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Petra Veldman:

"Wir schwimmen nicht mit dem Strom des Sektors"

In den vergangenen Jahren konnte Stoffels Tomaten den Tomatenmarkt mehr als nur einmal mit einzigartigen Konzepten beeinflussen. Dieses Jahr präsentieren die Tomatenbauern Toma`Muse, ein neues Konzept, das nur einige wenige Bauern weltweit anwenden. Mit dem Automato, einer "spielerischen und hygienischen, selbst-fahrenden Maschine für Snacktomaten", will Stoffels nun noch mehr Aufmerksamkeit auf den gesunden Snack lenken.


In der zweiten Märzwoche ist der Markt noch immer damit beschäftigt, von der künstlich beleuchteten Produktion auf die natürliche Produktion umzusteigen. "Diese Woche wurden die ersten nicht-künstlich beleuchteten Tomaten in Rijkevoorsel, Belgien, geerntet", sagt Paul Stoffels. "In den kommenden Wochen werden die Lichter in den Gewächshäusern nach und nach ausgeschaltet werden, und ab dem ersten April wird nur noch auf dem Feld angebaut." Die Wintermonate verliefen gut. "Wir sind sehr zufrieden mit unseren Verkäufen. Da wir viele permanente Reihen haben, sind wir weniger vom Tagesgeschäft abhängig. Außerdem entscheiden sich die Verbraucher immer häufiger für Gewächshaus-Tomaten aus den Niederlanden oder Belgien, statt für spanische Importe. "Da wir in Belgien das ganze Jahr über produzieren können, können wir den Verbrauchern mehr Verlässlichkeit garantieren. Die spanische Produktion verläuft außerdem teils gegenläufig zur nordeuropäischen Saison."

Die Anbaufläche der Tomatenbauern beträgt 30 Hektar. Davon sind mehr als die Hälfte künstlich beleuchtet. "Wir haben das Ziel, deutlich mehr unserer Fläche zu beleuchten, sodass wir die ganzjährige Produktion noch besser organisieren können." Wenn zu viel Produktion vorhanden ist, sind die Beziehungen zu Kunden, die über das Jahr aufgebaut werden, sehr nützlich. Trotz der eigenen Produktion in den Gewächshäusern in Rijkevoorsel, arbeitet Stoffels Tomaten auch mit einigen anderen Bauern zusammen. Die Ernte wird vor Ort in Rijkevoorsel verpackt. 



Selbstbestimmte Entscheidungen
"Wir versuchen marktorientiert zu sein und innovativ zu denken", sagt Petra Veldmann. "Wir schwimmen nicht immer mit dem Strom des Sektors. Es ist ein längerer und teurerer Weg, aber er hat sich in der Vergangenheit häufig als die bessere Option erwiesen. Natürlich ist der Erfolg aber nie garantiert." Mit diesem Hintergrund, versucht das Unternehmen auch neue Konzepte für Tomaten zu etablieren. Auch im Bereich der Sorten Innovation werden die Entscheidungen selbstbestimmt getroffen. Auch wenn sich der ganze Markt eher in Richtung süßer Snacktomaten mit einem Fokus auf ein hohes Brix-Level bewegt, denken Paul und Petra noch einen Schritt weiter. "Für uns ist nicht nur die Süße einer Tomate wichtig. Wir haben unser ganz eigenes System, einen einzigartigen Geschmack zu züchten", sagt Petra. Deswegen nehmen sich Petra und Paul oft mehr Zeit für Sorten, die nicht die süßesten sind oder nicht die höchsten Erträge bringen.

Süß, süßer, am süßesten 
"Der Tomaten Sektor zieht in der Regel nach. Wenn einige große Akteure in eine bestimmte Richtung streben, schließen die anderen sich an", sagt Petra. Ein Beispiel dafür sind rote Snacktomaten, deren Geschmack immer süßer wird. "Man sieht dann zehn verschiedene Sorten, die alle aus der selben Marktecke kommen, sodass man sie kaum unterscheiden kann. So entstehen dann Preiskriege."

Ein neues Konzept zu vermarkten braucht Zeit und Geld. "Man muss sich trauen, zu investieren. Wir arbeiten seit drei Jahren an der Entwicklung von Toma`Muse und das Konzept kommt erst in diesem Jahr auf den Markt", sagt Paul. "In den Regalen gibt es nicht mehr Platz für Tomaten. Vor fünfzehn Jahren war es ziemlich einfach, eine neue Tomate auf den Markt zu bringen. Aber es wird immer schwieriger", fährt Paul fort. "Die Toma`Muse ist eine sehr besondere Tomate mit einem einzigartigen Kräuter-Geschmack, einer dunkelroten Farbe und einer Form, die ganz anders ist. Das Aussehen sticht definitiv hervor."

Exklusive Tomatenmarke
Die Toma`Muse Marke wird weltweit von nur fünf Bauern angebaut, die ihre exklusiven Rechte besitzen. "Wegen dieser exklusiven Zusammenarbeit können wir eine Marke verkaufen, ohne dabei zu riskieren, dass sie auf den freien Markt kommt", erklärt Paul. Er nennt dies ein klassisches Beispiel dafür, wie gut Partnerschaften funktionieren können. Die Bauern, die auf der ganzen Welt verteilt sind, können zusammenarbeiten, um die Marke zu promoten, kommen sich bei den Verkäufen aber nicht in die Quere.

"Die Toma`Muse wurde ziemlich schnell vom Einzelhandel aufgenommen", fährt Paul fort. Die besonderen Eigenschaften der Tomate spielten dabei definitiv eine große Rolle, aber der entscheidende Faktor war wohl die gute Reputation von Stoffels. "Mit der Toma`Gusto sind wir ebenfalls gegen den Strom geschwommen. Der Markt lief Gefahr, mit Snacktomaten überflutet zu werden, daher haben wir vor einigen Jahren mit einer großen Küchentomate angefangen. Die Toma`Gusto wiegt 100 Gramm und ist daher eine eher große Spezialität. Sie hat außerdem einen sehr guten Geschmack."

Das Team nutzt einige Parameter, um herauszufinden, ob eine Sorte erfolgreich sein kann. Das war auch bei der Toma`Gusto so, obwohl es bei ihr etwas länger als sonst gedauert hat. "Die Verbraucher schauen nicht immer so weit in die Zukunft wie wir. Aber wir haben daraus gelernt." In jedem Fall dauert es zwei Jahre, bis ein neues Konzept erfolgreich vermarktet werden kann.

Mehr auf Verbraucher eingehen
Paul gibt ein Beispiel: Einzelhändler, der Toma´dor Tüten von Stoffels Tomaten in ihrem Sortiment hatte, entschied sie wieder aus den Regalen zu nehmen, weil er meinte sie seien zu teuer. Der Supermarkt änderte aber schnell wieder seine Meinung, nachdem viele Verbraucher sagten, sie würden die Tomaten vermissen. Also wurden sie wieder ins Sortiment genommen. Inzwischen haben die Tomaten einen festen Platz in der Produktreihe.

"Manchmal gehen die Einzelhändler auf die Kunden ein, oft ist es aber so, dass wir diese Verantwortung haben", sagt Petra. "Wir sind ein unabhängiger Akteur und das hat seine Folgen." Der Sektor hat die breite Masse auf seiner Seite, aber das ist nur selten von Vorteil, so Petra. "Beim neuen Gesundheitstrend gibt es für Fleisch und Kohlenhydrat haltige Produkte nur wenig Platz. Das wiederum ist vorteilhaft für Obst und Gemüse. Den Konsum anzukurbeln sollte also nicht sonderlich hart sein."

"Ich verstehe nicht, warum nicht mehr dafür getan wird", fährt sie fort. "Viele Verbraucher haben noch immer einen falschen Eindruck von der Gemüseproduktion in Belgien und den Niederlanden. Die Kunden, die uns besuchen, sind immer überrascht." Daher sollte im ganzen Sektor mehr getan werden. Außerdem sollte man Gemüse mehr als gesunden Snack bewerben. "Wir werden keine Lösung für die Zuckerabhängigkeit finden, wenn wir immer süßeres Gemüse produzieren. Wir müssen den Verbrauchern den Geschmack des Gemüses näher bringen", sagt Paul. "Obst und Gemüse haben ein breites Geschmacksspektrum, und unsere Verbraucher wissen dies zu schätzen."

Für weitere Informationen: 
Stoffels Tomaten
Paul Stoffels
Erscheinungsdatum: