Die polnische Pilzindustrie hat in den letzten Jahren ein sehr dynamisches Wachstum erlebt, sowohl hinsichtlich des Produktionsvolumens als auch der Professionalisierung der gesamten Lieferkette. Die Bedeutung moderner Technologien, Automatisierung und Qualitätsstandards nimmt zu und ist mittlerweile eine wesentliche Voraussetzung, um auf den anspruchsvollen europäischen Märkten erfolgreich bestehen zu können. Nach Schätzungen des IERiGŻ (Institut für Agrar- und Ernährungswirtschaft – Nationales Forschungsinstitut) wird die Gesamtpilzproduktion in Polen im Jahr 2025 voraussichtlich rund 365.000 Tonnen erreichen, verglichen mit 360.000 Tonnen im Jahr 2024 und 355.000 Tonnen im Jahr 2023.
„Polen gehört zu den führenden Pilzerzeugern in Europa", betont Emil Jajczyk, Präsident von Ansław sp. z o.o. „Einerseits wachsen die Produktionsmengen, andererseits wird der Wettbewerb immer stärker. Heute sind Qualität, Lieferzuverlässigkeit und die Glaubwürdigkeit des Lieferanten entscheidend für den Erfolg. Für uns als Erzeuger und Exporteur bedeutet dies, dass wir ständig in Technologie, Automatisierung und umweltfreundliche Lösungen investieren müssen, um unseren Wettbewerbsvorteil zu erhalten."
© Nick Peters | FreshPlaza.de
„Der Kern der polnischen Produktion sind nach wie vor traditionelle weiße Champignons, die auch den größten Anteil am Export ausmachen. Gleichzeitig gewinnen braune Champignons an Bedeutung, insbesondere im Foodservice- und im Premium-Einzelhandelssegment, wo sie wegen ihres intensiveren Geschmacks und ihres attraktiven Aussehens geschätzt werden", fügt Jajczyk hinzu. „Nach vorläufigen Daten des IERiGŻ für das erste Quartal 2025 beliefen sich die Exporte von Frischpilzen aus Polen auf rund 123.000 Tonnen. Weiße Champignons dominieren nach wie vor die Exportlieferungen, aber der wachsende Anteil brauner Champignons ist ein deutliches Zeichen für eine Veränderung des Produktmixes."
„Wir beobachten ein allmählich steigendes Interesse an einem vielfältigeren Sortiment: braune Pilze, Produkte in bestimmten Größen für die Gastronomie und auf den Einzelhandel zugeschnittene Verpackungen", erklärt Dorota Ozga, technische Leiterin bei Ansław. „Die Kunden erwarten eine gleichbleibende Qualität, eine längere Haltbarkeit und sehr hohe Hygienestandards in der Erzeugung. Für uns ist dies eine absolute Grundlage unserer Tätigkeit, kein Vorteil, sondern ein Standard. Die Nachfrage nach frischen Pilzen bleibt stabil, obwohl es natürlich saisonale Schwankungen und Unterschiede zwischen den einzelnen Märkten gibt. Der Trend zu pflanzlichen Lebensmitteln gewinnt zunehmend an Bedeutung, ebenso wie die Suche nach Produkten, die Fleisch teilweise ersetzen können."
© Ansław sp. z o.o.
Laut Jajczyk achten die Verbraucher immer mehr auf pflanzliche Produkte, den Nährwert und die Möglichkeit, den Fleischkonsum zu reduzieren. „Pilze passen perfekt zu diesem Trend: Sie sind natürlich, kalorienarm und in der Küche äußerst vielseitig einsetzbar. Die Nachfrage wird jedoch auch von makroökonomischen Faktoren beeinflusst: Inflation, Energiepreise und die allgemeine Wirtschaftslage. Einerseits stehen die Erzeuger unter enormem Kostendruck, andererseits sind Einzelhändler und Verbraucher sehr preissensibel. Unsere Aufgabe ist es, die Prozesse so zu optimieren, dass wir trotz steigender Kosten ein wettbewerbsfähiges Angebot aufrechterhalten und gleichzeitig eine gleichbleibend hohe Produktqualität gewährleisten können."
Als Exporteur konzentriert sich das Unternehmen vor allem auf europäische Märkte, wo kurze Lieferzeiten und gleichbleibende Qualität entscheidend sind. „Pilze, sowohl weiße als auch braune, werden hauptsächlich an Einzelhandelsketten, Verarbeitungsbetriebe und Distributoren für den HoReCa-Sektor geliefert. Wir analysieren auch Möglichkeiten, neue Märkte zu erschließen, insbesondere dort, wo der Verbrauch von frischem Gemüse und pflanzlichen Produkten wächst", bemerkt Jajczyk. „In solchen Fällen ist es für uns sehr wichtig, langfristige Beziehungen aufzubauen, die auf Transparenz und zuverlässiger Lieferung basieren und nicht auf kurzfristigen Preisvorteilen."
© Ansław sp. z o.o.
In letzter Zeit hat das Unternehmen konsequent in Lösungen investiert, die sowohl die Produktionseffizienz steigern als auch die Umweltbelastung reduzieren. Ein besonders wichtiges Projekt ist die neue Kälteanlage, erklärt Ozga:
„Unser neues Kühlsystem ist gewissermaßen die ‚Kommandozentrale' für die Frische unserer Pilze. Wir haben ein Kältemittel mit einem deutlich geringeren Treibhauspotenzial (GWP) verwendet. Dadurch können wir nicht nur das Produkt durch stabilere Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen besser schützen, sondern gleichzeitig auch die Klimaauswirkungen der Anlage deutlich reduzieren. Die Lösung verbindet sehr praktische geschäftliche Vorteile – geringere Produktverluste, höhere Qualität und größere Versorgungssicherheit – mit einer messbaren Reduzierung der Treibhausgasemissionen in Scope 1 und 2. Für uns ist dies eine Investition, die beweist, dass hohe Qualität und Umweltverantwortung Hand in Hand gehen können."
Die Weihnachtszeit bringt traditionell einen Anstieg der Nachfrage nach Pilzen mit sich, insbesondere in Märkten, in denen sie ein fester Bestandteil der Weihnachts- und Neujahrsgerichte sind. „Für uns bedeutet dies eine sehr genaue Planung der Ernte, der Logistik und der Zusammenarbeit mit Einzelhandelsketten", erklärt Jajczyk. „Die Preise in diesem Zeitraum sind tendenziell volatiler: Einerseits sehen wir eine höhere Nachfrage, andererseits einen starken Wettbewerb und langfristige Verträge mit Abnehmern. Der Schlüssel liegt darin, die Kontinuität der Lieferungen und eine gleichbleibend hohe Qualität auch bei deutlich höheren Versandmengen aufrechtzuerhalten."
Mit Blick auf die kommenden Monate sieht die Geschäftsführung den Markt mit vorsichtigem Optimismus. „Wir gehen davon aus, dass die Nachfrage stabil bleibt, während der Kostendruck insbesondere in den Bereichen Energie, Arbeit und Logistik anhalten wird. Unter solchen Bedingungen werden Unternehmen im Vorteil sein, die gut organisiert sind und in Effizienz und Technologien investieren, die die Betriebskosten senken", schließt Jajczyk.
Weitere Informationen:
Dorota Ozga
Ansław sp. z o.o.
Tel: +48 609 344 713
[email protected]
www.anslaw.com.pl