Dithmarschens Kohlbauern bereiten sich auf die Ernte vor. Die rund 220 Landwirte in Europas größtem zusammenhängenden Kohlanbaugebiet feiern am Dienstag den offiziellen Erntebeginn. Mehr als 80 Millionen Kohlköpfe müssen nach Angaben des Kreises bis Jahresende in Handarbeit von den Feldern geholt werden.
Wegen der Corona-Pandemie wird der traditionelle Kohlanschnitt in diesem Jahr nur in kleinstem Kreis auf dem Acker gefeiert. Wer dabei mitfeiern wolle, müsse ins Internet auf Facbook und Instagram gehen, sagte Kreissprecherin Melanie Kaacksteen. "Die traditionelle Großveranstaltung mit rund 3000 Gästen gibt es dieses Jahr nicht."
Der Kohl gilt als Markenzeichen der Region. 2014 wurde das vitamin- und mineralstoffreiche Gemüse ins europäische Qualitätsregister eingetragen und genießt seither EU-Herkunftsschutz. Dithmarscher Kohl wird den Angaben zufolge auf rund 3.100 Hektar angebaut. Dort wachsen unter anderem Weißkohl, Rotkohl, Wirsing und Blumenkohl.
Gut die Hälfte der insgesamt rund 250.000 Tonnen Kohl-Ernte kommt direkt in die Kühllager. Der Rest wird großenteils in Fabriken weiterverarbeitet - unter anderem zu Salaten und Sauerkraut. Nur ein kleiner Teil gelangt als Frischgemüse über Hofläden, Wochenmärkte oder Lebensmitteldiscounter direkt auf die Teller der Menschen.
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