Bei den aktuellen, frühlingshaften Temperaturen und den ersten
Frühlingsboten aus heimischer Erzeugung gerät der Chicorée traditionell in den Hintergrund. Doch die Hochsaison dauert meist bis Ostern hin, weiß Michael Schindler (r), Vertriebsleiter der SL Schwanteland GmbH. Das Unternehmen mit Sitz in Oberkrämer (Brandenburg) betreibt eine der größten und leistungsfähigsten Treibereien Deutschlands und beliefert den deutschlandweiten LEH und Großhandel ganzjährig mit frischem Chicorée.
In der modernen Treiberei wird 12 Monate im Jahr konventioneller Chicorée ausgetrieben.
Aktueller Preisdruck
Die Wurzelernte sei dieses Jahr insgesamt sehr gut gewesen, bilanziert man auf Nachfrage. "Sowohl von der Menge als auch der Qualität her haben wir aus dem Vollen schöpfen können und wir hatten bisher einen relativ hohen Anteil an großkalibriger Ware." Dies sei gemäß Schindler auch in anderen Anbauländern der Fall gewesen. "Auch die führenden Produktionsländer Holland, Belgien und Frankreich hatten einen hohen Ertrag und drücken aktuell den Preis. Insgesamt liegen die Notierungen geringfügig unter dem Vorjahresniveau bei gewaltig gestiegenen Produktionskosten." Eine baldige Preissteigerung sei daher zu erhoffen, fügt Schindler hinzu.
Geschäftsführer André Krötz (rechts) und Produktionsleiter Marcus Bielinski der SL Gartenbau GmbH.
Vermarktungspotenzial im Sommer
Der Chicorée gilt nach wie vor überwiegend als Winterprodukt. Schindler: "Die Hochsaison dauert etwa bis Ostern hin, danach geht die Nachfrage normalerweise spürbar zurück bei entsprechend fallenden Preisen." Nichtsdestotrotz wird auch während der Sommermonate tonnenweise Chicorée ausgetrieben, um der Nachfrage nach regionalem Blattgemüse gerecht zu werden. "Meines Erachtens ist das Sommerloch im Laufe der Jahre geringer geworden, da einfach mehr regionale Ware zur Verfügung steht. Auch der Handel traut sich außerhalb der Hochsaison an Werbeaktionen. Dennoch sehe ich noch etwas mehr Spielraum", weist Schindler auf das weitere Vermarktungspotenzial der Sommerware hin.
Heimatfrischer Chicorée wird vorwiegend in 500 Gramm-Flowpacks (je 3 Stück) verpackt.
Erfreuliche Wachstumsraten
Die Chicoréeproduktion hat bei der Schwanteland GmbH seit 1962 Tradition. Etwa 4.000m2 Treibfläche steht heutzutage je nach Bedarf zur Verfügung, im nächsten Jahr sei der Baubeginn einer neuen Betriebshalle geplant. "Dank ausgeklügelter Treibtechnik konnte der Netto-Ertrag in den letzten Jahren gesteigert werden. Absatzseitig ist die Nachfrage höher sowie stabiler geworden", schlussfolgert Schindler.
Bilder: SL Schwanteland GmbH
Weitere Informationen:
Michael Schindler
SL Schwanteland GmbH
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16727 Oberkrämer/OT Vehlefanz
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