Aldi Nord und Aldi Süd stehen offenbar vor einem Zusammenschluss, berichtet das "Manager Magazin". Demnach wollen die Discounter ab 2022 als "Nord-Süd-Gesellschaft" agieren. Schon jetzt rücken die Konzerne zusammen.
Gezeitenwende bei Aldi: Die seit 39 Jahre geteilte Imperien von Aldi Nord und Aldi Süd soll ab 2022 zusammengeschlossen werden. Laut dem "Manager Magazin" wurden die Fusionspläne bereits vor zwei Jahren in einem internen siebenseitigen Papier festgehalten. Dort steht, dass die Discounter künftig einen einheitlich gesteuerten Verbund mit rechtlichem Rahmen und gleichen Strukturen anstreben. Laut dem Bericht soll Aldi dann in einer "Nord-Süd-Gesellschaft" organisiert sein.
Gestiegener Druck auf Discounter
Aldi Süd widerspricht dem Bericht. Es sei keine "organisatorische oder rechtliche Zusammenführung der Unternehmensgruppen" geplant, heißt es in einer Mitteilung, die der Discounter veröffentlichte. Die wirtschaftliche Eigenständigkeit der Häuser bliebe erhalten. Allerdings: Aldi Süd räumt ein, dass der Discounter beim Einkauf deutlich enger mit Aldi Nord zusammenarbeitet als in der Vergangenheit.
Hintergrund der geplanten Mega-Fusion zwischen Aldi Nord und Süd sei der gestiegene Druck auf die Discounter in den vergangenen Jahren, so der Medienbericht. Die beiden Einzelhandelsketten mussten sich zuletzt gegen erschwerte Bedingungen stemmen - denn die Konkurrenz durch Edeka und Rewe, aber auch durch andere Discounter wie Lidl, wird immer größer.
Aldi Nord schreibt rote Zahlen
Aldi Nord stemmte sich mit einem milliardenschweren Modernisierungsprogramm gegen den Abwärtstrend und musste wegen der hohen Ausgaben und Einbußen beim Umsatz (weil Filialen durch Umbaumaßnahmen geschlossen waren) im Geschäftsjahr 2018 erstmals einen Verlust verbuchen. Aldi Süd hatte in der Vergangenheit die Filialen zwar regelmäßig modernisiert. Doch die Trennung der Discounter-Brüder verursacht hohe Kosten, die für die Wettbewerber so nicht anfallen. Aldi Süd kam zuletzt auch nur gerade so auf eine schwarze Null. Zuletzt hatten die beiden Aldis versucht, beim Wareneinkauf und auch beim Außenauftritt gemeinsame Sache zu machen.
Durch die Fusion sollen die Doppelstrukturen abgebaut werden. Laut dem Medienbericht erhoffen sich die Discounter so eine höhere Effizienz und Einsparungen bei der Personalkosten von bis zu 50 Prozent.
Quelle: STERN.de