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Chinesische Erzeuger befürchten Frostschäden

Weltmarkt: Gute Preise für Rotkohl in Europa

Kohl ist ein stabiles Produkt. Preistechnisch gesehen gibt es wenig Schwankungen. Zur Zeit erbringt Rotkohl in Europa gute Preise, was durch eine geringere Ernte im letzten Jahr verursacht wird. Der Markt für Weisskohl ist stabil. Spanische Spitzkohlproduzenten haben eine 'dramatische' Saison hinter sich. In Belgien wächst die Nachfrage nach Kohl. Kohlgigant Russland hat trotz grosser Produktion Probleme, um der Nachfrage gerecht zu werden und importiert aus Serbien, Mazedonien und Iran. In der VS steigen die Preise durch den bevorstehenden St. Patrick's Day. Chinesische Erzeuger befürchten das Schlimmste. Sie erwarten, dass der Frost der letzten Monate der Ernte Schaden zugebracht hat. Wie gross der Schaden ist, weiss man noch nicht.

St. Patrick's Day sorgt für steigende Nachfrage in Amerika
Mit St. Patrick's Day vor der Tür (17. März) steigt die Nachfrage nach Kohl in den Vereinigten Staten. Mit dieser Zunahme steigen auch die Preise. Die Supermärkte lagern viel Kohl, wodurch die Preise auf dem Freimarkt steigen. Grünkohl kostete diese Woche über 12 Dollar pro Karton, das nachdem der Kohl eine recht stabile Periode um die 8 bis 10 Dollar hinter sich hat. Laut einem Händler können die Preise noch steigen. Die Preise für Grünkohl aus Mexiko lagen beim Grenzübergang in Kalifornien und Arizona zwischen 10 und 13 Dollar. Für Rotkohl wird zu Zeit zwischen 11,45 Dollar und 18,45 Dollar gezahlt. Obwohl Kohl ein billiges Produkt war, werden gegenwärtig gute Preise erzielt. Das wird teilweise verursacht, weil es weniger Produzenten gibt und dadurch die Preise mit der Nachfrage steigen.



Niederlande guter Preis Rotkohl 

Obwohl die Ernte von Kohl im August beginnt, liegt der Höhepunkt im Handel in den ersten Monates des Jahres. Der Grossteil der Kohlproduktion befindet sich in Nordholland, dem Freilandgemüsegebiet schlechthin. Kohl ist ganzjährlich lieferbar. Die neue Ernte kommt im August auf den Markt. Oftmals ist der alte Vorrat dann auch so gut wie verkauft. Die holländische Produktion im Jahr 2015 war prima. Nach einem trockenem Sommer waren die Erwartungen nicht so gut, aber nach einem wachstumsreichen Herbst lief alles doch noch gut ab. 

Zwischen März und Juni ist die Nachfrage aus Osteuropa gross, da dort kein lokales Produkt verfügbar ist. Das holländische Produkt ist gut lagerbar. Weil Kohl das perfekte Exportprodukt ist, werden die Preise sehr durch die Ernten in anderen Länder beeinflusst. Der rote und weisse Kohl wird nach Osteuropa, Israel, Dubai, Malaisia und Kuba geliefert. Vielversprechende Märkte sind Asien und die Vereinigten Staaten. Preistechnisch ist der Markt schon seit Wochen stabil. Der Preis von dänischem (Weiss-) Kohl liegt um die 20 Cent. Der Rotkohl ist mit 50 Cent sogar noch recht teuer.

Belgische Supermärkte wollen kleineren Kohl
Die Kohlnachfrage von Supermärkten in der Kategorie 7 (1,8 kg – 2,2 kg pro Stück) nimmt in den letzten Jahren zu. Wo im Jahr 2008 noch 500.000 Stück dieses Kohls durch einen Grosshändler abgesetzt wurden, zählt man nun 2,5 Mio Stück (1,6 Mio weisse und 900.000 rote). Absatzmässig sieht man in den letzten Jahren auch Verschiebungen zur Industrie, die immer mehr Kohl verarbeiten. Dadurch erlebt der Markt in den letzten Jahren einen Aufschwung und wird dem Kohl neues Leben eingehaucht, so ein Händler. Es fällt auch auf, dass sich die Produktion nach Frankreich verschiebt. Letztes Jahr handelte es sich um 8 Hektar, dieses Jahr hat sich die Fläche verdoppelt und für nächstes Jahr wird mit 25 Hektar französichem Kohl gerechnet. 

Hohe Preise britischer Rotkohlmarkt
Die Kohlproduktion in Grossbritannien ist stabil, die Fläche verändert sich kaum und der Grossteil der Produktion ist auf Vertragsbasis für Supermärkte oder Industrie. Die Saison für Weiss- und Rotkohl läuft von Juli bis November, in den anderen Monaten ist Lagerware verfügbar. Obwohl die Produzenten durch das trockene und kühle Frühjahr 2015 eine kleine Ernte erwarteten, war diese normal. Das ist dem wärmeren November und Dezember zu danken. Das Weisskohlvolumen war normal, aber für Rotkohl wurde eine Abnahme von 30% registriert. "Das hat hohe Preise in ganz Europa zur Folge," berichtet ein Händler. Die Britten exportieren wenig Kohl, da der Grossteil der Produktion auf Vertragsbasis ist. Vor Weihnachten wurde ein Überschuss an Kohl über die Grenze verhandelt. Dieser Überschuss konnte nicht gelagert werden. Für die Sommermonate, wenn die Nachfrage nach Kohl steigt und mehr Kohlsalate konsumiert wird, ist die Stimmung positiv.

Kohl Nischenprodukt in Italien
Der Kohlanteil in Italien ist gering. Brokkoli und Blumenkohl sind grosse Produkte, aber andere Kohlsorten, wie Wirsing z.B. sind Nischenprodukte. Diese Saison ist schlecht für den Kohl. Der warme Winter hat den Wachstum mit 30 Tagen verschnellert und der italienische Konsum bleibt zurück. Kohl wird in beinahe allen Regionen des Landes angebaut, vornämlich in Zentral- und Süditalien. Die wichtigsten Anbaugebiete sind Apulien, Campania, Lazio, Kalabrien, Sizilien und Veneto. Wirsing wird vor allem im Norden verkauft. Es gibt auch Export nach Österreich und ist die Türkei interessiert. Der Wirsingkohl wird in Basilicata angebaut und ist für den deutschen Markt bestimmt. Die Preise auf den Grosshandelsmärkten sind unterschiedlich. In Turin bringt italienischer Weisskohl 27 Cent ein (6 Stück, 30x50), italienischer Wirsing 15 Cent (6 Stück, 30x50). In Verona bringt der lokale Kohl 25 Cent pro Kilo auf. Holländischer Rotkohl bringt 65 Cent/kg. Für Wirsing liegt der Preis zwischen 20 und 50 Cent. 

Frankreich möchte kleinere Kohle
Die französische Region Rhône-Alpes, Sud-Ouest Roussillon und die Bretagne bringen momentan Kohl auf den Markt. Sowohl Rot-, Weiss- und Grünkohl als auch Spitzkohl. Die Preise schwanken zwischen 50 und 90 Cent pro Stück. Auf dem französischen Markt ist durch kleinere Haushalte immer mehr Nachfrage nach kleineren Sortierungen. 

Spanische Spitzkohlproduktion unter Druck
Die Saison ist "dramatisch" so der spanische Sektor. Vor allem für den Spitzkohl, der am meisten angebaut wird in Spanien, sind die Preise tief. Erzeuger mussten das Produkt aus dem Markt nehmen. Durch den milden Herbst und Winter gab es einen Überschuss auf dem Markt. Die Produktion war hoch und der Konsum stand unter Druck. Ausserdem wurde es dem Markt durch grosse Vorräte in den Niederlanden und Grossbritannien erschwert. Die Nachfrage aus diesen Ländern nimmt leicht zu und durch die tieferen Temperaturen in Spanien wird der Zustrom verringert. Holland und Grossbritannien sind die wichtigsten Märkte für die spanische Zucht. Diese Länder verlängern ihre eigenen Saison jedoch durch gute Lagermöglichkeiten. Da die spanische Exportsaison durch diese Entwicklungen verkürzt wird, nimmt die Fläche nicht mehr zu. Wenn keine neuen Bestimmungsorte gefunden werden, geht man davon aus, dass das Areal abnimmt. Die Kohlzucht nimmt ungefähr 5 bis 10% der Blattgemüseproduktion in Murcia ein. 

Mangel auf dem polnischen Markt
Polnische Händler erwarten, dass sie im April mit der Ernte beginnen können. Es werden keine grossen Veränderungen in Areal oder Volumen erwartet. Durch Mangel auf dem polnischen Markt ist der Preis gestiegen. Weisskohl bringt durchschnittlich 1,30 Zloty (0,30 Euro) pro Kilo. Für Rotkohl schwankt der Preis zwischen 1,50 und 1,90 Zloty (0,34-0,43 Euro). Man erwartet, dass der Preis für Rotkohl noch steigen wird. Der grösste Kohllieferant ist Deutschland, da es kein lokales Produkt gibt. Ausserdem wird aus Weissrussland, Italien und Mazedonien importiert. Im Export war Russland immer der grösste Absatzmarkt, aber das hat sich durch den Boykott geändert. Jetzt stehen Ukraine und Tschechien oben an der Liste. 

Kohlgigant Russland kann die Nachfrage nicht erfüllen 
Obwohl Russland zu den grössten Kohlproduzenten der Welt gehört, ist die Nachfrage so hoch, dass das Gemüse aus Mazedonien, Iran und Serbien importiert wird. Im nächsten Monat erwartet man auch die Verfügbarkeit von russischem Kohl. Vor dem Boykott wurde viel Kohl aus Deutschland und den Niederlanden importiert. Laut einem russischen Händler ist der Übergang ruhig verlaufen, mit nur einem Preisanstieg als Folge. Dieser Anstieg wurde verursacht, weil die Zahlungen in Dollar anstatt Euro stattfinden. 

Israelische Produktion deckt inländische Nachfrage
Die Unruhe in anderen Sektoren, hatte keinen Einfluss auf den israelischen Kohlmarkt. Dies durch eine relativ kleine Nachfrage und weil die inländische Produktion der Nachfrage gerecht werden kann. Trotz einiger Perioden mit schlechtem Wetter sind die Preise für Rot-, Weiss- und Grünkohl stabil zwischen 80 Cent und 1,50 Euro pro kg in den Supermärkten. Jährlich werden 60.000 Tonnen Kohl in dem Land angebaut, wovon der Grossteil an die Industrie geht. Export gibt es kaum. In günstigen Zeiten werden einige hundert Tonnen über die Grenze verhandelt. Trotz des stabilen Kohlpreises will die israelische Regierung diese Produktgruppe aufnehmen auf die Liste der Produkte, von denen die Importsteuer angepasst wird, um extremen Preisanstieg zu kompensieren. 

Australischer Konsument entdeckt Kohl 
Statistiken der australischen Regierung zeigen, dass 2013 - 2014 75.592 Tonnen Kohl angebaut wurden, gut für 57 Mio Dollar. Australien exportierte Kohl im Wert von 1,53 Mio Dollar, vornämlich nach Singapur, Indonesien und Hong Kong. Genaue Daten pro Kohlsorte sind auf dem australischen Markt nicht vorhanden. Der Konsum von Kohl scheint allerdings zuzunehmen. In einer Untersuchung gaben Verbraucher an, 3,5 Mal pro Monat Kohl zu kaufen, das ist mehr als in 2014.

China befürchtet Verluste durch Frost
Die chinesische Kohlproduktion findet in den Provinzen Hebei, Shandong und Shanxi statt, vor allem der Weisskohl ist beliebt. Das Land hat zwei Ernteperioden, eine im März und April und eine zweite im Oktober. Für die Märzernte befürchtet man grossen Schaden, verursacht durch die Kälte und Frost im Dezember und Januar. Wie gross der Schaden ist, kann man schwer voraussagen. Für Knoblauch z.B., ein Produkt mit mehr Volumen und mehr Exportpotential, sind mehr Daten verfügbar. Bei Knoblauch erwartet man einen Rückgang von 30% in der Provinz Shandong. Die Kohlproduktion ist auf viele kleine Produzenten ohne Planung verteilt, wodurch es wenig Information gibt. Kohl ist immer noch ein wichtiges Produkt, aber in den letzen Jahren hat das Gemüse immer mehr Konkurrenz von Gewächshausgemüse bekommen.

Mexiko produziert in kleinem Mass für die VS
Das nordamerikanische Land ist ein kleiner Mitspieler auf dem Kohlmarkt. Das Volumen ist sehr klein und die Produktion hauptsächlich dafür bestimmt, um Lücken im Markt in den Vereinigten Staaten zu füllen. 

Jede Woche publiziert FreshPlaza und AGF.nl eine Übersicht der Marktsituation eines Produktes im weltweiten Sinn. Mit diesen Artikel möchten wir ein Bild des Weltmarktes geben, der durch Globalisierung immer kleiner wird. Nächste Woche stehen Tomaten zentral. 
Erscheinungsdatum: