Im vergangenen Jahr wurden in einer Simulation der Landung auf dem Mars und einer Isolationszeit von 28 Tagen im Oman die Werkzeuge und Verfahren getestet, die für zukünftige Erkundungen eingesetzt werden können.
Ein Beispiel für eine marsianische Gemüseplantage
Italien lieferte den Betreibern des österreichischen Raumfahrtforums frische Lebensmittel für eine hydroponische Parzelle, die von ENEA, ASI und der Universität Mailand eingerichtet wurde. Sie wurde in der Kepler-Station in einer aufblasbaren Struktur in der Wüste Dhofar installiert.
Die Experimente wurden nicht nur durchgeführt, um die Realisierbarkeit der Plantage und der Fernsteuerung zu überprüfen, sondern auch, um zu verstehen, wie viel Wasser und Energie sie verbrauchen würde, um ihre Produktivität zu bewerten und auszuwählen, welche Pflanzensorten sich am besten an die extremen Bedingungen nicht nur weit entfernter Planeten wie des Mars, sondern auch in schwierigen Erdumgebungen anpassen könnten.
Die Forscher installierten zwei Abschnitte, die der Keimung und zwei, die dem Wachstum gewidmet waren, und bauten so ein mehrstufiges hydroponisches vertikales System für den Anbau (auf 4 Quadratmetern) von 4 Arten von Mikro-Gemüse auf, darunter Rotamaranth, Rotkohl, Rotsenf und Rotrettich mit Zyklen von 15 Tagen.
Luca Nardi
Dank des erdlosen Anbausystems (auf einem Substrat mit organischen Fasern), das mit speziellen LED-Leuchten, kontrollierter Temperatur und Wasserumwälzung im Hinblick auf die Mikro-Gemüseproduktion entwickelt wurde, war eine korrekte und hochwertige Ernährung der Pflanzen (ohne Pestizide) gewährleistet. Dieses System würde für eine Besatzung von 5 Astronauten ausreichen.
Um die praktische Anwendung der von der Nationalagentur für neue Technologien, Energie und nachhaltige Wirtschaftsentwicklung untersuchten Ergebnisse besser zu verstehen, sprach FreshPlaza mit dem ENEA-Forscher Luca Nardi.
"Wir haben diese Pflanzen ausgewählt, weil sie große Mengen an Mineralstoffen und verschiedenen Nährstoffen wie Vitaminen, Carotinoiden und Flavonoiden einschließlich Anthocyanen, d.h. Molekülen mit hoher antioxidativer Wirkung, speichern können. Im Durchschnitt haben diese Pflanzen eine 4 bis 40-fach höhere Nährstoffkonzentration als ausgewachsene Pflanzen."
"Das Konzept einer Mars-Gemüseplantage geht über die Weltraumforschung hinaus, da es verwendet werden kann, um die ‚Kreislaufwirtschaft‘ für die Primärproduktion unter Bedingungen zu testen, die den Bedarf an Energie, Wasser und Düngemitteln reduzieren."
Die Aktivität ist Teil des von ASI finanzierten Hortspace-Projekts. Enea diskutierte während Focus Live, einer Veranstaltung, die am 1. und 2. Juni in Genua stattfand.