Frische Cranberries haben sich im vergangenen Jahrzehnt zu einem festen Bestandteil der herbstlichen Produktauswahl im LEH entwickelt. Die Firma Nordgemüse mit Sitz in Buchholz/ Aller bietet von Mitte September bis Ende Oktober ebenfalls heimische Cranberries eines exklusiven Vertragsproduzenten an. "Je nach Witterung und Ertrag vertreiben wir rund 70 bis 80 Tonnen heimischer Cranberries im Jahr, Tendenz leicht steigend", berichtet Christiaan Koellreuter, Geschäftsleiter der Nordgemüse Krogmann GmbH.
Die Ertragsmengen aus heimischem Anbau seien dieses Jahr zufriedenstellend gewesen, obwohl es qualitätsbedingt mitunter erhöhte Ausschüsse gegeben habe. Koellreuter: "Auf zwei-drei extreme Hitzetage im Juli folgten vermehrte Niederschläge. Dies hat sich entsprechend negativ auf die Cranberries ausgewirkt, wobei es auf den Parzellen im Schatten weniger Probleme gegeben hat." Die frische Cranberry gilt dabei in erster Linie als Herbstprodukt, welches für Soßen zu Wildgerichten und Ähnlichem benötigt wird.
© Kaufland/Nordgemüse KrogmannWährend der deutschen Cranberry-Saison werden ebenfalls ergänzende Mengen aus Polen bezogen. Einige LEH-Ketten haben das Produkt bis in den Januar hinein gelistet.
Die Preise seien bereits seit einigen Jahren recht stabil, führt Koellreuter weiter aus. Gegen den Trend seien die Preise sogar leicht gesunken statt gefallen. "Es handelt sich um eine sehr anspruchsvolle Kultur, die viel Handarbeit benötigt. Insofern wird es nicht gerade einfacher, den Anbau in Deutschland rentabel zu gestalten."
Im Anschluss an die deutsche Saison wird dem LEH primär Übersee-Ware aus den USA offeriert. Alles in allem habe es einen recht fließenden Saisonübergang gegeben, sagt Koellreuter rückblickend. "Der Löwenanteil der nordamerikanischen Ernte findet in der Industrie seinen Absatz. Bei einer höheren Nachfrage am Frischmarkt kann also in der Regel kurzfristig reagiert werden. Wenn zu viel Ware vorhanden ist, schwanken wir flexibel von der handelsüblichen 200-g-Schale zu Großformaten 400–500 g um und es werden kurzfristig Aktionen gefahren. Insofern hat sich die Cranberry auf Vermarktungsebene als solides Produktsegment behauptet."
© Kaufland/Nordgemüse Krogmann
Christiaan Koellreuter (l) und Wilhelm Krogmann der Firma Nordgemüse trafen sich auf der vergangenen Fruit Logistica mit ihrem langjährigen Geschäftspartner Hans Widmann (m) vom gleichnamigen Unternehmen aus Bayern. Beide Betriebe sind Teil des Gemüserings.
Peruanische Heidelbeersaison in vollem Gange
Parallel zum Saisongeschäft mit Heidelbeeren läuft auch die Saison der Übersee-Heidelbeeren inzwischen auf Hochtouren. "Peruanische Ware ist nun in Hülle und Fülle verfügbar und es werden entsprechende Aktionen mit Großformaten gefahren. Angebot und Nachfrage sind derweil nahezu im Gleichgewicht", skizziert Koellreuter und verweist auf die korrigierten Mengenprognosen. "Klimabedingt war das Jahr 2023 für die peruanische Exportbranche extrem schwach und auch 2024 hat man die Auswirkungen noch gespürt. Dieses Jahr wiesen die ersten Prognosen auf eine Überversorgung hin. Letztendlich hat man aus Preisgründen aber sehr viel Ware nach Asien sowie Nordamerika exportiert, sodass die Mengen für den europäischen Markt geringer ausfielen, auch wenn sie immerhin wesentlich größer sind als in den beiden Vorjahren." Neben den genannten Ursprüngen werden aktuell kleinere Mengen aus Namibia sowie Simbabwe bezogen. Im Bio-Bereich setzt man derweil vorrangig auf Ware argentinischen sowie südafrikanischen Ursprungs.
Die Saisonspitze in Peru wird voraussichtlich bis Ende November anhalten, während auch Südafrika bis KW 49-50 weiterhin eine große Rolle spielen wird. "Chile wird dieses Jahr zwar etwas früher anfangen, jedoch erst ab dem Jahreswechsel mit größeren Mengen auf den Markt kommen. Das heißt, auch in diesem Jahr wird es zwischen KW 50 und KW 3 des neuen Jahres wieder ein kleines Loch geben, was aber in unserem Marktsegment nicht unüblich ist", heißt es abschließend.
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Christiaan Koellreuter
Nordgemüse Krogmann GmbH
An der Autobahn 50
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