Zu Ostern ausreichend heimischer Spargel im Angebot
Dass voraussichtlich fast überall reichlich Spargel geerntet wird, hat nach Ansicht der Fachleute der Landwirtschaftskammer drei Gründe. Zum einen haben sich die Anlagen im vergangenen Jahr aufgrund der Wetterlage während der Ernte nicht verausgabt. Zum anderen sind die Pflanzungen durch die schöne Herbstwitterung lange gesund geblieben und haben viel Zucker eingelagert. Und weiterhin gab es im zurückliegenden Winter ausreichend niedrige Temperaturen, um die Winterruhe der Spargelpflanzen zu brechen.
Die Spargelernte in Niedersachsen hat begonnen. Zu Ostern würden voraussichtlich überall ausreichende Mengen des heimischen Edel-Gemüses zu Verfügung stehen, berichtet die Landwirtschaftskammer Niedersachsen. - Foto: Nils Kraushaar
Dass die Erntemengen schnell zunehmen werden, hängt nicht nur mit dem Wetter, sondern auch mit modernen Anbaumethoden zusammen. Viele Betriebe haben in zusätzliche Folientechnologie investiert, mit deren Hilfe sich das Wachstum des Edel-Gemüses beschleunigen und besser steuern lässt. Neben der Abdeckung der Erddämme mit einer Lage Folie und den Feldern mit einem zusätzlichen transparenten Folientunnel über den Erddämmen setzen Spargelbauern verstärkt auf eine Dreifachabdeckung: Dabei wird über die Tunnel, in denen die Dämme mit schwarzer Folie abgedeckt sind, noch eine weitere Folie aufgelegt. Dadurch erwärmen sich auch noch die Laufwege zwischen den Tunneln und speichern zusätzlich die Wärme. Tunnel und Folie lassen sich neuerdings auch maschinell abheben – das spart Zeit und schont die Pflanzen.
Rund 400 Betriebe setzen in Niedersachsen auf den Anbau von Spargel. Nach Angaben des Statistischen Landesamts in Hannover wurden 2016 auf 4929 Hektar genau 26.465 Tonnen des Saisongemüses geerntet. Außerdem kamen vergangenes Jahr noch knapp 1.000 Hektar Spargel-Neuanpflanzungen hinzu. Zu den Zentren des niedersächsischen Spargelanbaus zählen die Regionen rund um Nienburg, Lüneburg, Uelzen sowie das Osnabrücker Land.
Steigen die Temperaturen nach dem Winter wieder an, treiben die Spargel-Wurzelstöcke weiße Sprosse aus. Ab einer Temperatur von zwölf Grad Celsius beginnt der Spargel in den Erddämmen nach oben zu wachsen. Mit schwarzer Folie erreichen die Bauern eine möglichst starke Erwärmung des Erddamms, das Wachstum beschleunigt sich. Wird es im Damm zu warm, werden die Folien auf die stark reflektierende, weiße Seite gewendet. Das verhindert eine Überhitzung und bremst die Entwicklungsgeschwindigkeit, damit der Spargel möglichst über mehrere Wochen hinweg gestochen werden kann.
Für weitere Informationen:
www.lwk-niedersachsen.de