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Dr. Andreas Mager, Naturhof Wolfsberg zur Birnensaison:

"40% der Ernten in Europa könnten ausfallen, aber in Deutschland 70-80% erzielt werden"

Das Agraringenieurspaar Heike Mager und Andreas Mager übernahm in 1980ern den bestehenden Obst- und Gemüsebetrieb der Familie Alef. 2014 kamen Christiane und Benedikt Mager als künftige Geschäftsführer im Familienbetrieb hinzu. Dr. Andreas Mager, der auch ein Vorstandsmitglied der Fördergemeinschaft Ökologischer Obstbau e.V. (FÖKO) ist, sprach mit uns unter anderem über die verspäteten Ernten und die Aussichten für die kommende Apfel- und Birnensaison. 

Bio-Obstanbau im europäischen Vergleich
"Mit einem jährlichen Anstieg von etwa 5% ist der Anteil von Bio-Betrieben in Deutschland auf jeden Fall gestiegen", so Mager. Allerdings sei Südtirol im europäischen Vergleich führend. "Aus wirtschaftlichen Gründen haben auch Länder wie Italien und Spanien ihren Anbau auf Bio umgestellt. Allerdings ist von den südeuropäischen Ländern auch ein höherer Druck für den hiesigen Markt zu spüren, da sie mehr produzieren als sie in ihren jeweiligen Ländern vermarkten können." In Deutschland sei das Verhältnis von Angebot und Nachfrage trotzdem relativ ausgewogen. 

Rückblick auf die vergangene Saison
"Unsere Region hatte ein schweres Jahr hinter sich. Während anfänglich noch mit der Kälte umgegangen werden musste, kamen noch zusätzlich die Nässe und nicht zuletzt die Fluten hinzu." Insgesamt kam es bei allen Früchten zu einer Verzögerung von zwei bis drei Wochen. "Erst verspäteten sich die Kirschen, dann die Mirabellen, schließlich auch die Tafeltrauben, die selbst nach drei Wochen noch nicht süß genug waren.“

Prognosen für die kommende Apfelsaison
Vereinzelt hatten Betriebe auch mit Pilzbefall zu kämpfen. Dennoch wird es laut Mager eine befriedigende Ernte geben, sowohl aus der Bio- als auch aus der konventionellen Erzeugung. "Bei den Äpfeln wird es meiner Meinung nach allerdings 10-20% weniger Ertrag geben. Die Ertragseinbußen liegen dabei eher an den fehlenden Fruchtgrößen und weniger an der Anzahl der Äpfel. Letztes Jahr waren die Äpfel zwischen 75-80mm groß, dieses Jahr zwischen 67-72mm." Momentan vermarktet der Betrieb die Sorten Freya, Elstar und Santana, wobei allmählich auch die Saison für die Herbstsorten beginnt. Zum zweiten September-Wochenende hin fängt dann die Saison für die Gala-Äpfel an.

Europaweiter Ausfall von Birnen
Aufgrund des schlechten Blühwetters fällt dieses Jahr europaweit etwa 40% der Birnenernte aus. In Deutschland ist mit einem Ertrag von etwa 70-80% zu rechnen. "Der Mengenverlust konnte durch die dickere Fruchtgröße der Birnen kompensiert werden. Zudem können wir von guten Qualitäten ausgehen." 

Europäisches Bioobst-Forum und Vermarktung
"Wir sind an der RheinBioFrucht GmbH beteiligt, die auch wiederum zur Unternehmensgruppe Krings gehört. Über die RheinBioFrucht vermarkten wir unsere Ware dann weiter an den Lebensmitteleinzelhandel. Wir sind aber auch als Selbstvermarkter tätig und versorgen Kleingeschäfte, den Naturkosthandel und betreiben dazu einen eigenen Hofladen", sagt Mager, der unter anderem auch ein Mitglied des Europäischen Bioobst-Forums und Kurator im Sachverständigenkuratorium ist.

Vergleich mit Bodensee und Altem Land
Vorteilhaft für den Naturhof Wolfsberg sei nach Mager auch die günstig gelegene Lage: "Wir haben im Umkreis etwa 15 Millionen Einwohner. Anders als manche Obstbauern am Bodensee oder vom Alten Land ist unser Gebiet nicht so marktfern gelegen. Zumal es manchen Obstbauern aus der Bodenseeregion schlichtweg an der Möglichkeit zur Selbstvermarktung fehlt." Im Schnitt können Betriebe in marktnahen Gebieten, wie etwa im Rheinland, ihre Waren für 10-20 Cent mehr anbieten, weil aufgrund der Regionalität die Transportkosten nicht so hoch sind. 

Außerdem war das Rheinland nicht so hagelgefährdet wie der Bodensee und habe eine milderes Klima als das Alte Land. Mager: "Wir haben ein recht ausgeglichenes Klima. Von den Fluten an der Ahr und im Rheinland waren wir Kernobstbauern generell nicht so stark getroffen wie die Beerenobst- und Gemüsebauern."

Weitere Informationen:
Dr. Andreas Mager 
Naturhof Wolfsberg
Ökologischer Obstanbau
Mager GbR
In der Asbach 44
53347 Alfter
Tel.: +49 228-643947
Fax: +49 228-647665
Mail: info@naturhof-wolfsberg.de 
Web: https://www.naturhof-wolfsberg.de/