Nachdem alle großen Spediteure ihre Lieferungen nach Russland eingestellt haben, wurde schnell ein Überangebot an Obst auf dem europäischen Markt befürchtet. Nach Ansicht von Randolf Aaldijk von Origin Fruit Direct in Rotterdam ist dies jedoch keine ausgemachte Sache. "Allein aus phyto-technischer Sicht ist das nicht immer möglich. Die europäischen Dienste akzeptieren keine Phytos, die für Russland ausgestellt wurden. Die MRL-Beschränkungen in Russland zum Beispiel sind nicht annähernd so streng wie in der EU."
"Deshalb erwarte ich, dass der Boom von Produkten, die für Russland bestimmt waren, hier letztendlich nicht so schlimm sein wird. Ich gehe davon aus, dass viele der in Rotterdam ankommenden Container schließlich außerhalb der EU verkauft werden", so Randolf weiter. "Aber die Anbieter müssen einen Plan de Campagne aufstellen. Ägypten hat riesige Mengen an Zitrusfrüchten nach Russland geliefert, und auch Südafrika wird demnächst mit der Verschiffung von Mandarinen und Zitronen beginnen. Die Frage ist, was damit geschehen wird. Ich gehe ehrlich gesagt davon aus, dass einige der bestehenden Handelslinien nach Russland fortbestehen werden, aber das ist spekulativ. Auch der Wert des Rubels macht Importe für die Russen sehr teuer."
"Bei den Produkten, bei denen wir stark sind, sehe ich noch keinen großen Preisdruck. Auf dem Traubenmarkt zum Beispiel geht es immer noch auf und ab und die Preise bleiben gut. Dieser Markt kann zum Beispiel problemlos ein paar zusätzliche Container mit Trauben aufnehmen. Auch bei den ägyptischen Valencia-Orangen sehen wir noch keinen Preisdruck, aber die Frage ist natürlich, wie lange diese Krisensituation anhalten wird. Langfristig profitiert man als Händler doch immer von Stabilität."
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Randolf Aaldijk
Origin Fruit Direct
Albert Plesmanweg 250
3088 GD Rotterdam - Niederlande
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