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Trends bei Verpackungen: Recycling, weniger und alternative Materialien

Verpackungen in Supermärkten stehen unter Beschuss. Die öffentliche Debatte und der Meinungswandel in der Öffentlichkeit über Kunststoffverpackungen ermutigen Supermärkte und ihre Lieferanten, den Berg an Verpackungsmaterial zu reduzieren. Sie widmen sich vor allem der Reduzierung des Verpackungseinsatzes und der Verwendung von recycelbaren Materialien.

So hat beispielsweise die niederländische Supermarktkette Albert Heijn im Jahr 2018 vier Millionen Kilogramm weniger Verpackungsmaterial verbraucht. Im Jahr 2020 wollen sie 20 Millionen Kilogramm weniger Verpackungsmaterial verbrauchen - das entspricht einer Reduktion von 25 Prozent - und alle Verpackungen werden recycelbar sein. Die Supermarktkette Jumbo strebt eine Reduzierung der Verpackungen für die eigene Marke an und will nach Möglichkeit nachhaltiger werden. Aldi arbeitet daran, bis 2020 mindestens 70 Prozent ihrer Verpackungen recycelbar zu machen. Lidl hat sich zum Ziel gesetzt, den Kunststoff bis 2025 um mindestens 25 Prozent zu reduzieren. Bis dahin will Lidl erreichen, dass 100 Prozent der eigenen Verpackungen recycelbar sind.

FruitMaster-Verpackung

Plastic Pact NL
Die Tatsache, dass dieses Thema mehr betrifft ist als nur Verbraucher und Supermärkte, wird aus dem Plastic Pact NL deutlich. Eine große Anzahl von Unternehmen, die Kunststoffe verwenden und produzieren, aber auch Umwelt- und Sozialorganisationen, haben mit dem niederländischen Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft Vereinbarungen getroffen, um die Kunststofflieferkette zu vereinfachen und zu schließen.

Plastic Pact NL hat sich zum Ziel gesetzt, den Einsatz von Kunststoff zu reduzieren, mehr recycelbare Materialien zu verwenden und strebt ein vollkommen recycelbares Verpackungssortiment an. Dies sollte zu einem um 20 Prozent geringeren Volumen an Kunststoff im Vergleich zum Gesamtvolumen der vermarkteten Produkte führen (im Vergleich zur Verwendung im Jahr 2017). Infolgedessen wird erwartet, dass das Gesamtvolumen der Einweg-Kunststoffprodukte und -verpackungen abnimmt.

Eine weitere Vereinbarung ist, dass alle Einweg-Kunststoffprodukte und -verpackungen einen möglichst hohen Anteil an recycelten Kunststoffen enthalten sollten, mit einem Durchschnitt von mindestens 35 Prozent pro Unternehmen. Darüber hinaus sollten so viele nachhaltig produzierte biobasierte Kunststoffe verwendet werden, um den Einsatz primär fossiler Kunststoffe zu reduzieren.

Kunststofffreies Konzept
Obwohl der Einsatz nachhaltiger Verpackungen in der Vergangenheit vor allem bei Bioprodukten ein Thema war, suchen viele Produzenten heute unter dem Druck des Einzelhandels und von Initiativen wie dem Plastic Pact NL nach einer Alternative zu Kunststoff. Für den Einsatz von Kunststoff gibt es verschiedene Alternativen. So hat FruitMasters beispielsweise ein völlig kunststofffreies Konzept für Äpfel auf den Markt gebracht. Neben dem bekannten Obstkörbchen mit Folie kann der Kunde auch eine vollständig recycelbare Option wählen: Ab der neuen Obstsaison gibt es ein neues Monokonzept für verpackte Äpfel (vier oder sechs Stück).

"Mit dieser neuen Verpackung investiert FruitMasters, die größte Obstgenossenschaft der Niederlande für nationale und internationale Obstbauern, in die Nachhaltigkeit der gesamten Obstlieferkette", sagt Hans Sengers, Einzelhandelsmanager von FruitMasters. "Eine vollständig nachhaltige Obstlieferkette, die auf Mensch, Umwelt und Ertrag achtet. Das ist das Ziel von FruitMasters, seinen Erzeugern und Kunden."

Kompostierbare Kunststoffe
Karton ist nicht die einzige Alternative zu Kunststoffen. Biobasierte kompostierbare Kunststoffe sind ebenfalls erhältlich. Bio4Pack ist seit mehr als zehn Jahren auf dem Markt für kompostierbare, nachhaltige Verpackungen tätig. Patrick Gerritsen, CEO von Bio4Pack, schätzt, dass 80 bis 90 Prozent der Kunststoffverpackungen, die heute für Kartoffeln, Obst und Gemüse verwendet werden, in biobasierte Verpackungen umgewandelt werden können. Dass dies noch nicht in großem Maßstab geschieht, liegt an den Preisen. "Einige dieser Produkte sind genauso oder sogar dreimal so teuer wie herkömmliche Verpackungen", erklärt Patrick. Es hängt vom verwendeten Material ab.

Eine Änderung ist notwendig
Aufgrund des oft höheren Preises finden kompostierbare Kunststoffe heute meist den Weg zu Bio-Produzenten, weil die Kunststoffe in diesem Bereich mehr Wertschöpfung bieten. Bio4Pack liefert seine Verpackungen sowohl an Bio- als auch an konventionelle Supermärkte. Patrick argumentiert, nicht nur auf den Preis zu schauen, sondern auf das gesamte Konzept. Bio4Pack kommt zu dem Schluss, dass ein Umdenken notwendig ist, bevor biobasierte Verpackungen allgemein akzeptiert werden. "Die Leute müssen an Lösungen denken und nicht an Probleme."

Längere Haltbarkeit
Kompostierbare Beutel können beispielsweise auch als Müllbeutel für biologische Abfälle verwendet werden, wenn sie nicht mehr als Verpackung benötigt werden. Ein weiteres Beispiel ist, dass kompostierbare Kunststoffe durchaus einen Mehrwert hinsichtlich der Haltbarkeit von Frischeprodukten bieten können. Die hohe Porosität des Kunststoffs trägt zu einer Verlängerung der Haltbarkeit bei. Aufgrund dieser Porosität verlässt die Feuchtigkeit von gewaschenen Produkten wie Kartoffeln und Karotten die Verpackung und führt nicht zu Kondensation, so dass Produkte und Verpackungen trocken bleiben.

Downcycling
Der Fokus liegt derzeit noch vor allem auf dem Recycling von Kunststoffen und nicht auf der Verwendung alternativer Materialien, so Patrick. "Es besteht noch keine Notwendigkeit, es in großem Maßstab umzusetzen. Der Kunststoffpakt setzt sich, nach wie vor, für das Recycling konventioneller Verpackungen ein." Der Geschäftsführer von Bio4Pack erwähnt, dass die Trennung von Abfällen gut funktioniert, aber das Recycling des Materials etwas zu wünschen übrig lasse. Von allen Kunststoffabfällen werden derzeit nur 20 Prozent recycelt. Das recycelte Material kann nur für weniger hochwertige Produkte als das Original verwendet werden. Außerdem ist das Angebot an recyceltem Material derzeit höher als die Nachfrage.

Bio4Pack-Kartoffelverpackung

Abfallströme und Abfälle
Die Materialien für kompostierbare Kunststoffe werden aus Abfallströmen und Abfällen gewonnen, ein sehr kleiner Teil wird auf 0,002 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche angebaut. Zum Beispiel Industriemais, der für Futtermittel bestimmt ist und einen Zucker zur Herstellung kompostierbarer Kunststoffe produziert. Das sind etwa 35 Prozent des Mais, die restlichen 65 Prozent werden in den Futterprozess zurückgeführt. Auch Abfälle, die am Ende der Saison auf Reisplantagen übrig bleiben und in der Regel verbrannt werden, werden verwendet. Darüber hinaus gibt es Entwicklungen bei biologischen Kunststoffen aus Abfällen, CO2 aus der Luft oder sogar aus Abwasser.

Zehn Prozent Umweltbelastung
Ein Aspekt in der Debatte über Verpackungen, der nicht vernachlässigt werden sollte, ist, dass sie auch einen positiven Beitrag leisten. Obwohl Verpackungen die Umwelt belasten, sind sie oft nützlich, um die Haltbarkeit zu verlängern und somit Verschwendung zu bekämpfen. Sie verhindern auch Transportschäden. Das sind positive Aspekte, so Milieu Centraal. Laut diesem Informationsdienst verursacht die Verpackung nur zehn Prozent der Umweltbelastung von Lebensmitteln. Etwa 15 Prozent sind Lebensmittelabfälle, der Rest wird durch die Produktion und den Transport der Lebensmittel verursacht.

Mehr Informationen:
Bio4Pack
Patrick Gerritsen
p.gerritsen@bio4pack.com 
www.bio4pack.com  

Fruitmasters
Hans Sengers 
info@fruitmasters.com 
www.fruitmasters.com 

Erscheinungsdatum: