Ganz Europa
Dominieks Vater hat vor 50 Jahren mit dem Betrieb in Meulebeke angefangen. Vergro hat sich damals sehr kleinmaßstäbig schon mit der Ausfuhr beschäftigt. "Mein Vater belieferte anfangs nur Nord-Frankreich", erzählt Noppe. "In der Zeit der Zollbehörden war das nicht einfach. Zwanzig Jahre lang hat er sich nur auf Frankreich gerichtet. Als der europäische Markt zugänglicher wurde, hat er angefangen auch nach weiteren europäischen Ländern auszuführen. Momentan sind es 26 Länder in ganz Europa, zu 80 Prozent handelt es sich dabei um unsere Eigenmarke. Deutschland, das Vereinigte Königreich und Frankreich sind jetzt die Spitzenländer."
Brexit
Laut Dominiek wird der Brexit keine extremen Änderungen verursachen. Aber seiner Meinung nach wird sich trotzdem einiges ändern. Die Produkte, die von den Briten selber angebaut werden, wie Porree und Erdbeeren, werden sie weniger importieren. Die typischen Einfuhrprodukte wie Tomaten, Paprika und Birnen, werden sie weiterhin einführen, auch wenn sie wahrscheinlich um 20 Prozent teurer werden. Wir hoffen, dass der Brexit nur halb so schlimm ist."
Vergro hat in den letzten zehn Jahren ein richtiges Wachstum verzeichnet. In der ganzen Gruppe beträgt der Umsatz jetzt 120 Millionen Euro. "Wir haben mehrere Firmen übernommen und dieses Wachstum war auch notwendig, um auf allen Märkten anwesend zu sein", erzählt er. "Ich bin schon seitdem ich in der Schule war mit der Firma beschäftigt. Ich habe das Fach von meinem Vater gelernt, er ist immer noch aktiv, er geht zur Versteigerung um einzukaufen."
Dominiek hat im Laufe der Jahren das Gefühl für den Einkauf der Produkte gelernt. "Ich bin auf allen Märkten anwesend und habe einen direkten Kontakt zu den Erzeugern. 80 Prozent unserer Tomaten stammen von Erzeugern die 1 zu 1 mit uns arbeiten. Wir haben jeden Tag Kontakt und steuern sie, um die richtige Menge zu ernten und zu verpacken." Mit der Eigenmarke €ureka Fresh bringt Vergro auch eigene Produkte auf den Markt. Hauptsächlich die wichtigsten Produkte verhandeln sie unter dem eigenen Namen. "Das passiert mit Tomaten, Porree und Birnen", sagt Dominiek. "Wir selektieren die besseren Erzeuger und ich garantiere, dass unsere Produkte eine Superqualität haben. Was unsere Kunden geliefert bekommen, ist immer frisch und in Ordnung."
LKWs
Die Firma hat inzwischen 10 eigene LKWs, mit denen sie 30 Prozent der gesamten Menge Obst und Gemüse transportieren. Für den Transport setzt Dominiek auch externe Firmen ein. Die Kunden der weiten Bestimmungen holen oft selber die Produkte. "Sowohl in Meulebeke als in Sint-Truiden werden keine Gemüse und Obstsorten verpackt", sagt er. "Das machen die Erzeuger in ihrem Betrieb. Die Produkte kommen hier in der richtigen Verpackung an, das ist billiger und besser für die Qualität."
Ist der Handel jetzt schwieriger als früher? "Das ist tatsächlich der Fall", sagt Dominiek. "Fünf Minuten nach dem Verkauf weiß jeder in ganz Europa wie die Preise und die Kosten aussehen, die sind transparant. Früher konnte man einen bestimmten Preis nennen und das sollte man einfach glauben. Die Margen sind heute kleiner. Wenn man ein paar Cent oberhalb des Marktpreises fragt, dann hat der Konkurrent den Kunden schon. In dieser Branche muss man andauernd aufpassen. Man muss immer da sein, damit man auf dem Laufenden ist. Unsere Ankäufer sind auch die Verkäufer der Produkte, deshalb haben sie ein besseres Marktgefühl.
Wie sieht die Zukunft aus? "Wir erwarten ein weiteres Wachstum", sagt der Eigentümer von Vergro. "Die Betriebe, die sich mit der Einfuhr und Ausfuhr nur auf einem Land richten, werden es meiner Meinung nach in Zukunft nicht leicht haben. Wir haben mehrere Absatzländer und rechnen damit, dass wir mit dem Markt mitwachsen sollen. Genauso wie die Erzeuger müssen wir weiterhin in die Zukunft investieren."
Für weitere Informationen:
Vergro