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Turismus verändert Sektor in Island

Treibhaus wird Schwimmbad und Restaurant in Tomatengewächshaus

Seit der Icesave Krise im Jahr 2008 und dem Ausbruch des Eyjafjallajökull in 2010 steigt die Anzahl Touristen in Island explosiv. Das Land hat 330.000 Einwohner. Letztes Jahr wurden mehr als 1,2 Mio internationale Besucher auf dem internationalen Flughafen bei Keflavik willkommen geheißen. Der enorme Zustrom von Touristen bietet dem Land viele Herausforderungen, aber auch im O&G Sektor ändert sich durch diesen schnellen Wachstum so einiges. Das wird während eines Besuches an Island deutlich.


Die Secret Lagoon ist inzwischen kein Geheimnis mehr.

Die Hauptstadt Reykjavik hat sich in eine große Baustelle verändert. Hotels und Appartments schießen wie Pilze aus der Erde. Teils kann dies dadurch erklärt werden, dass seit der Wirtschaftskrise nach dem Zusammenbruch der Icesavebank im Jahr 2008 kaum Wohnungen gebaut wurden. Die Wirtschaft hat sich inzwischen wieder erholt und es wird wieder investiert. Außerdem wird die Hauptstadt durch immer mehr Touristen besucht. Auch im Hinterland werden Hotels gebaut, so wie beim beliebten Hotspot Geysir. Von all die Veränderungen im Land und den Herausforderungen, um den Touristenstrom gut zu handhaben, profitiert auch der Obst- und Gemüsesektor.


Das thermische Schwimmbad. Das weiße Gebäude war einmal ein Gewächshaus

Secret Lagoon
Die Händler richten sich immer mehr auf Gastronomie. Das Foodservicesegment kann noch wachsen. Zwei Erzeuger haben jedoch ihren eigenen Weg gefunden, um etwas zu verdienen. In Fludir, dem Zentrum des isländischen Gewächshausanbaus und eine gute Stunde Autofahrt von Reykjavik entfernt, hat ein Erzeuger beschlossen, um sein Gewächshaus umzubauen. Hinter dem Gebäude liegt ein Freibad mit dem würdevollen Namen Secret Lagoon. Die Geschichte des Schwimmbades, erwärmt durch thermische Quellen in der Umgebung, wurde im Jahr 1891 eröffnet. In den Jahrzehnten, die folgten, war das Schwimmbad bei den Einwohnern beliebt, aber Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts verfiel es. 


Dieses Tomatengewächshaus ist für Publikum geöffnet. 

Mit der Zunahme im Tourismus hat sich der Erzeuger entschieden, das Schwimmbad zu renovieren. Dafür wurde ein Gewächshaus umgebaut zu einer Rezeption mit Umkleidekabinen und einer kleinen Bar. Aus dem Gebäude geht man so auf die Terasse, wo das warme, strömende Wasser sich vor einem ausstreckt. Aus dem Bad hat man Aussicht auf die Heißwasserquellen. Ein kleiner Geisyr sorgt regelmäßig für einen spektakulären Anblick auf die Umgebung. Mit O&G Augen sieht man allerdings die kleinen Parzellen des Freilandanbaus auf einigen Metern Abstand und bei Ankunft fällt der Blick sofort auf das Tomatengewächshaus, das an den Parkplatz grenzt.


Direkt neben den Tomatenpflanzen können Touristen von einem Tomatengericht genießen.

Restaurant im Treibhaus
Etwas näher bei Reykjavik, in Selfoss, hat Tomatenproduzent Knutur eine andere Lücke im Markt entdeckt. Neben Tomatenanbauer ist er Pferdezüchter. Die Pferdeshow, die er bei seinem Unternehmen Fridheimer veranstaltete, haben viele Touristen angelockt, die auch Interesse in das Tomatentreibhaus zeigten. Bis 2001 wurde ein Gewächshaus von beinahe 1200 m2 realisiert. In den Jahren bis 2006 wurde diese Fläche mit 1000 m2 für den beleuchteten Anbau von Tomaten erweitert. Im Jahr 2011 folgte eine neue Ausdehnung der Fläche und wurde eine Empfangshalle für Gäste geöffnet.


Besucher bekommen Information über den Tomatenanbau in Island.

Direkt neben den Tomatenpflanzen liegt eine Terasse. Hinten im Gebäude ist eine große Bar eingerichtet. Die Menükarte steht voll mit Tomatengerichten. Tomatensuppe, Tomateneis, Tomatenapfelkuchen, Tomatenkäsekuchen und verschiedene Tomatengetränke. "Im ersten Jahr hießen wir 900 Gäste willkommen. Dieses Jahr erwarten wir 120.000 Gäste," so der Produzent. Angst vor Krankheiten, die so viele Turisten mit sich mitbringen können, hat der Unternehmer nicht. Das größte Risiko läuft man, wenn Menschen in einem anderen Tomatentreibhaus gewesen sind, erklärt er. Neben den gewöhnlichen Turisten finden auch bekannte Weltbürger ihren Weg zum Gewächshaus. So durfte Knutur Bill Gates und Kim Kardashian bereits in seinem Unternehmen begrüßen. 


Tomatenzüchter Knuter zeigt, dass auf der Rückseite der Verpackung Informationen über den Produzenten zu finden sind. 

Der Erfolg des öffentlichen Tomatengewächshauses ist so groß, dass dieser Unternehmenzweig die wichtigte Einnahmequelle zu werden scheint. Der Handel in Encore, Piccolo und Eiertomaten kann nicht mit den Einnahmen, die die Touristen an Tomatenprodukten ausgeben, mithalten. 
Erscheinungsdatum: