In weiten Teilen der Welt ist die Digitalisierung in der Wertschöpfungskette kaum wegzudenken. Doch in der Frischfrucht-Produktion, besonders für Produkte in den fernen Ländern der südlichen Hemisphäre und den Tropen, kann es durchaus schwer sein, digitale Daten zu erfassen - andere, kurzfristig oft wichtigere Probleme stehen meist im Vordergrund. Vielfach wird mit modernen Mitteln gearbeitet, die aber noch nicht miteinander vernetzt sind. Die Firma Don Limón, mit Sitz in Hamburg, hat diese Herausforderung für sich erkannt und exploriert aktuell mit ihren Produzenten wie auch Universitäten die Möglichkeiten der Digitalisierung in ihrer Produktionskette.

Geschäftsführer Andreas Schindler der Firma Don Limon
Was in der Branche der Frischfrucht Produktion eher selten gepflegt wird, sind Social-Media Kanäle wie Facebook & Instagram. Gerade dort legt Don Limón großen Wert auf Transparenz und Storytelling ihrer gesamten Produktionskette; wie die Frucht vom kleinen Saatgut zur stattlichen Pflanze heranwächst, Früchte geerntet sowie veredelt und dann weltweit in die verschiedensten Länder transportiert werden. Don Limons Head of Marketing, Minh Dao verriet uns, dass man die internationalen Follger, die unter anderem aus anderen Produzenten, eigenen Mitarbeitern und auch vielen privaten Interessenten bestehen, durch guten und ehrlichen Content an der Reise teilhaben lassen kann. Anstatt täglich informative Posts über Preise, neue Angebote usw. hochzuladen, wird bei Don Limón auf Storytelling gesetzt. Der Unterschied zu anderen Kanälen der Branche lässt sich an der zunehmenden Teilnahme der Follower erkennen – durch das Interagieren entsteht eine internationale Community, die mit Don Limón in Kontakt steht und Teil des Ganzen ist.
Digitalisierung der Produktion
Neu sei allerdings dieselbe Produktionskette auch entsprechend zu steuern und irgendwann komplett zu automatisieren. Ziel ist es, die Produktion auf den Feldern weitestgehend zu digitalisieren. Das bedeutet, dass man kontinuierlich Daten über den Bestand, die Veränderungen der Felder und Qualität der Früchte bekommt, woraufhin anschließende Arbeitsprozesse dementsprechend eingeleitet und angepasst werden können – am besten alles automatisch und ganz von alleine. Klingt ja erstmal gut, doch wie Herr Dao berichtet, liegt die Herausforderung in der dazugehörigen Entwicklung der Software. Diese soll nämlich alle erfassten Daten in Echtzeit zentralisieren und auswerten. So lassen sich neue Szenarien der Produktion vorstellen: Live erstellt die Software einen Report über alle bereits erfassten Daten von Sensoren & Messgeräten auf den verschiedenen “Feldern”.
Basierend auf diesem Report wird dann automatisch bestimmt wieviele Früchte geerntet werden, wieviele Transporter auf welchen Routen gebraucht werden, wann an welchen Stellen automatisch bewässert wird und wo es einen Insektenbefall gibt. So können morgens schon alle Aufgaben genau verteilt werden und das Tagesergebnis für die Produktion bis auf wenige Details bestimmt werden. Dies erspart enorm viel Zeit sowie Kosten, da viele dieser Aufgaben momentan von engagierten Mitarbeitern selbst übernommen werden. Don Limón erforscht aktuell Möglichkeiten, die uns diese Zukunftsvision näher bringt und einhergeht mit branchen-verändernden Innovationen.
Ein erster Schritt in diese Zukunft, bietet der Einsatz von Drohnen auf den Produktionsflächen. Sie dienen nicht nur als Werkzeug für atemberaubende Videoaufnahmen und StarWars-Rennen im heimischen Garten, auch Don Limón setzt auf die vielen Vorteile die eine gute Drohne mit sich bringt: mit Drohnen sei man in der Lage die einzelnen Parzellen der Felder zu überfliegen und somit Farbveränderungen, Aktivitäten der Landarbeiter sowie Dünge- und Spray-Aktivitäten zu registrieren. Zudem registrieren Hochsensible Sensoren in den Böden den Bedarf an Mineralien und ermöglichen eine präzise Ergänzung durch Düngemittel. Auch Pest-Management, Pflanzenwachstum sowie Erträge lassen sich somit genau dokumentieren.
Langfristige & herausfordernde Entwicklung
Die Firma Don Limón hat für sich erkannt, dass es sich um eine langfristige und herausfordernde Entwicklung handelt: ''Die Menschen werden immer mehr, es wird immer mehr gegessen, nur die Lebensmittel-Produktion wächst nicht dementsprechend schnell mit, weshalb der Prozess der Herstellung optimiert werden muss. Und das geht Don Limón verstärkt durch die Digitalisierung an'', teilt Herr Dao mit.
Die Kommunikation des Unternehmens wird in vielen Bereichen bereits durch die Marketingabteilung gesteuert. Hier laufen nun auch die Fäden zusammen, um die Digitalisierung der gesamten Lieferkette in die laufenden Prozesse zu integrieren. Dao: ''Wir haben die ersten Schritte schon gemacht in Partnerschaft mit Universitäten. Unser Ziel ist es, auch die Produktion auf dem Feld mit den übrigen Stufen der Kette zu verbinden. Andererseits wissen wir auch, dass das Farming eine ganz andere Sache ist als Logistik oder das Handelsgeschäft hier in Übersee.“

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Pilz Schindler GmbH
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