Das Unternehmen Kipepeo bietet dem deutschen Naturkostfachhandel bereits seit mehr als zwanzig Jahren eine reichhaltige Auswahl an Tropenfrüchten aus kleinbäuerlichem Anbau. Im Laufe der Jahre wurden unter anderem in Uganda, Tansania, Thailand und Indonesien erfolgreiche Projekte auf die Beine gestellt. Die logistischen Probleme machen der Firma nun teilweise einen Strich durch die Rechnung, bestätigt Ein- und Verkäufer Sven Ziegler auf Nachfrage.
„Aus Indonesien wurde der Import leider vorübergehend komplett gestoppt: Denn entweder sind die Flugkapazitäten gar nicht vorhanden oder die Kosten sind exorbitant hoch. In Thailand war die Situation wochenlang unklar. Wir setzen bei der Luftfracht bewusst auf Passagierflüge, die wurden allerdings im Zuge der Krise größtenteils gestrichen. Deshalb war es teilweise schwierig vorauszuplanen. In Thailand scheint sich der Knoten aber zu lösen und wir bekommen wieder allmählich Anlieferungen aus dortigem Anbau“, skizziert Ziegler.
Ein Ananas-Erzeuger in Tansania / Bild: Kipepeo
Warenbezug aus Uganda & Tansania
Eine weitere, bedeutende Bezugsquelle des Unternehmens ist das afrikanische Land Uganda. Hier habe die Krise sich nur beschränkt auf die Logistik ausgewirkt. Ziegler: „Hier hat man das Problem, dass man nach 19.00 Uhr nicht mehr nach draußen darf. Deshalb war es teilweise schwierig die Ware vom Feld zu bekommen. Nichtsdestotrotz haben wir kontinuierlich Ware – etwa Ananas und Apfel-Bananen - in gewohnt guter Qualität. Denn trotz der Widrigkeiten sehen wir keine Qualitätseinbußen der Früchte."
Nicht zuletzt führt Kipepeo Trockenfrüchte aus Tansania im Sortiment, welche vor allem am Anfang der Krise guten Anklang beim Verbraucher fanden. „Hier wurden zum Teil richtig Hamsterkäufe verzeichnet wie zu Weihnachten. Mittlerweile ist der Bedarf zwar etwas zurückgegangen, jedoch immer noch auf hohem Niveau. Der Warenbezug aus Tansania scheint soweit auch zu funktionieren, obwohl die LKW-Fahrer an der Grenze zwei Tagen warten müssen, um einen Corona-Test zu machen. Auch hier hat man also mit gewissen Schwierigkeiten zu kämpfen", erläutert Ziegler.
Kleinbauern während der Arbeit auf der Ananas-Plantage in Uganda
Bild: Kipepeo
Stück Urlaub auf dem Teller
Neben dem rein geschäftlichen Bezug zu den Kleinbauern im Ursprung, pflegt das Management der Firma Kipepeo auch enge, persönliche Beziehungen zum dortigen Netzwerk. Nicht umsonst hat sich das Unternehmen vom Anfang an bemüht soziale Projekte zu gründen und somit die Lebensbedingungen der dortigen Bevölkerung zu verbessern. Auch während der Krise seien die rein firmentechnischen Zwecke und das soziale Engagement eng miteinander verbunden, so Ziegler. „Die Lage in Indonesien tut uns im Herzen weh: Klar kann man die Ware vor Ort am lokalen Markt verkaufen, allerdings fehlt jetzt der Fair-Handelszuschlag für die Kleinbauern. Sobald sich die Situation wieder normalisiert hat, werden wir das Projekt jedoch weiter fortsetzen.“
Nichtsdestotrotz schaut man gemäß Ziegler optimistisch und hoffnungsvoll in die nahe Zukunft: „Wir hoffen, dass die Frachtmöglichkeiten bald wieder ausgebaut werden und die Frachtpreise dementsprechend sinken. Ich könnte mir auch vorstellen, dass die Nachfrage nach Tropenfrüchten steigen wird: Denn wir dürfen nicht reisen und können uns mittels dem Ankauf von Ananas, Drachenfrucht usw. doch ein Stück Urlaub auf den Teller holen. Wir ermöglichen es dem Verbraucher also exotische Gefühle und Geschmäcke in der Region zu genießen.“
Weitere Informationen:
Kipepeo Bio & Fair GmbH
Sven Ziegler
Max-Planck-Strasse 15
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