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Jürgen Hattemer, VOG eG Ingelheim, zur deutschen Zwetschgen- und Mirabellenernte:

"Die Früchte sind kleiner, die Tonnagen geringer"

Die Mirabellenernte in Rheinhessen läuft momentan auf Hochtouren. In der KW 30, gut eine Woche früher als sonst, konnten die ersten Steinfrüchte gepflückt werden. Doch die anhaltende Dürre macht dem rheinhessischen Steinobstsektor in diesem Jahr besonders zu schaffen, bestätigt Jürgen Hattemer, Verkaufsleiter  der Vereinigte Großmärkte Rheinhessen eG (VOG). "Die Früchte sind kleiner, die Tonnagen sind geringer.  Insgesamt liegt der diesjährige Mirabellenertrag um 30 Prozent unter Vorjahresniveau."

Bislang konnten sämtliche LEH-Programme bedient werden, doch in beiden Absatzsparten - sowohl am Frischmarkt als auch in der Industrie - wird nach dem starken Absatzjahr 2021 deutlich weniger Ware umgeschlagen. "Es findet zwar die eine oder andere Werbeaktion im LEH statt, allerdings nicht in dem Umfang wie in anderen Jahren. Nach Abschluss der französischen Ernte exportieren wir normalerweise auch kleinere Mengen nach Frankreich. Auch das wird in diesem Jahr leider nicht möglich sein. In etwa zwei Wochen wird die Kampagne erwartungsgemäß beendet werden", erläutert Hattemer. Das Preisniveau bei den Mirabellen sei im Gegensatz zu vielen anderen Obstprodukten recht erfreulich gewesen. "Je nach Abpackgröße ist die Mirabelle in etwa die einzige Frucht, bei der wir preislich über Vorjahresniveau liegen."

Frische Mirabellen aus deutscher Erzeugung werden in der Regel in 350-500 Gramm-Einheiten am POS angeboten. 

Die ursprünglich französische Pflaumenart hat sich im Laufe der Jahre zum attraktiven Saisonartikel im LEH durchsetzen können, weshalb das Volumen parallel zum steigenden Bedarf sukzessive erhöht wurde. Hattemer: "Die Mirabelle ist vorwiegend für den LEH geeignet und eher weniger für den Abhof-Verkauf. Die Nancy-Mirabelle dominiert mit einem Umsatzanteil von über 90 Prozent nach wie vor den Markt, obwohl neue Sorten rege getestet werden. Sinn und Zweck hinter diesen Sortenversuchen ist es, eine geeignete Frühsorte zu finden, sodass man das Vermarktungsfenster in Zukunft nach vorne heraus verlängern könnte."


Frische Mirabellen für den heimischen LEH

Zwetschgen: Hoher Anteil unverkäuflicher Kaliber
Auch bei den Zwetschgen sei die anhaltende Dürre sowie der fehlende Niederschlag eindeutig zu spüren, fährt Hattemer fort. "Manche Bäume überstehen die Trockenheit gar nicht, weshalb auch in dieser Kategorie weniger Menge zur Verfügung steht. Darüber hinaus haben wir im Vergleich zu anderen Jahren einen relativ hohen Anteil an Früchten der Kalibrierung < 30 mm, die für den Frischmarkt leider unverkäuflich sind." 

Auch im Zwetschgenbereich hält man Ausschau nach neuen, modernen Züchtungen, beobachtet Hattemer. "In der Sortenentwicklung spielen natürlich viele Parameter eine Rolle. Erstens muss der Ertrag stimmen, in der Industrie ist es zudem ausschlaggebend, dass die Zwetschge für die Entsteinung geeignet ist."

Am 20. Juni wurde die rheinhessische Zwetschgenkampagne eingeläutet, erwartungsgemäß werden die letzten Mengen bis Mitte September auf den Markt stoßen. Danach wird die VOG eG auf Ware aus Osteuropa übergehen.

Luxusartikel leiden unter Kostensteigerungen und Inflation
Gerade bei den höherpreisigen Artikeln seien laut Hattemer die Inflationssteigerung und damit einhergehende Kaufzurückhaltung besonders spürbar. "Bei den steigenden Alltagskosten rücken eher die Grundnahrungsmittel in den Vordergrund, weshalb das Segment der Luxusgüter, in dem wir tätig sind, extrem gelitten hat. Das zieht sich vom Spargel über Süßkirschen und Beerenobst bis hin zum Steinobst durch. Aufgrund der anhaltenden Kostensteigerungen in der Produktion - etwa Energie, Dünger und Lohnkosten - geht die Schere zudem weiter auseinander. Man sieht es auch an den Einkaufsmengen im LEH: Zwetschgen werden nur noch in ein und 1,5-kg-Gebinden angeboten, 2-kg-Körbe sind mittlerweile komplett aus dem Angebot verschwunden, was sich wiederum in der Summe bemerkbar macht."

Bilder: VOG eG 

Weitere Informationen
Jürgen Hattemer
Vereinigte Großmärkte für Obst + Gemüse Rheinhessen eG
Am Großmarkt 1
55218 Ingelheim
Tel. +49 (0) 61 32 7 84-0
hattemer@vog.de    
www.vog.de