Die peruanische Mangosaison ist fast vorbei und der europäische Markt wechselt zu afrikanischen Importen. Die ersten Mangos aus Südafrika und der Elfenbeinküste sind bereits auf dem Markt. Während die italienische Anbaufläche sich erhöht, wird das Wachstum in Spanien von einer schlechten Kampagne 2018 gebremst. Die Geschäfte in der USA laufen gut. Mehr mexikanische Mangos treffen jede Woche ein und die Nachfrage ist so hoch, dass die Frucht sofort verkauft werden kann. Australische Händler sind glücklich über die Ergebnisse der letzten Saison mit einer großen Ernte und hoher Nachfrage.
Deutschland: Südafrika ersetzt Peru
Der deutsche Großhandelsmarkt ist momentan in einer Übergangsphase. Peru verschwindet so langsam, während Südafrika den Markt übernimmt. „Es gibt vor allem bei den kleineren Größen ein niedriges Angebot“, sagt ein Händler. Da diese die beliebtesten sind, hatte das natürlich einen Einfluss auf die Preise. Die verzehrbereiten Mangos, die per Luftfracht verschickt werden, kosten zwischen 39 und 45 Euro pro 6kg-Kiste, während der Durchschnittspreis normalerweise bei ungefähr 30 Euro liegt.
Sowohl Peru als auch Südafrika besitzen im Wesentlichen die gleichen Sorten (hauptsächlich Kent). Peru dominiert in Bezug auf die Qualität, vor allem wenn es um die Mangos per Luft geht. Südafrika auf der anderen Seite ist bekannter für seine Mangos per Seefracht. Diese erreichen Preise zwischen 7 bis 10 Euro pro Box. Im Allgemeinen ist Peru bei den deutschen Großhändlern beliebter und die Nachfrage wird nach den Osterfeiertagen vermutlich rapide fallen. Zu diesem Zeitpunkt wächst das Angebot an Steinfrüchten normalerweise auf Kosten der Nachfrage nach exotischen Früchten.
Die Niederlande: Guter Start für afrikanische Mangos nach reibungslosem Ende von Peru
Die niederländischen Importeure starteten die afrikanische Mangosaison mit der Ankunft der ersten Mangos der Elfenbeinküste. Die Saison startet mit der grünen Amelie-Mango, gefolgt von der Kent-Sorte. Die letztere wird gegen Ende der Woche 17 auf dem Markt erwartet. Die Bedingungen auf dem Mangomarkt sind sehr gut verglichen mit letztem Jahr, weil Peru fast komplett vom Markt verschwunden ist. Die Qualität der momentanen Kent lässt noch etwas zu wünschen über. Üblicherweise dauert die ivorische Mangosaison fünf bis sechs Wochen, wonach andere westafrikanische Länder übernehmen.
Belgien: Rekordpreise
Die neusten Chargen der am Baum gereiften, per Luftfracht verschickten Mangos der Dolce-Sorte aus Peru sind angekommen und die Preise haben Rekordwerte erreicht. Die Preise sind auch bei den baumgereiften Kent-Mangos aus Peru sehr hoch. Innerhalb der nächsten zehn Tage werden die peruanischen Luftfrachten aufhören. Danach wechselt der Markt zu Kent-Mangos von der Elfenbeinküste. Verzehrfertige Mangos sind auf diesem Markt schwer zu finden und werden momentan zu hohen Preisen verkauft. Die Nachfrage nach verzehrfertigen Santana-Mangos ist hoch, aber die angebotenen Quantitäten sind viel zu gering, um die Nachfrage zu decken.
Italien: Konsum und Produktion steigen an
Während die Nachfrage nach Mangos 2012 bei 4.800 Tonnen still stand, steigerte sie sich 2016 auf 9.000 Tonnen. Die Nachfrage ist vor allem in der zweiten Jahreshälfte hoch, mit einem Spitzenwert im Dezember. Immer mehr Mangos werden in Sizilien angebaut. Die beliebtesten Sorten hier sind die Kensington Pride, Kent, Maya, Glenn und Keitt. Die sizilianischen Erzeuger machen ein gutes Geschäft. „Die Nachfrage übersteigt das Angebot“, sagt einer von ihnen. „Weil unsere Mangos nicht lange brauchen, um die italienischen und europäischen Märkte zu erreichen, ist ihre Qualität kaum beeinträchtigt, bis sie den Kunden erreichen.“ Die guten Ergebnisse fördern einen Ausbau der Anbaufläche. Die Nachfrage nach verzehrfertigen Mangos steigt auch und die sizilianischen Erzeuger versuchen, sie zu beantworten.
Frankreich: Schönes Wetter reduziert die Nachfrage
Frankreich erreichen auch die letzten Lieferungen aus Peru. Ein Händler erzählt uns, dass es viele Qualitätsprobleme gibt. Die großen Kaliber werden für 6,50 – 7,00 € pro Box gehandelt. Die kleineren Größen werden für circa 7,50 € pro Box verkauft. „Das Volumen der Mangos per Luftfracht hat sich in der letzten Woche reduziert“, sagt der Händler. „Darum haben die Preise ein sehr hohes Niveau erreicht.“ Die per Luft verschickten Mangos haben eine durchschnittliche Qualität. Der Händler betont, dass es kein einfacher Zeitpunkt für den Mangomarkt ist. „Das schöne Wetter ist fast da, deshalb haben es Erdbeeren und Himbeeren den Kunden mehr angetan.“ Die erste Lieferung der ivorischen Mangos per Luft- und Seefracht wird nächste Woche auf den Markt kommen. Dieses Jahr ist die Ernte der Elfenbeinküste 20-30% niedriger als letztes Jahr, weil viele Früchte früh von den Bäumen fielen aufgrund von Starkniederschlägen.
Spanien: Erzeuger hatten eine schlechte Saison
Die spanische Mangosaison endete im November. Die Gesamternte belief sich auf 34.000 Tonnen, 30% mehr als 2017. Ein Händler sagt, dass es eine schwierige Saison war. „Der europäische Markt war nicht in der Lage, die vielen spanischen Mangos aufzunehmen. Es gab ein Überangebot an kleinen Größen und genauso viele brasilianische Mangos auf dem Markt wie in den letzten Jahren. Gleichzeitig gab es viele Äpfel, Birnen, Trauben und Sommerfrüchte auf dem Markt. „Starkregen während der Ernteperiode forderte bei der Qualität sein Tribut. Dementsprechend fielen die Preise erheblich. Aufgrund der schlechten Ergebnisse der letzten Saison hat sich die Expansion der Anbauflächen verlangsamt. Die spanische Mangosaison ist nur kurz und es ist nicht einfach, die große Ernte in so einer kurzen Zeit zu verkaufen.
Momentan importieren die spanischen Händler hauptsächlich brasilianische Mangos der Palmer-Sorte. Jetzt wo die peruanische Saison endet, sind die Preise hoch. Nicht viele Mangos werden importiert.
USA: Mexikanische Volumina steigen
Weil die mexikanische Kultivierung von einer Gegend zur anderen wechselt, erhöhen sich die Volumina jede Woche. „Wir haben Mitte Januar mit drei bis fünf Ladungen pro Woche angefangen und diese Zahl stieg Anfang Februar an“, sagt ein texanischer Händler. „Wir haben jetzt sechs bis sieben Ladungen pro Tag und diese Zahl soll sich in der kommenden Woche noch steigern.“ Moment liefert Mexiko hauptsächlich kleinere Größen. Bei den größeren Kalibern sind die Volumina kleiner.
Die Angebotserhöhung wird von einer wachsenden Nachfrage begleitet. „Wenn sich das Wetter bessert, wächst auch die Nachfrage“, sagt der Händler. „Wir sind in der Lage, alles, was wir bekommen, fast sofort zu verkaufen. Wir häufen keine Bestände an. Vor allem die Supermärkte fordern weiterhin mehr. „Die Preise für die größeren Kaliber belaufen sich auf 8-9 $ / FOB. Die kleineren Größen werden für 5-6 $ verkauft. Als die Saison im Januar begann, lagen die Preise für größere Kaliber noch bei 12 $.
Australien: Große Ernte verkauft sich gut
Die australische Mangosaison endete im März. Die Produktion erreichte 10 Millionen Schalen, was es zu der zweitgrößten Ernte aller Zeiten machte. Die Australian Mango Industry Association (AMIA) berichtet, dass die Qualität außergewöhnlich gut war. Geschmackstests erreichten gute Ergebnisse für alle Sorten aus allen Anbaugegenden. Die Wetterbedingungen schafften allerdings einige Herausforderungen. Manche Erzeuger ernteten weniger Mangos als erwartet, was ihre Saison verkürzte. Die Honey Gold, Calypso und R2E2 Sorten sind auf dem Markt sehr beliebt. Laut AMIA gab es das verzeichnete Wachstum in den letzten Jahren hauptsächlich durch diese drei Sorten, aber traditionelle Sorten wie Kensington Pride laufen auch gut. Das Angebot und die Nachfrage steigen proportional für alle Sorten.
Es war auch ein gutes Jahr für Exporte. Die AMIA verpflichtete sich, neue Märkte zu öffnen. Marketingkampagnen wurden in Zusammenarbeit mit Exporteuren, Importeuren und Einzelhändlern in Singapur, Hongkong, Südkorea, Neuseeland und der USA organisiert. Ein Forschungsprogramm fand im Nahen Osten statt.
China: Hohe Nachfrage und limitiertes Angebot
Die Mangosaison ist in China im vollen Gange. Die Hauptproduktionsgegenden in China sind Hainan, Guangxi, Yunnan, Sichuan und Taiwan. Nächsten Monat werden die Mangos aus Taiwan den Markt erreichen. Es gibt momentan eine starke Nachfrage und ein limitiertes Angebot, deshalb sind die Preise hoch. Die Mangos werden außerdem aus anderen Ländern wie Kambodscha, Vietnam und Indien importiert.