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Fusarium-Problem

"Diesen Sommer keinen Salat mehr im Gewächshaus"

Der Fusariumpilz spielt zurzeit eine große Rolle in der holländischen Kopfsalatbearbeitung. Der Schimmel stört nicht nur die Bearbeitung, sondern ist auch nicht aus dem Boden zu kriegen. Das hat auch Marco de Weerdt gesehen. 300.000 Köpfe an Kopfsalat hat er im letzten Jahr befallen, schätzt er. In seiner Gärtnerei ist aus diesem Grund in diesem Sommer kein Kopfsalat mehr zu finden.

Im letzten Jahr im Mai musste der Salatzüchter Marco van der Weerdt feststellen, dass einige Kopfsalatpflanzen eingingen. Die Ursache war nicht auf dem ersten Bick zu erkennen, darum beschloss er den Boden zu dämpfen. „Danach schien alles wieder in Ordnung zu sein“, erklärt der Züchter aus Ridderkerk. „Aber bei der zweiten Saat ging es plötzlich wieder schlechter.“ Der Spinat und die Paksoi-Pflanzen entwickelten sich gut, aber einige Kopfsalatpflanzen trockneten völlig aus.

Ausgetrocknete Pflanze
Im Laufe des Sommers wurde deutlich, dass de Weerdt nicht das einzige Züchter mit Problemen waren. Und das war irgendwo doch eine Erleichterung, erklärt er. „Von einem gewiisen Moment an, beginnen Sie an sich selbst zu zweifeln. Normalerweise hat man nur ein paar Prozent Ausfall, aber nicht soviel. Bei der zweiten Saat waren fast 50% der Köpfe betroffen. „Da überlegen Sie doch, ob Sie nicht die Flinte ins Korn werfen sollten.“ Aber am Ende wurde der Grund deutlich: der Fusariumpilz. Der Schimmel verstopft die Wurzelkanäle und somit kann kein Wasser in den Kopf fließen und schließlich trocknet die Pflanze aus. Der Schimmel musste sich über das Bewässerungsystem verbreitet haben. Erst konnte man den Pilz nur in den hinteren Bereichen vom Gewächshaus finden. Doch nach einiger Zeit hatte er sich auch vorne ausgebreitet. In Italien war der Fusariumpilz bereits länger bekannt, aber in den Niederlanden war er noch nicht beim Kopfsalat zu finden. Und bis jetzt kennen wir auch keine resistente Sorten oder passende Bekämpfungsmittel.

Das Weerdt entschied sich dafür ein weiteres Gewächshaus anzumieten, um seine Kunden beliefern zu können. Im gemieteten Gewächshaus traten keine Probleme auf. Erst im Herbst konnte de Weerdt wieder in seinem eigenen Gewächshau Kopfsalat anbauen. Mit dem Rückgang der Temperaturen, ging auch der Schimmelbefall zurück. Wenn die Bodentemperatur unter 15 Grad fällt, produziert die Pflanze mehr Wurzeln. Damit kann auch eine infizierte Pflanze durchaus weiterwachsen.“ Aber jetzt, wo die Temperaturen wieder steigen, verbreitet sich der Schimmel im ganzen Gewächshaus. Nur in der Mitte des Gewächshauses entwickeln sich die Pflanzen gut, erklärt er. „Dort stand im letzten Sommer der Spinat. Ich denke, dass hier nur wenige Pilzsporen im Boden verbreitet waren.“


Marco de Weerdt in seinem Gewächshaus. Paksoiplanzen entwickeln sich gut, aber der Salat im Hintergrund muss vernichtet werden.

Mehr Züchter
Die Probleme, die de Weerdt beschreibt, betreffen mehrere Züchter. Robert van Appeldoorn ist Koordinator für Gewächshaus-Gemüse von LTO Glaskracht Nederland. „Alle Züchter, bei denen im vergangenen Jahr der Fusariumpilz beobachtet auftrat, haben auch dieses Jahr Probleme. Der Schimmel manifestiert sich in West-Holland. Außerhalb von Süd-Holland gab es noch keine Probleme, dort sind in diesem Jahr keine neuen Ansteckungen bekannt geworden. Bei den betroffenen Züchtern dagegen sind die Probleme jedoch größer in diesem Jahr. Zweifellos in Verbindung mit dem Wurzelschädling. Dieser befällt die Wurzeln und hierdurch kann sich der Schimmel noch leichter verbreiten.

Hinsichtlich der Plage sind viele Fragen offen. Wie der Schimmel in die Niederlande gekommen ist zum Beispiel und ob andere Züchtungen betroffen sind. „Die Bodentemperatur erhöht sich nicht so schnell, aber im Juli und August könnte sich das ändern. Zurzeit werden die Probleme gesammelt und zusammen werden nach Lösungen für das Problem gesuht. Van Appeldoorn hebt den Wert von einem offenen Konsens hervor. „Wir benötigen mehr Informationen über den Pilz.“ Er versucht den Sektor zu vereinen – egal ob die Züchter nun m´Mitglied beim LTO Glaskracht Nederland sind oder nicht. Weil wir noch zu wenig wissen, wissen wir auch nicht, wie sich der Pilz ausbreitet. Auch Züchter, die keine Probleme haben, können diese noch durchaus bekommen. Wir müssen dieses Problem zusammen lösen.“



In der Mitte des Gewächshauses treten keine Probleme auf - aber nach der ersten Zucht wird auch hier keine Salat mehr angebaut. Das Risiko ist zu groß.

Test mit verschiedenen Sorten und Kofferraumverkäufer
Auch bei de Weerdt werden die Tests durchgeführt, um dem Fusariumpilz die Stirn bieten zu können. Es wurden Testsorten angepflanzt. „Aber bevor eine solche Testsorte veredelt ist, sind 10 Jahre vergangen. Und immer weniger Firmen zeigen weniger Interesse an Pflanzen von verschmutzten Böden. Kofferraumverkäufer, die das perfekte Mittel in ihrem Sortiment haben. Gegen geringe Kosten. „Aber eine gute Referenz oder einen guten Report über ein Testgebiet können sie nicht vorweisen.“

In der Summe schätzt de Weerdt, dass er sein komplettes Areal, 2 Hektar, mindestens ein Mal vernichtet hat. Das sind 300.000 Pflanzen. Folglich pflanzt er in diesem Jahr auch keinen Salat mehr an. „Das komplette Gewächshaus mit Paksoi zu bepflanzen ist aber auch keine Lösung. „Das entspricht auch nicht den Wünschen der Verbraucher. Wir müssen uns nachdem Konsum orientieren. Erst verkaufen und dann anpflanzen. Deshalb haben wir Bohnen gesät.“ Genauso wie früher, als sein Vater noch das Gewächshaus führte. „Das ist eine Last-Minute-Lösung.“

In diesem Winter möchte er aber wieder Salat säen. „Das ist unser Geschäft. Auf diesem Gebiet sind wir Experten und wissen, wie wir am besten Gewinn machen können. Und wenn die Temperaturen wieder sinken, dann wird die Zucht auch wieder einfacher. Aber wenn dann die Bodentemperatur wieder steigt? Auf jeden Fall keinen Salat. Nicht solange noch keine Lösung gefunden ist. Wir gehen kein Risiko mehr ein.“


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Erscheinungsdatum: