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Marktupdate Kirschernte KW 25:

Zufriedenstellende Ertragsprognosen in Deutschland, gravierende Verluste in Österreich

Die diesjährige Kirschernte kommt nun in großen Teilen Deutschlands sowie in den restlichen DACH-Ländern sukzessive in Schwung. Die Wetterkapriolen, etwa Starkregen und anhaltende Dürre, haben sich unterschiedlich auf die Kulturen ausgewirkt. In manchen Anbauregionen seien jedoch bereits beträchtliche Ernteverluste zu verzeichnen. FreshPlaza.de bündelt die jüngsten Kommentare zum Ernteverlauf.

Sachsen & Sachsen-Anhalt: Volumen leicht unter Vorjahresniveau
700 Tonnen Kirschen hängen in diesem Jahr an Sachsens Obstbäumen. "Das ist aufgrund von Trockenheit und vereinzeltem Frost zur Blütezeit etwas weniger als im Vorjahr", sagt Udo Jentzsch, Geschäftsführer des Landesverbandes "Sächsisches Obst" in einem Statement. "Trotzdem sind wir mit der Menge zufrieden und erwarten sehr leckere Früchte." Die werden in Borthen schon gepflückt, ebenso in Pirna und in Pesterwitz. Ab Mitte nächster Woche dürften die Kirschen überall reif sein. Die Saison ist nicht sehr lang und endet in der Regel Anfang August.

Fränkische Schweiz: Gute Aussichten zu Saisonbeginn
Bei der Franken Obst GmbH in der Fränkischen Schweiz wurde die Saison in der vergangenen Woche eingeläutet. Fast alle Erzeuger bauen ihre Kirschen im Nebenerwerb an und pflegen auf einer Fläche von 600 Hektar etwa 150.000 Obstbäume, was einem Gesamtvolumen von rund 1.500 Tonnen Kirschen entspricht. Der Regen im Frühjahr war gut für die Entwicklung, jetzt in der regional zweiten Kirschenwoche wären nach vielen trockenen Tagen noch maßvolle, schonende Niederschläge ideal. Eine Vielfalt von 25 Süßkirschensorten haben die Erzeuger zu bieten, wobei die festeren Knorpelkirschen besser zu vermarkten sind als die früher mehr verbreiteten Herzkirschen, hieß es zu Saisonbeginn.

Niedersachsen: Mittlere bis gute Erträge von hervorragender Qualität
Die Kirschernte im Alten Land ist angelaufen. Fachleute der Landwirtschaftskammer Niedersachsen erwarten nach eigenen Angaben mittlere bis gute Erträge von hervorragender Qualität. Man rechne mit zwölf bis fünfzehn Kilogramm Kirschen pro Baum, sagte Martin Kockerols von der Obstbauversuchsanstalt in Jork im Landkreis Stade. Nur länger anhaltender Regen oder Hagel könnten die positiven Aussichten auf eine gute Ernte zumindest teilweise noch trüben. Um solche negativen Einflüsse zu vermeiden, werden bis zu 80 Prozent der Süßkirschen an der Niederelbe mittlerweile überdacht angebaut, heißt es.

Brandenburg: Beträchtlicher Ernterückgang
Trockenheit und Frostschäden zehren in diesem Jahr an der Kirschernte in Brandenburg. Im Vergleich zum üppigen Vorjahr dürften die Obstbauern mit 855 Tonnen deutlich weniger von den Bäumen holen, wie das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg am Dienstag auf Basis erster Schätzungen mitteilte. Allerdings fällt die Ernte reicher aus als im sechsjährigen Schnitt.

Derzeit wird eine Erntemenge von rund 577 Tonnen Süßkirschen und 279 Tonnen Sauerkirschen erwartet. Damit läge der Ertrag je um rund 29 Prozent unter dem des Vorjahres. Insgesamt werden immer weniger Flächen für den Anbau von Kirschen genutzt. Je nach Wetter sei es auch möglich, dass die Ernte schwächer ausfalle als vorhergesagt, teilten die Statistiker mit. Risiken stellen demnach weitere Trockenheit sowie Starenfraß dar.

Thüringen: Weniger Früchte bei einigen Sorten erwartet
Bei Fahner Obst, dem führenden Kirschenproduzenten Thüringens, hat die Haupterntezeit am vergangenen Mittwoch begonnen. Die erste reife Sorte ist die dunkelrote 'Bellise', berichtet das Unternehmen gegenüber MDR. Das Unternehmen rechnet mit einer Ernte von rund 1.000 Tonnen. Bei einigen Sorten werde es weniger Früchte geben, hieß es. Grund sei der kühle Mai. Fahner Obst betreut auf rund 170 Hektar über 100.000 Bäume.

Rheinland-Pfalz: Obstdiebe immer dreister
Obstbauern im nördlichen Rheinland-Pfalz beklagen, dass immer mehr Obst - zum Beispiel Kirschen - gestohlen wird. Die Diebe werden dabei offenbar immer dreister. Zuletzt haben im Koblenzer Stadtteil Bubenheim nach Angaben des Obstbaurings Koblenz Unbekannte 30 Kirschbäume komplett abgeerntet. An zehn weiteren Bäumen hätten nur noch die Früchte in den Baumspitzen gehangen, teilte der Vorsitzende des Arbeitskreises Thomas Kreuter gegenüber SWR mit.

Burgenland: Totalschaden bei Kirschen
Ähnlich wie Marillen und Erdbeeren wurden auch die Kirschen im österreichischen Burgenland nicht verschont. "Bei den Kirschen ist es besonders schlimm, ein Totalschaden. Die Ernte im Freiland ist komplett zerstört worden vom Hagel beim letzten Unwetter", verrät Michael Habeler gegenüber Mein Bezirk. "Das Risiko beim Anbau im Freiland wird immer größer, es rentiert sich wirtschaftlich fast gar nicht mehr im Freiland anzubauen."

Schweiz: Kirschenernte 2023 vergleichbar mit dem Vorjahr
In den nächsten drei Wochen läuft die Kirschenernte in der Schweiz auf Hochtouren. Die aktuellen Wetterbedingungen haben den Reifeprozess der Früh- und Spätsorten stark beeinflusst und die Früchte gleichzeitig reifen lassen, was ab nächster Woche zu einer größeren Menge an Kirschen am Markt führen wird. Die Spitze wird voraussichtlich in der KW 27 mit 540 Tonnen Schweizer Kirschen erreicht, gefolgt von 447 Tonnen und 377 Tonnen in den anschließenden Wochen.

In dieser Zeit stehen bei den Handelspartnern zahlreiche Verkaufsaktivitäten auf dem Programm, die den Absatz der Schweizer Kirschen fördern und frische Früchte im Handel garantieren. Während diesen drei intensiven Wochen kann die Vollversorgung des Kirschenmarkts zwischen 80 - 100 Prozent mit einheimischen Früchten abgedeckt werden. Die Kirschenernte 2023 ist mit dem Vorjahr zu vergleichen. Insgesamt rechnet der Schweizer Obstverband (SOV) mit 2.287 Tonnen.

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