''Ich werde mich weiterhin für die Gärtner einsetzen''

Gemüseproduzent Heinz Stoffers hat am letzten Freitag den jährlichen Landgard-Award im Bereich Obst-und Gemüse als Erzeugerbetrieb des Jahres gewonnen. Der engagierte Landwirt aus Krefeld unterscheidet sich einerseits mit einem innovativen Gemüsebaubetrieb und beliefert über Landgard regionale Filialen der führenden Ketten mit u.a. Kopf- und Eissalat, Kohlrabi, Wirsing und seit letztem Jahr auch Jaromakohl. Andererseits ist das berufliche Leben des Herrn Stoffers auch vom Engagement für den Berufsstand geprägt. Der Award ist also auch eine Auszeichnung seines jahrelangen Einsatzes im Beirat der Erzeugergenossenschaft.

Heutzutage ist die Landgard-Genossenschaft der bedeutendste Produzenten-Verband in Deutschland und beliefert alle führenden LEH-Ketten in Deutschland. Wie anders war das 1989, als Herr Stoffers in die Union gartenbaulicher Absatzmärkte (UGA) einstieg. ''Damals war man noch kaum erzeugerorientiert und nur auf den Handel gerichtet.'' Allmählich wurde man aber überzeugt von Direktbelieferung ohne Zwischenhandel, vorangetrieben durch einen Fokus auf Regionalität und eine kurze Wertschöpfungskette. ''Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung und sehe sie als Ansporn für die Zukunft, für mich und meine Berufskollegen. Wir brauchen auch in Zukunft engagierte Gärtner'', so Stoffers.

Der niederrheinische Landwirt glaubt aber nicht nur an die Kraft der Kollektivität, sondern auch der sich verändernden Kundenwünsche. Außer einigen festen Freilandkulturen wie Eis- und Kopfsalat und jetzt im Winter Wirsing und Kohlrabi, hat Stoffers seit letztem Jahr auch den Jaromakohl. ''Das ist eine uralte, aber leicht verzehrbare Kohlzüchtung, die sehr gut ankommt bei den Kunden. Das gilt auch für Mangold, von dem wir eine bunte und grüne Sorte anbauen: Während des 17. und 18. Jahrhunderts war das ein sehr beliebtes Produkt, aber danach ist es in Vergessenheit geraten. Seit einigen Jahren ist es jedoch wieder im Trend. Rewe hat den Mangold z.B. in die Produktlinie Rewe Feine Welt aufgenommen.''

Stoffers ist der Meinung, dass ein moderner Gemüseproduzent die ganze Dienstleistung versorgt, sowohl den Anbau als auch die Verpackung. Nicht umsonst hat der Krefelder Landwirt eine große Verpackungsanlage zur Verfügung, in der die Produkte auf Kundenwunsch verpackt werden. Innerhalb der Saison laufen etwa 60 Mitarbeiter auf dem Gelände herum, von denen ein Drittel Festangestellte sind, die von Saisonskräften ergänzt werden. ''Es ist heutzutage schwierig, Fachleute zu finden, denn der Beruf ist nicht so gut angesehen hier in Deutschland.''

Obwohl sein Sohn Matthias nächsten Monat auch im Betrieb einsteigt, hat Herr Stoffers noch nicht vor, sich vom Gemüsebau zu verabschieden. So wie es jetzt aussieht wird der Junior sich hauptsächlich mit dem Freilandgemüse beschäftigen, Herr Stoffers wird sich dagegen mehr auf den Anbau von Gurken in den Treibhäusern konzentrieren. Zudem will der Landwirt gerne seine Funktion im Beirat Obst und Gemüse fortsetzen. ''Die letzte Jahren haben wir viel für die Gärtner gekämpft und das werde ich auf jeden Fall weiter tun.''

Inh. Heinz Stoffers

Flünnertzdyk 215, D-47802 Krefeld

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