Russische Gurkenpreise stark gestiegen
Die Preise in Russland sind sehr unterschiedlich. In einem Supermarkt in Ulyanovsk lag der Preis bei 455 Rubel (5,20 Euro) pro kg. In Stavropol kosten die Gurken 290 Rubel (3,33 Euro) pro kg. Laut dem Geschäftsführer des Supermarktes ist der Boykott die wichtigste Ursache der hohen Gurkenpreise. Auch die niedrige heimische Ernte spielt hierbei eine Rolle. Die inländische Zucht in Kaliningrad wurde z. B. durch die tiefen Temperaturen gehemmt. Seit Anfang der 90er Jahre wurden wenig Gewächshäuser hinzu gebaut, wodurch ein grosser Teil der Fläche veraltet ist.
Niederlande: munter an der Saison beginnen
Dieses Jahr wird das Areal der hohen Gurke in Holland mit 15 Hektaren zunehmen. Laut Erzeugern wird letztendlich die gesamte Fläche aus hoher Zucht bestehen. Neben dieser Anbaumethode ist auch das ganzjährige Angebot eine Entwicklung der letzten Zeit. Die ersten Gurken von 2016 sind bereits geerntet und versteigert an der Uhr. Um ganzjährig ernten zu können, müssen die Gurken im November gepflanzt werden. Normal ist Mitte bis Ende Dezember. Es gibt Gerüchte, dass Holland sich durch die hohe Gurkenzucht vom spanischen Produkt unterscheiden könnte. Das klappt jetzt noch sehr mühsam: Der Preisunterschied ist zu gross. Die hohe Zucht liefert eine konstante Qualität der Gurke, aber ist sehr arbeitsintensiv.
Die nicht beleuchtete Zucht ist stabil, Erzeuger sind positiv gestimmt über die neue Saison. Das Areal ist vergleichbar mit dem vom vorigen Jahr, obwohl es in den letzten Jahren kleine Verschiebungen gibt zu Snack- und Minigurken. Nach dem guten Markt vom letzten Jahr haben die Erzeuger wieder etwas Fett auf den Rippen. Das warme Wetter der ersten Wochen der Saison hat ausserdem zu extrem niedrigen Gasverbrauch und starken Pflanzen geführt. Das dunkle Wetter der vergangenen Periode hat den Wachstum allerdings wieder etwas zurückgestellt, was die Ernte verzögern könnte.
Die Erzeuger machen sich vor allem Gedanken über die Anwesenheit des Mosaikvirus. Dieser sorgt bereits seit Jahren für grosse Probleme. Letztes Jahr wurde ein Protokoll präsentiert, womit Produzenten die Saison virusfrei durchkommen könnten. Es ist nochmal die Frage, ob das tatsächlich auch passiert. Das könnte direkten Einfluss auf die Produktion der hohen Gurke haben. Da diese länger dauert kann der Virus ein Problem werden.
Erste belgische Gurken versteigert
Am Mittwoch den 13. Januar wurden die ersten belgischen Gurken versteigert. Die erste Kiste mit 12 Primeurgurken der +350 Flandria Qualität wurde durch Impex in Holland für 10,03 Euro pro Stück gekauft. Mit dem nationalen Primeurverkauf hat in Belgien die Frühjahrsproduktion von Obst und Gemüse offiziell angefangen. Westflandern ist die grösste belgische Produktionsregion von Gurken. Die Produktion ist von Anfang Mai bis September am höchsten. Auf der REO Versteigerung wurden letztes Jahr 31 Mio Gurken verhandelt.
Deutscher Markt klein
Die Gurkenpreise sind niedrig, was Händler nicht erfreut. Laut Berichten sind die Preise schon die ganze Saison schwach. Die erste neue Ernte aus Zentraleuropa und der Benelux sind verfügbar. Ausserdem gibt es Zustrom aus Griechenland. Die türkischen Gurken bekommen die tiefsten Preise auf Grosshandelsmärkten. Die ersten deutschen Gurken werden Mitte nächsten Monats auf dem Markt erwartet. Händler gehen davon aus, dass dann auch die Preise steigen werden.
Italien: geringe Produktion durch Kälte, Preise steigen
Die italienische Produktion ist geteilt zwischen Sizilien (von September bis Mai) und den nördlichen Regionen (von Mai bis Oktober). Wo in Nord- und Osteuropa und Griechenland der Konsum sehr hoch ist, sind die Italiener keine grossen Gurkenesser. In den Wintermonaten gab es beinahe keine Nachfrage, aber die Situation verändert sich momentan. Die hohe Temperatur bis Ende 2015 stimulierten die Nachfrage. Die Gurke scheint auch beliebter zu werden, durch andere Nutzungsmöglichkeiten wie z. B. in Säften und Cocktails.
Wenn es Gurken gibt, läuft der Handel im Allgemeinen gut. Obwohl das Produkt nicht so dominiert wie z.B. die Tomate, hat die Gurke wohl ein Stück des Marktes im Besitz. Im Moment gibt es Gurken aus Spanien und Sizilien. Die Volumen haben in den letzten 10 Tagen abgenommen, Ursache hierfür ist die Temperatursenkung. Die Kälte beeinflusst die Qualität und den Verkauf der Gurken. Trotz der niedrigen Nachfrage sind die Preise gestiegen. Schlechte Nachricht für den Handel ist, dass der Zustrom niedriger ist. Produzentenpreise liegen um die 1,10 und 1,20 Euro pro kg. Am 20. Januar brachten Gurken aus Sizilien auf dem Markt in Veronamercato zwischen 1,40 und 1,50 Euro pro kg. Eine Veränderung ist vorläufig nicht in Sicht. Der Markt wartet auf die neue Ernte im März / April.
Mehr Zustrom aus Spanien
Letzte Woche stiegen die Preise, diese Woche stabilisierten sie sich und gibt es Berichte über einen rückläufigen Trend. Nach der grossen Produktion im November und Dezember entstand ein Mangel, da die Saison durch die hohen Temperaturen schneller endete. Letzte Woche Montag stand der Preis in Almeria 7 Cent höher als die Woche zuvor, als sie noch keine 30 Cent kosteten. Der Durchschnittspreis liegt um die 55 Cent pro kg auf den grossen Versteigerungen. Die spanische Gurke stieg im Preis von 44 Cent auf 80 Cent. Die Französischen brachten 90 Cent pro Kilo, ein Anstieg von 55 Cent. Und doch gibt es bezüglich der Preise Spannungen im Sektor. Einige Organisationen wollten die Gurken als Antikrisenmassnahme einsetzen, andere Betriebe waren dagegen, da das Produkt bereits verkauft war.
Durch das warme Wetter ist die Produktion mit 20% gestiegen. Auf die Gesamtfläche genommen, resultiert dies direkt in einen Überschuss. Der Stückpreis liegt um die 30 Cent. Die Entwicklungen im Markt sind unsicher; wird es kalt, gibt es weniger Angebot und sieht der Markt ganz anders aus.
Ägyptische Gurken vor allem für den heimischen Markt
Das nordafrikanische Land ist nicht bekannt als Gurkenland. Die Ernte geht an wenige Märkte, vor allem in der Golfregion und auf die Malediven. Die Hochsaison der Gurke läuft von Juni bis August. Die Produktion ist allerdings zu klein, um sich einen Platz auf dem Weltmarkt zu erobern. Der heimische Konsum von Gurken ist auch gross, was den Export nicht notwendig macht. Preise schwanken zwischen 0,35 und 0,47 Euro.
Israelischer Markt mit Höhen und Tiefen
Der Markt von israelischen Gurken schwankt sehr. Die Produktion reicht kaum um die Nachfrage zu decken. Hierdurch hat eine kleine Veränderung der Ernte oder kleiner Anstieg in der Nachfrage bereits grosse Folgen, mit dem Resultat von Mangel und Preisanstieg. In den letzten 6 Monaten gab es regelmässig solche Entwicklungen. Im Sommer wurde die Ernte erschwert durch Hitzewellen, während der Feiertage konnte man die Nachfrage nicht befriedigen. Die Preise stiegen auf 3,68 Euro/kg, mehr als dreimal der Durchschnitt. Unter normalen Umständen liegt der Preis bei 0,98 bis 1,30 Euro/kg. Die Grenze von 2 Euro/kg wurde einige Male überschritten. Um den Zustrom zu gewährleisten, hat die Regierung eine Importquote festgelegt, durch die Einfuhr von Gurken steuerfrei zu machen. Das sollte solche hohen Preise verhindern. Erzeuger sind nicht zufrieden mit den Massnahmen; sie haben Angst, dass der Import der inländischen Produktion schadet. Durch die grosse Nachfrage auf dem heimischen Markt ist Export nicht lohnend.
Chinese Preise steigen zum Neujahr hin
China ist ein grosser Gurkenproduzent. 2014 wurde ca 54 Mio Tonnen geerntet. Das momentane kalte Wetter im Norden hat eine kleinere Ernte zur Folge. Der grösste Zustrom wird um Lunar Neujahr, erste und zweite Woche im Februar, erwartet. Die Wochen vor dem chinesischen Neujahr sind ruhig. Der Zustrom auf einigen Grosshandelsmärkten in Beijing und Jinan, der Hauptstadt der Provinz Shandong, ist 30 % gesunken.
Obwohl die Produktion abnimmt, sind die Preise auch leicht gesunken. Gurken werden als Sommergemüse gesehen und durch die Kälte ist es weniger beliebt unter den Verbraucher. Die Preise liegen um die 2,30 yuan (0,30 Euro) pro Kilo, vorher 3 yuan pro Kilo. Um das Neujahr herum wird der Preise wieder um die 3 yuan liegen. Neben eigener Produktion werden kleine Mengen Gurken importiert.
Australischer Markt gesättigt
Durch hohe Produktion, ist der Gurkenpreis in Australien tief, obwohl es eine gute Nachfrage nach diesem Gemüse gibt. Erzeuger sind zufrieden mit der Saison. "Die Produktion ist gut, der Markt nicht, Preise sind schlecht durch Konkurrenz und grosse Volumen," fässt ein Händler die Situation zusammen. 2015 stieg der Zustrom von Gurken durch Produktion in Westaustralien. Ein Unternehmen erweiterte seine Grundfläche von 54 Hektaren mit 300 Tunneln, laut dem Unternehmen werden 15.000 Gurken pro Tunnel geerntet.
Vereinigte Staaten guter Markt, aber Sorgen über Sättigung
Mit Dank an niedrigem Zustrom aus Kalifornien, sehen Erzeuger in Ontario die Preise steigen. Das sind gute Nachrichten nach einem Jahr mit gesättigtem Markt. Die Ernte der Wintermonate ist niedriger, aber durch die guten Preise der Wintergurken sind Erzeuger zufrieden mit den Resultaten. Kalifornien, Florida und Mexiko haben in den letzten Monaten extremes Wetter hinter sich, was den Zustrom beeinflusst.
Und doch gibt es Sorgen für die nächsten Monate. Letztes Jahr war der Markt im Frühjahr und Sommer gesättigt. In den letzten Jahren wird viel in die Produktion investiert, wodurch der Zustrom schneller als die Nachfrage gewachsen ist. Für das kommende Jahr erwarten Produzenten dieselbe Situation eines gesättigten Marktes.
Mexiko produziert vor allem für die VS
Mexiko ist einer der grössten Gurkenexporteure der Welt. Der grösste Teil des Exportes ist für den amerikanischen Markt bestimmt. Auf dem amerikanischen Importmarkt hat Mexiko einen Anteil von 81,03 Prozent (2011). Die Vereinigten Staaten importierten das Jahr beinahe 8,5 Mio Tonnen Gurken.
Jede Woche publizieren FreshPlaza und AGF.nl eine Übersicht der Marktsituation eines Produktes im weltweiten Sinne. Mit diesen Artikeln möchten wir den Weltmarkt, der durch Globalisierung immer kleiner wird, belichten. Nächste Woche stehen Kartoffeln zentral.