"Verkauf von Yardlong-Bohnen hat endlich wieder begonnen, jedoch können wir noch nicht die gesamte Nachfrage befriedigen"

Letztes Jahr im Dezember begann Bel Impex wieder mit dem Anbau und Verkauf von surinamischen Yardlong-Bohnen. Diese Kette war während der Pandemie mit all ihren negativen Auswirkungen auf das Angebot eingeschränkt worden. "Durch die COVID-Maßnahmen wurde die Zahl der Flüge stark reduziert. Der Tourismus kam völlig zum Erliegen, was unsere Fähigkeit, Luftfracht zu organisieren, stark beeinträchtigte. Im ersten Jahr der Pandemie gab es sogar überhaupt keinen Flugverkehr", sagt Martin van Lier, Direktor des niederländischen Unternehmens.

"Es kam zu allgemeinen Engpässen. So stiegen beispielsweise die Logistikkosten stark an, was die ohnehin schon schwierige Pandemie um eine weitere Hürde ergänzte. Die Erzeuger begannen, über alternative Kulturen nachzudenken. In der Dominikanischen Republik essen nicht viele Menschen Yardlong-Bohnen. Die europäischen Gesetze und Vorschriften für den Import dieser Bohnen wurden 2020 verschärft, was die Schwierigkeiten dieser Produktgruppe noch vergrößerte."

Obwohl es verschiedene Yardlong-Bohnensorten gibt, ist die Suriname-Bohne in den Niederlanden am beliebtesten. Bel Impex bezieht diese Bohnen aus der Dominikanischen Republik, nicht aus Suriname. "Unsere Qualitätsstandards erfordern mindestens den GlobalGAP-Anbau, und wir wollen ein hochwertiges Produkt liefern. Die Erfahrung hat uns gelehrt, dass Suriname dafür nicht die richtigen Partner bieten kann", sagt Martin.

Neues Anbauprojekt in Afrika
Projekte zur Entwicklung des Anbaus von Yardlong-Bohnen sind inzwischen in Afrika angelaufen. "Die ersten Ergebnisse sind sehr positiv. Wir haben große Erwartungen, dass sich das weiter entwickeln wird." Laut Martin wachsen Yardlong-Bohnen am besten in tropischen Ländern. "In Spanien gibt es seit einigen Jahren eine Sorte, die vor allem im Sommer angeboten wird. Aber, ehrlich gesagt, ihr Geschmack und ihr Aussehen entsprechen nicht den erforderlichen Qualitätsstandards. Sie wurden verkauft, weil es einen Mangel und keine bessere Alternative gab", vermutet er.

"Wir freuen uns, dass wir unseren Kunden jetzt wieder surinamische Yardlong-Bohnen anbieten können. Sie haben ihre Qualität beibehalten, darüber sind wir sehr erfreut. Für dieses Jahr sieht es gut aus. Unsere Yardlong-Bohnen sind bei unseren Partnern sehr gefragt. Sie ist so hoch, dass wir sie im Moment leider nicht befriedigen können. Aber wir sind sehr damit beschäftigt, unser Angebot zu erweitern und sollten es in diesem Jahr wieder auf die gewünschte Menge bringen. Vorausgesetzt, wir können die richtigen Spezifikationen erfüllen, sehen wir für das kommende Jahr fantastische Wachstumschancen."

Bel Impex verkauft die meisten dieser Bohnen in den Niederlanden an Supermärkte, das Gaststättengewerbe und ethnische Großhändler. Die Zahl der Lieferanten ist überschaubar, sagt Martin. "Das Marktvolumen ist nicht riesig", gibt er zu. "Im Moment ist es noch ein spezifisches Produkt mit einer spezifischen Zielgruppe. Es gibt viele Schwierigkeiten beim Anbau und Import der richtigen Sorte, sodass sich nur wenige Importeure an diese Herausforderung heranwagen. Der Anbau ist arbeitsintensiv, und die Vermarktung von Yardlong-Bohnen auf dem gewünschten Qualitätsniveau erfordert das nötige Wissen und die Erfahrung."

Begeistern sich die Niederländer ohne Migrationshintergrund immer mehr für diese Yardlong-Bohnen? "Der Absatz ist noch begrenzt, aber wir sehen ein zukünftiges Marktpotenzial. Unbekannt bedeutet ungeliebt ist ein Thema. Hier wird unsere Marketingabteilung mit gezielten Botschaften eine wichtige Rolle spielen müssen", so Martin abschließend.