Kälte und extremer Regenfall machten es den Zitrusbauern in Griechenland dieses Jahr zu schaffen. Über das gesamte Sortiment hinweg war es eine recht schwierige Saison mit hohen Ausfallsraten, berichtet Importeur Sophoclis Michaelides der Bio-Ilios GmbH mit Sitz in Tübingen. „Insgesamt haben unsere Vertragsproduzenten bislang etwa 500 Tonnen verloren.“
An manchen Tagen im Januar und Februar hat es in Griechenland soviel geregnet wie normalerweise über die gesamte Saison. Infolgedessen habe man im Bereich Orangen hohe Ausfälle und große Beschädigungen verzeichnen müssen, bestätigt Michaelides. „Aufgrund der Witterung und Haltbarkeitsprobleme müssen wir bei den Valencia-Orangen im Mai – einige Wochen früher als sonst – aufhören. Im Übrigen haben wir momentan lediglich kleine Abladungen an Washington-Orangen, rote und weiße Grapefruits und relativ gute Mengen Ortanique-Clementinen. Diese werden aber im Westeuropa weniger abgenommen.“
Aktuelle Preiserhöhung
Auch woanders in Südeuropa hatte man mit Wetterextremen und einer wechselhaften Witterung zu rechnen, allerdings nicht in dem Ausmaß wie in Griechenland der Fall war. Aufgrund der aktuellen Warenverknappung beobachtet Michaelides seit ca. 2 Wochen eine deutliche Preiserhöhung. „Idealerweise hätten wir diese Preislage die ganze Saison über gehabt, auf der anderen Seite werden die Produzenten durch die Warenknappheit auch besonders getroffen.“
Konkurrenzfähigkeit
In diesem Zusammenhang weist der langjährige Händler auf die einzigartige, kleinbäuerliche Struktur der griechischen Bio-Landwirtschaft hin. „Durch die kleinen Anbauparzellen entsteht keine Monokultur wie woanders und wird die Nachhaltigkeit gewährleistet. Im Verhältnis zu den größeren Parzellen im italienischen oder spanischen Bio-Anbau sind unsere Produktionskosten deutlich höher. Dies hat schon Auswirkungen auf unsere Konkurrenzfähigkeit. Meines Erachtens sollte die griechische Vielfalt der Natur aber vom Handel honoriert werden.“
White Marsh
Außer der kleinbäuerlichen Struktur der griechischen Landwirtschaft findet man auch einige einzigartigen Varietäten in den dortigen Plantagen. „Ein Beispiel ist die Grapefruit der Sorte White Marsh. Diese Sorte mit weißem Fruchtfleisch ist kein Massenprodukt wie die rotfleischige Ruby Red, jedoch decken wir hiermit eine interessante Nische im Naturkostfachhandel ab.“
"Naturkostfachhandel ist unser Zuhause"
Insgesamt sieht der Importeur einen stetigen Zuwachs des Verbrauchs an Bio-Frischwaren. Neue Absatzmärkte haben sich für mittelständische Firmen wie die Bio-Ilios GmbH bislang nicht ergeben, beobachtet Michaelides. „Der Naturkostfachhandel ist nach wie vor unser Zuhause. Im Bereich Discounter sehe ich für griechische Erzeugnisse eher weniger Potenzial.“
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Sophoclis Michaelides
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