Melden Sie sich für unseren täglichen Newsletter an um immer auf dem neusten Stand zu bleiben!

Anmelden Ich bin bereits angemeldet

Sie haben eine Software (Adblocker) installiert, der unsere Werbung blockiert.

Da wir die Nachrichten kostenlos zur Verfügung stellen, sind wir auf die Einnahmen aus unseren Werbebannern angewiesen. Bitte deaktivieren Sie daher Ihren Adblocker und laden Sie die Seite neu, um diese Seite weiter zu nutzen.

Klicken Sie hier für eine Anleitung zum Deaktivieren Ihres Adblockers.

Sign up for our daily Newsletter and stay up to date with all the latest news!

Abonnieren I am already a subscriber
Deutscher Obst- und Gemüsekongress 2016

"Bio schon lange nicht mehr nur für Birkenstock-Träger"

Das biologische Unternehmen Westhoff Bio wuchs in 25 Jahren von 60 auf 1.000 Hektaren und laut Bio-Unternehmer Rainer Carstens ist das Ende noch nicht in Sicht. Er sieht den deutschen Biomarkt insgesamt auch noch wachsen. Das erzählte er auf dem Deutschen Obst & Gemüsekongress.

Wenn man durch Düsseldorf läuft, kann man es nicht ignorieren. Die deutsche Stadt, in der letzten Freitag der Obst und Gemüsekongress stattfand, ist, so wie viele andere deutsche Ständt, reichlich versehen mit Bioläden. Auf dem deutschen Markt ist die Aufmerksamkeit für das biologische Segment groß und, wahrscheinlich noch viel wichtiger, es wächst. Auf dem DOGK wurde dann auch auch AUfmerksamkeit an dieses Segment geschenkt unter dem Thema "Bio wächst - auch im O&G?"

Klicken Sie hier für die Fotoreportage des Obst- und Gemüsekongresses
 
1000 Hektar biologischer Anbau
Eines der Unternehmen, das sich nun vollständig auf das Biosegment spezialisiert hat, ist Westhoff Bio. Der Betrieb ist mit 60 Hektaren Anbau begonnen und hat Ende der 80er Jahre entschieden, um auf Bio zu wechseln. Innerhalb von 27 Jahren ist das Unternehmen gewachsen, mit einer Fläche von 1.000 Hektaren. Sie bauen verschiedene Sorten Brassica's, Kartoffeln, Möhren und Rüben an. Sie setzen ihre Produktion selbst ab. Im Jahr 2010 wurde das erste Gewächshaus (4 ha) gebaut und letztes Jahr kam noch eines von 6 Hektaren hinzu. Das letztere schaltet nun um und kann ab 2017 auch biologisches Gewächshausgemüse produzieren. Westhoff Bio hat auch noch ein Tiefkühlunternehmen und eine Biovergärungsanlage. Rainer Carstens erklärt, wie all diese Ströme sich in Balanz halten: wie unverkaufbares Gemüse und Klee in die Vergärungsanlage gehen, wonach die Wärme an das Gefrierhaus weitergeht und als CO2 im Gewächshaus endet.

Ende Wachstun im Sicht?

Carstens sieht das Interesse für biologisches Produkt schon seit 25 Jahren zunehmen und erwartet nicht, dass die Grenze des Marktes in Sicht ist. Sowieso nicht, da der Wechsel auf biologische Produktion lange (2 Jahre) dauert. "Die Produktion wird dadurch nur langsam auf die steigende Nachfrage angepasst." In der Umgebung der Gärtnerei Westhoff wird in den letzten Jahren schon flink gewechselt. Mitunter dank der Absatzmöglichkeiten, die Unternehmen dank des Handelsbetriebes von Westhoff haben, wählen immer mehr Erzeuger, um biologisch anzubauen. "Vor allem der einfachere Anbau wie Möhren ist beliebt. Riskanter Anbau wie Brokkoli, weniger", berichtet Carstens.



Regionalität gegen Biologisch?
Es gibt auch eine Kehrseite, bemerkt Carstens. Regionaler Ursprung ist auf dem deutschen Markt auch sehr wichtig. "Unser Bundesland ist dann eigentlich zu klein für unsere Bioproduktion", erklärt Carstens. In anderen Gebieten anzubauen, ist nicht immer eine Option. Bio geht bei uns einfach nur sehr gut." Wie löst er dies? Einerseits durch ehrliche Kommunikation: Immer deutlich den Ursprung vermelden. Und auch durch sich nicht zu sehr davon beeinflussen zu lassen. "Region ist nur ein Punkt. In China bezahlt eine Mutter viermal so viel für europäisches Produkt für ihre Kinder. Was bedeutet der regionale Ursprung dann noch?"



Bio in der Kette
Die steigende Nachfrage nach biologischem Produkt wurde auch von Seiten der Kette betrachtet. Sarah Scharbert von Rewe erzählt über Trends, die auch wichtig für den Biosektor sind. Convenience und essen unterwegs zum Beispiel, aber auch back to basic mit Salaten und Smoothies. "Natürlich und gesund wird sexy." Und dann gibt es noch die Konsumveränderung: weniger Fleisch und mehr Gemüse essen ist ein wichtiges Thema - genau wie sauberes Essen. "Der Konsument will wissen, was er ißt und woher es kommt." Das letztere kann durchaus in Konflikt mit biologischem Essen geraten. "Während die meisten Kunden den Ursprung sehr wichtig finden, ist der Preis, der für biologisches Produkt bezahlt wird, doch sehr viel höher. Für regionales Produkt wird nur ein kleiner Mehrpreis bezahlt."



Bio stimulieren
Ihre Präsentation wurde durch die von Johannes von Eerde, auch von der REWE Group, vervollständigt. Aus Zahlen ist zu ersehen, dass nicht nur die Ausgaben für Bio steigen, sondern auch dass der Anteil Bio im Gegensatz zu den gesamten O&G Ausgaben in den letzten beiden Jahren zugenommen hat. Und anhand der Trends die Scharbert nannte, sieht er Möglichkeiten, um dies noch weiter ansteigen zu lassen. Darum ist das Unternehmen aktiv in unter anderem Convenience und Digitalisierung, Untersuchung der Marktkonzepte und probieren sie mehr mit dem eigentlichen Wunsch des Kunden zu tun. "Aber auch durch sich besser zu profilieren", findet Von Eerde. "Der typische Biokunde läuft überhaupt nicht auf Birkenstocks, obwohl man dieses Bild oftmals noch vor Augen hat. Bio ist viel mehr ein Teil des gegenwärtigen Lifestyles geworden."

Klicken Sie hier für die Fotoreportage des Obst- und Gemüsekongresses

Erscheinungsdatum: