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Bundesfachgruppe Gemüsebau: 53. Herbsttagung

Schwerpunktthema „Pflanzenschutz 2030“ aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet

Die Bundesfachgruppe Gemüsebau im Bundesausschuss Obst und Gemüse (BOG) im Zentralverband Gartenbau e.V. (ZVG) traf sich zur 53. Jahrestagung vom 22. bis 24. November 2018 in Rostock. Zum Schwerpunktthema „Pflanzenschutz 2030“ diskutierten die Gemüsegärtner mit den Referenten aus verschiedenen Fachbereichen und beleuchteten das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven.

'Gift im Gemüse'
Mit ihrem Vortrag „Gift im Gemüse? Von medialen Risiken und medialer Verzerrung“ zeigte Dr. Gaby-Fleur Böl, Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), dass Verbraucher die Risiken durch Pflanzenschutzmittel in der Regel anders als Fachleute bewerten. „Die Kluft zwischen dem gefühlten Risiko und der tatsächlichen Gefahr wird immer größer“ erklärte Dr. Böl. Dr. Jürgen Buchwald, Staatssekretär im Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern, stellte die politische Sicht auf das Thema vor. Sichere Lebensmittel werden gebraucht und von den Betrieben produziert. Hier müsse man die öffentliche Wahrnehmung verändern. „Aufgabe der Politik muss es sein, sich mit den Ängsten der Menschen auseinanderzusetzen“ meinte Dr. Buchwald.

Die Perspektive der Wissenschaft zeigte Prof. Andreas Schaeffer, Leopoldina (Nationale Akademie der Wissenschaften), RWTH Aachen, auf. Umweltbiologen könnten mittlerweile Zusammenhänge zwischen dem Sterben von Vögeln oder Insekten mit dem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln belegen. Als einen von verschiedenen Lösungsansätzen stellte Schäfer unter anderem die Anlage von Hecken zum Abgrenzen der Nutzflächen und zum Schaffen neuer Lebensräume vor.

Dr. Jörn Wogram, Umweltbundesamt, stellte Überlegungen zum Extensivieren oder Segregieren von Flächen in der Landwirtschaft vor. Beim Extensivieren müssten die Flächen deutlich ausgeweitet werden, denn diese stehen der Produktion dann nicht mehr zur Verfügung. Beim Segregieren würden die Flächen für die Produktion intensiv genutzt, andere Flächen als Ausgleich für die Natur und für die Erhaltung der Vielfalt hingegen nicht bearbeitet. „Landwirtschaft ist aber auch Wirtschaft, deshalb muss es sich für die Betriebe lohnen, etwas für die Umwelt zu tun“ bekräftigte Wogram.

Wie aufwendig die Entwicklung neuer Pflanzenschutzmittel ist, erklärte Matthias Kastriotis, zuständig für Presse- und politische Arbeit bei BASF. Bei den kleinen Mengen, die im Gemüsebau benötigt werden, sei es angesichts hoher Entwicklungskosten deshalb immer unwahrscheinlicher, das neue und umweltverträglichere Mittel zugelassen werden. BASF setzt auch auf Smart-Farming, mit zum Beispiel dem Einsatz von Drohnen, zum gezielten Erkennen und Bekämpfen von Krankheiten und Schädlingen.

Wildkrautbekämpfung  
Dr. Erich Jörg, Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz, präsentierte Ausblicke zum Thema Pflanzenschutz. Bei der Wildkrautbekämpfung sieht er viele Methoden der mechanischen Bekämpfung, die bereits heute zum Einsatz kommen. Wichtig wären aber Fortschritte in der Züchtung von zum Beispiel resistenten Sorten oder Arten, die an ein wärmeres Klima angepasst sind. „CRISPR bietet die Chance, solche Sorten schnell auf den Markt zu bringen. Allerdings werden diese Verfahren von den Menschen mit Gentechnik in Verbindung gebracht und deshalb wahrscheinlich leider keine Chance haben“ erklärte Jörg.

In der Diskussion wurde deutlich, dass der Gemüsebau unter anderem darunter leidet, dass er mit der klassischen Landwirtschaft gleichgestellt wird. Gemüsekulturen sind jedoch grundsätzlich anders zu betrachten. Denn sie sind intensiver, die Sätze kleiner und die Anbauperioden kürzer. Der Austausch regte die weitere Zusammenarbeit in Richtung umweltverträglicher Produktion an.

Quelle: Gabot

Erscheinungsdatum: