"Das warme Wetter, das wir gerade haben, ist schlecht für den Kohl. Die Temperaturen liegen tagsüber teilweise über 20 Grad und nachts über 10 Grad. Das ist deutlich höher als sonst zu dieser Zeit. Eigentlich sind Werte zwischen 4 und 12 Grad am besten für Kohl und Brokkoli", sagt Tarcisio Fiermonte, ein Agrarkulturtechniker, der mit Bauern aus Capitanata im Norden von Apulien arbeitet.
"Vor ungefähr einer Woche hatten wir große Probleme mit der weißen Fliege, die einige Teile der Blumenkohlernte zerstört hat. Es ist sehr schwierig den Schädling zu bekämpfen, weil er in kürzester Zeit großen Schaden anrichten kann. Zusammen mit den Bauern versuchen wir, die Felder zu retten, die noch nicht befallen sind. Ein anderes Problem, von dem wir zurzeit zum Glück nicht so sehr betroffen sind, sind Bakterien und Schimmelpilze wie Alternaria und Botrytis. Außerdem hatten wir wegen des warmen Wetters auch das Problem, dass wir den frühen Brokkoli auf dem Frischwarenmarkt verkaufen mussten. Die Brokkoliröschen waren leicht verformt und einige waren von Insekten befallen."
"Noch dazu kommt, dass wir Wassermangel haben. Es hat seit zwei Wochen nicht mehr geregnet. Wir müssen daher wie im Sommer künstlich bewässern und das ist für viele Bauern natürlich ein weiterer Kostenfaktor. Zum Glück gibt es eine gute Nachfrage, aber durch das heiße und trockene Wetter steigt das Angebot, was wiederum den Preis drückt."
"Bei Artischocken sieht die Situation anders aus. Die Saison hat spät begonnen und die Erträge sind viel kleiner ausgefallen als in anderen Jahren. Für die Bauern ist das aber nicht schlecht, weil die Preise dafür umso besser sind. Auch bei der Fenchelsaison gibt es keine Probleme. Das Angebot ist groß genug und die Qualität sehr gut."