Stets viel frische Ware für die Verbraucher: Ein sehr warmer Monat Mai, sehr große Erntemengen innerhalb kurzer Zeit und moderate Preise haben die Spargelsaison 2018 in Niedersachsen geprägt. - Foto: LWK/Imke Voigtländer
„Teilweise hat die Hitze im Damm dem Spargel so zugesetzt, dass die Stangen gelb verfärbt, weich und nicht mehr zu vermarkten waren“, so Kraushaar. Überdies führte die Trockenheit in Gegenden ohne Feldberegnung zu einer schlechteren Entwicklung der Pflanzen.
„Betriebe, die ihre Ware hauptsächlich über den Großmarkt absetzen, kamen durch die hohen, innerhalb kurzer Zeit aufgelaufenen Liefermengen in eine schwierige Situation“, berichtet Fred Eickhorst, Geschäftsführer und Vorstandssprecher der Vereinigung der Spargel- und Beerenanbauer. Das Angebot habe häufig über der Nachfrage gelegen. „Entsprechend verbraucherfreundlich waren die Preise.“ Nach Pfingsten wurden laut Kammer-Fachmann Kraushaar daher eine Reihe von Anlagen aus der Produktion genommen. Zum Saisonende hat sich der Preis stabilisiert.
Anders als für die Großmarkt-Lieferanten ist die Spargelsaison für Betriebe gelaufen, die die edlen Stangen direkt vermarkten. „Die sind mit ihrem Geschäft zufrieden“, sagt Kraushaar. „Gerade vor den Feiertagen lief der Verkauf sehr gut.“ Um sich gegen Preisschwankungen zu wappnen, versuchen viele Spargelbauern, beide Vertriebswege zu gehen.
Rund 400 Betriebe setzen in Niedersachsen auf den Anbau von Spargel. Zu den Zentren des niedersächsischen Spargelanbaus zählen die Regionen rund um Nienburg, Lüneburg, Uelzen sowie das Osnabrücker Land. Nach Angaben des Statistischen Landesamts in Hannover wurden 2017 auf rund 5.200 Hektar (2016: 4.929 Hektar, + 5,2 Prozent) genau 29.962 Tonnen (2016: 26.465 Tonnen, +13,2 Prozent) des Saisongemüses geerntet. Außerdem kamen vergangenes Jahr noch gut 950 Hektar Spargel-Neuanpflanzungen hinzu. Kraushaar: „Angesichts der jüngsten Erfahrungen überlegen immer mehr Unternehmen, ob sie weiter auf Wachstumskurs bleiben sollen.“
Quelle: LWK Niedersachsen