COOL: Energie einsparen und Verluste verringern
Obst und Gemüse werden bis zu acht Monate in großen Kühlräumen in Chargen von mehreren hundert Tonnen gelagert. Bis zu 40 % der für den Betrieb dieser Räume erforderlichen elektrischen Energie verbrauchen die Kühler allein für die Luftumwälzung. Der hohe Energieverbrauch von derzeit etwa 80 kWh je Tonne Produkt und Lagersaison und die Qualitäts- und Masseverluste bei der eingelagerten Ware sind für maschinengekühlte Obst- und Gemüselager der zentrale Kostenfaktor.
Qualitätserhalt der Lagerware
Im Forschungsprojekt ‚COOL - Strömungssensor gestützte Luftführung in Obst- und Gemüselagern‘ verfolgen die Forscher einen neuen Ansatz zur Optimierung der Kühlraumbelüftung, der Energieeinsparungen von mehr als 20 % ermöglichen und den Qualitätserhalt der Lagerware verbessern soll.
Wegen der Unzugänglichkeit der Kistenlager werden die Forscher Funk-Strömungssensoren entwickeln, die eine Überwachung der Luftströmung auch an unzugänglichen Orten im Raum ermöglichen. Deren Information wird für eine dem tatsächlichen Bedarf angepasste Regelung der Belüftung genutzt. Neben der Verbesserung des Kühlraumbetriebs hat sich die Projektgruppe zum Ziel gesetzt, auch die Auslegung der Räume genauer zu betrachten. Untersuchungen zu Einbauten in den Kühlräumen und veränderten Stapelabständen aber auch zum Design der Großkisten und Durchströmungseigenschaften von Kisten mit verschiedenartiger Lagerware wie Äpfel oder Kohl, werden in den nächsten zweieinhalb Jahren durchgeführt. Dabei werden die Forscher die jeweiligen Luftströmungsverhältnisse mit Hilfe der numerischen Strömungsmechanik (computational fluid dynamics, CFD) modellhaft abbilden.
Eine Anwendung soll helfen
„Ein Ergebnis unserer Projektarbeit wird eine Anwendersoftware sein, die künftig bei der Gestaltung neuer Räume im Hinblick auf Dimensionierung, Kistengestaltung und -stapelung, und Lüftertechnik Einsatz finden kann, die aber auch eine energetische und produktqualitätsbezogene Optimierung schon in Betrieb genommener Räume ermöglichen wird“, fasst Dr. Martin Geyer, Koordinator des Projekts zusammen.
In dem vom Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim e.V. koordinierten Projekt COOL arbeiten acht Partner aus Industrie und Forschung eng zusammen. Sie beschäftigen sich mit Sensortechnik, dem Erfassen und Modellieren der Luftströmungen, dem Bau und der Ausstattung von Kühlräumen, und der Physiologie bei der Obst- und Gemüselagerung.
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Quelle: www.atb-potsdam.de