"Ich bin die niedrigen Preise, die für meine Produkte gezahlt werden, leid. Am 10. Juni wurden meine Kirschen in einer Sammelstelle in Apulien auf 0,50 € pro Kilo geschätzt. Auch wenn sie Größe 22 waren, konnte ich einen solchen Preis nicht akzeptieren. Also beschloss ich, die Kisten wieder mitzunehmen, weil ich dachte, dass ich mit dieser Menge an frischem Obst andere Menschen glücklich machen kann", sagt Roberto Seripanni Firulli, ein junger Gärtner aus Gioia del Colle (Bari).
Foto links: Auslieferung von Kirschen an Freunde. Bild rechts: die Größe der Kirschen, die Roberto lieber verschenkt als verkauft.
"Ich ziehe das Lächeln eines Freundes, eines Verwandten oder eines Profis vor, anstatt eine solche wirtschaftliche Behandlung zu akzeptieren. Am Wochenende habe ich neue Mengen an Kirschen geerntet. Einige habe ich an Bekannte und Verwandte verschenkt, die anderen habe ich versucht, über Facebook an Privatpersonen zu verkaufen. Wenn ich in den Supermarkt in der Stadt gehe und sehe, dass apulische Kirschen für 5,99 € pro Kilo angeboten werden, verspüre ich eine unbeschreibliche Wut. Ich habe mich entschieden, meine Kirschen nicht mehr anzubieten, auch wenn der Einkaufspreis für die Erzeuger mehr als einen Euro betragen würde."
"Es ist eine traurige und schwierige Saison, die leider nicht mehr zu retten ist. Heutzutage gibt es Leute, die sich entscheiden, zu entwurzeln, zu niedrigen Preisen zu verkaufen, um etwas zurück zu verdienen oder die Kirschen auf den Bäumen verrotten zu lassen. Andererseits betrachte ich mich auch als "Glückspilz", denn meine Kirschernte befindet sich in zwei verschiedenen Gebieten und eine der Plantagen wurde durch den Frost komplett beschädigt. Wenigstens sind diese Kirschen nicht da und ich muss sie nicht pflücken."