Die Naturkost Übelhör GmbH & Co. KG bietet ein breites Sortiment an Nüssen, Trockenfrüchten und weiteren Produkten an, die aus 52 Ländern importiert und international vermarktet werden. Das Unternehmen bietet unter anderem jährlich mehrere Hundert Tonnen, wie uns Andreas Kellner, Leiter des Produktgruppenmanagements bei Naturkost Übelhör, mitteilt.
Andreas Kellner. Foto: Naturkost Übelhör
Von 500-600 Tonnen auf 400 Tonnen Sultaninen
"Als großer Abnehmer bekommen wir sehr gute Preise zu ebenfalls äußerst guten Konditionen. Angesichts der aktuellen Situation mussten unsere Produzenten allerdings ihre Preise massiv anziehen. Daher rechnen wir in diesem Jahr auch mit einer geringeren Absatzmenge von etwa 400 Tonnen, was sowohl auf die Preissituation zurückzuführen ist, aber auch darauf, dass unsere Kunden deutlich zurückhaltender sind als zuvor", sagt Kellner.
Preissteigerung von 15 bis 20 Prozent
Zudem rechne er mit einer Preissteigerung von 15 bis 20 Prozent. "Der Preis tendiert momentan in eine Richtung, in der unsere Kunden sich überlegen, ob sie Sultaninen überhaupt noch einsetzen können. Gegebenenfalls müssen sie die eingesetzten Mengen oder ihre Rezepturen abändern, sofern das überhaupt möglich ist", weiß Kellner. Die Sultaninen werden sowohl an die Verarbeitungsindustrie wie etwa Müslihersteller als auch an Abpackbetriebe geliefert.
Regen verursacht Qualitätsprobleme
"Den Großteil unserer Produkte beziehen wir aus der Türkei, weil sie ein prädestiniertes Anbaugebiet ist, welches jahrelange Erfahrungen im Bio-Bereich hat und entsprechend Vorgaben und Maßgaben einhält, die für Bio-Ware nötig sind. Aufgrund der vielen Niederschläge konnten die Landwirte ihre Sultaninen nicht so schnell trocken, weshalb mitunter Schimmelbildung drohte, da viele Produzenten die Sultaninen an der Sonne trocknen. Wir kooperieren aber auch mit Produzenten mit passenden Trocknungsanlagen, um die Versorgung zu gewährleisten."
Bild: Naturkost Übelhör
Abgesehen von den gestiegenen Preisen habe es im Zuge des Kriegs in der Ukraine auch Handelsembargos gegeben, sodass bestimmte Produkte wie etwa Hülsenfrüchte nicht mehr aus der Türkei exportiert werden durften, sagt Kellner. "Nüsse und Trockenfrüchte sind hiervon allerdings weniger betroffen. Aktuell ist es aber tatsächlich so, dass die Türkei mit Absatzproblemen ringt."
Zwar besteht das Sortiment von Naturkost Übelhör zu 95-97 Prozent aus Bio-Produkten, jedoch biete man auch konventionelle Ware an. "Bevor die Produzenten in den Bio-Bereich einsteigen können, müssen sie gewisse Übergangsfristen einhalten. Wir möchten die Landwirte in bei dieser Übergangszeit so gut es geht unterstützen, indem wir ihnen anbieten, ihre Produkte als konventionelle Ware zu vermarkten." Da Bio-Lebensmittel aktuell preislich sehr hoch angesiedelt seien, stellen diese für viele Verbraucher zudem kaum noch eine Kaufoption dar. "Im Zuge dessen widmen wir uns nun auch der konventionellen Ware."
Bio-Ingwer und -Kurkuma aus Peru
Über ihre Zweigstelle in Peru kann das Unternehmen aus Leutkirch zudem Bio-Ingwer, -Kurkuma sowie -Avocados beziehen, die ebenso wie Bio-Limetten aus Mexiko als Frischware verkauft werden. "Die Qualität der Bio-Ware ist sehr gut. Trotz des höheren Preises sind die Verbraucher bereit, mehr für den peruanischen als etwa für den Ingwer aus China zu bezahlen", so Kellner. "Den Verbrauchern ist natürlich bewusst, dass Produkte wie Feigen nicht in Deutschland produziert werden. Dennoch fragen unsere Kunden gezielt nach regionalen Produkten, weshalb wir mittlerweile auch Rübenzucker aus Italien anbieten, als Alternative zu Rübenzucker aus Russland oder Rohrzucker aus Südamerika."
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Andreas Kellner
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