Rabatte bei Migros und Coop zielen oft auf Gemüse und Früchte, die ausserhalb der Saisonalität liegen. Detailhandler werben auf ihren Portalen mit Nachhaltigkeit und Bio-Produkten. Sie stellen Saisonkalender bereit, damit ihre Kunden möglichst öklologisch einzukaufen. Das kommt an. Wer aber in den Laden tritt, den erwartet oft ein anders Bild. Erdbeeren liegen bereits im Februar auf, und auch Sparglen werden Wochen früher angeboten, als sie in der Schweiz aus dem Boden spriessen.
Damit nicht genug, kurbeln Coop und Migros Verkäufe nicht saisonaler Produkte zusätzlich mit Aktionen an. Das hat eine Auswertung des "Bund" ergeben. Zwölf Monate hat der "Bund" systematisch die Früchte- und Gemüseaktionen von Coop und Migros im Raum Bern ausgewertet und mit der Saisontabelle der Migros verglichen. Das Ergebnis: Bei jeder dritten Aktion sei der Preis für ein nicht saisonales Produkt gesenkt worden, schreibt die Zeitung. Bei der Mehrheit der Aktionen werde zudem der Preis auf Importware gesenkt.
Mangos statt heimische Früchte
Gerade auf exotischen Früchten gebe es oft Rabatt - obwohl diese bei Anbau und Transport dreimal soviel Co2 verursachen wie einheimische Früchte. So werden beispielweise Mangos auch im Sommer günstiger verkauft, während Schweizer Früchte Hochsaison haben. Andersrum werden klassiche Wintersorten wie Lauch, Sellerie oder Kohl fast nie günstiger verkauft.
Es erscheint nicht der Eindruck als wollten die Detailhändler mit ihren Aktionen den ökologischen Konsum fördern. Coop und Migros dementiere, schreibt der "Bund", die Mehrheit der Aktionen sei saisonal. Und letztlich habe der Kunde schliesslich die Wahlfreiheit. Das Rabatte den Kunden beeinflussen, blenden sie dabei aus.
Quelle: Schweizer Bauer