Angesichts der nach wie vor hohen Produktionskosten scheinen sich einige Obstbetriebe mit neuen Investitionen noch zurückzuhalten, so auch in puncto Lagerungstechnik, wie uns Patrick Holzer vom Unternehmen KKS Sued/Kälte-Klima-Service GmbH mitteilt. "Die Auftragslage im Obstbau ist momentan relativ ruhig. Saisonbedingt sind die meisten Lager ohnehin bereits leer. Mit dem ersten Ansturm rechnen wir in etwa zwei bis drei Monaten, sobald sich die Obsterzeuger wieder auf die Ernte vorbereiten." Zu den Kunden der Firma aus Wasserburg zählen unter anderem Obsterzeuger, die Großgewerbe sowie die Industrie in Süddeutschland.
Patrick Holzer, Daniel Rauch, Andreas Franke und Tobias Holzer von KKS Sued/Kälte-Klima-Service GmbH auf der Fruchtwelt Bodensee 2023
Hohe Stromkosten, neue Gasverordnung und Nachwuchsmangel
Auch hinsichtlich des Neubaus von Anlagen sei die Auftragslage sehr verhalten. "Da die Betriebe keine großen Umsätze mehr einfahren, überlegen sich viele Kunden im Raum Bodensee, wie sie ihre Lager noch betreiben können. Wenn sie ihren Strom nicht etwa über eine Fotovoltaik-Anlage beziehen, werden sie von den Strompreisen geradezu überrannt", so Holzer. "Am 31. März 2023 wurde der Entwurf der neuen F-Gas-Verordnung in Deutschland präsentiert. Falls diese in dieser Form in kraft treten sollte, ist eine Reparatur ab 2030 von alten Lagern nicht mehr möglich. Stattdessen können nur noch Anlagen für Low-GWP-Kältemittel oder für R-290- bzw. CO2-Mittel eingesetzt werden. Dafür muss man allerdings mit Mehrkosten im Anlagenbau rechnen, sofern man nicht in zukunftsfähige Anlagen investieren will - oder kann."
Weitere Faktoren seien der Druck durch die Importware sowie der Nachwuchsmangel. "Mittlerweile sind viele Obstbauern in einem hohen Alter, wobei die Nachfolge noch nicht zu 100 Prozent gesichert ist, geschweige denn, ob die jungen Menschen überhaupt noch die Betriebe weiterführen wollen." Eine Tendenz, die ihm zudem negativ auffalle, sei, dass Mitbewerber aus bestimmten Nachbarländern den hiesigen Obsterzeugern teils fragwürdige Investitionen unterbreiten würden. "Leider ist der Markt hinsichtlich der Vergabe von bestimmten Aufträgen merklich von Vetternwirtschaft geprägt."
Lösungsansatz aus dem Haus KKS Sued/Kälte-Klima-Service GmbH
Einige Kälteanlagen seien auf eine niedrigere Außentemperatur ausgelegt, weil die Ernte früher meistens bei einer kühleren Temperatur eingelagert wurde, betont Holzer. "Seit einigen Jahren zeichnet sich aber ab, dass zur Erntezeit die Temperatur deutlich höher liegt. Die alten Kälteanlagen haben dabei einerseits eine geringere Leistung und müssen andererseits auch noch gegen höhere Einbringtemperaturen vom Apfel ankämpfen. Die Qualität der Äpfel leidet aufgrund dessen stark. Schließlich kann es bei der Einlagerung am ehesten zu Schäden an der Frucht kommen", sagt Holzer. "Dank unserer hauseigenen Regelungstechnik können wir alte Anlagen kostengünstig wieder in Betrieb setzen. Damit zeigen wir auch unsere Wettbewerbsfähigkeit gegenüber dem Ausland."
Weitere Informationen:
Patrick Holzer
Kälte-Klima-Service GmbH
Hattnauer Straße 4b
88142 Wasserburg
Telefon: 08382 / 975497
Fax: 08382 / 975499
E-Mail: info@kks-sued.de
Webseite: https://www.kks-sued.de