Eine der Maßnahmen, die in dem von der spanischen Regierung fertig gestelltem Königlichen Dekret über Verpackungen und Abfälle vorgesehen sind, ist das Verbot, Obst und Gemüse in Kunststoffverpackungen im Einzelhandel ab 2023 zu verkaufen, so einige Quellen aus dem zuständigen Ministerium.
Das Verbot gilt für Artikel mit einem Gewicht von weniger als eineinhalb Kilogramm und ähnelt dem französischen Anti-Abfall-Gesetz, das 2022 in Kraft treten wird. "Die spanische Regierung versucht, den übermässigen Gebrauch von Verpackungen so effektiv wie möglich zu bekämpfen. Die Umweltverschmutzung mit Plastik hat alle Grenzen überschritten", sagte eine Ministeriumssprecherin zur Verteidigung der Maßnahme.
Nach den bereits vorliegenden Informationen fallen die bei "losem Verkauf verderblichen" Lebensmittel nicht unter das Verbot von Kunststoffverpackungen. Die Liste der Produkte wird von der spanischen Agentur für Lebensmittelsicherheit und Ernährung erstellt.
Mehrwegverpackung
Ein weiteres Ziel des Königlichen Erlasses ist die Reduzierung des Verkaufs von Getränkeflaschen aus Plastik um 50% bis 2030. Nach Informationen der Regierung an die wichtigsten Parteien dieses Sektors sollen bis 2030 alle in Verkehr gebrachten Verpackungen recycelbar sein.
Nach Informationen aus dem Ministerium und NGOs sollen auch Maßnahmen ergriffen werden, um die Verwendung von Mehrwegverpackungen (z.B. härtere Plastik- oder Glasflaschen) zu fördern.
Neben diesem Königlichen Erlass wie auch dem Abfallgesetz wird ein weiteres heißes Thema im Abgeordnetenhaus diskutiert: Das ist die Einführung eines Pfandsystems, wie es schon in einigen Ländern der Europäischen Union üblich ist, allerdings noch nicht in Spanien. Einige Umweltorganisationen sind sehr dafür. Ecoembes, ein Verarbeitungsunternehmen, für den Großteil der Haushaltsverpackungen verarbeitet, ist jedoch nicht überzeugt.
Quelle: elpais.com