Nach einem vielversprechenden Start der deutschen Kräuterernte im Freiland haben die teils extremen Wetterereignisse der vergangenen Wochen mitunter ihre Spuren hinterlassen. "Sämtliche Standorte, ob hier in Bornheim, in Franken oder im Spreewald, sind plangemäß in die Saison gestartet und verzeichneten in der ersten Phase der Ernte konstante Mengen und Qualitäten. Die plötzliche Hitzewelle ab Ende Juli hat einigen Kulturen jedoch stark zugesetzt. Schlimmstenfalls konnten wir gewisse Felder gar nicht ernten. Insofern ist die bisherige Kampagne eine ganz andere als letztes Jahr, in dem die Ernte eher schleppend in Schwung kam und sich im weiteren Saisonverlauf stark erholte", berichtet Artur Lammert, Mitgeschäftsführer der Dreesen Frische Kräuter GmbH & Co. KG.
© Dreesen KräuterEnde April konnte bereits erster deutscher Schnittlauch aus Freilandanbau offeriert werden. Ab Ende September geht die diesjährige Freilandernte sukzessive zu Ende, woraufhin auf Importware aus Südeuropa sowie Ostafrika gewechselt wird. Im Bild: Zitronenmelisse im Folientunnel.
Insbesondere der Dill habe in letzter Zeit sehr stark gelitten. Lammert: "Es handelt sich um eine feine und somit empfindlichere Kultur. Obwohl mir noch keine genauen Zahlen vorliegen, gab es mitunter Totalausfälle bei den einzelnen Sätzen. Obwohl wir zum Glück über mehrere Standorte in unterschiedlichen Anbauregionen Deutschlands verfügen, war es teilweise herausfordernd, den Handel bedarfsgerecht zu bedienen. In anderen Jahren konnten wir im Falle einer Warenverknappung immer auf Importware aus Spanien sowie Italien zurückgreifen. Aufgrund der Rekordhitze war jedoch auch in Spanien in diesem Jahr sehr wenig Ware vorhanden, sodass sich teilweise schon Versorgungslücken abzeichneten. Bei jeder einzelnen Kultur setzen wir mittlerweile auf ein breites Sortenspektrum, um den Folgen des Klimawandels entgegenzuwirken."
Freundlicher zeigte sich hingegen die Angebotslage bei den anderen Bundkräutern, führt Lammert weiter aus. "Petersilie glatt beispielsweise war genügend vorhanden, sodass ein gewisser Vermarktungsdruck spürbar war. Entsprechend der Angebotslage sind die Preise bei Dill hingegen sprunghaft gestiegen. Generell stellen wir fest, dass die Nachfrage nach Sonderkulturen wie Basilikum, Petersilie glatt sowie Dill im Sommer weiterhin steigt. Zuwächse sehen wir aber auch bei Rosmarin und Thymian, die am Point-of-Sale immer mehr als Grillkräuter zu Fleisch respektive Fisch beworben werden. Basilikum profitiert besonders von den Tomatenaktionen, die in der Regel das ganze Jahr über in regelmäßigen Abständen gefahren werden."
© Dreesen KräuterDie Bundkräuter der Fa. Dreesen sind überwiegend in Flowpacks oder nachhaltigen Kunststoffschalen erhältlich. Neben Nachhaltigkeit seien Haltbarkeit und Produktschutz wichtige Parameter in Sachen Produktverpackungen.
Die Dreesen Frische Kräuter GmbH & Co. KG widmet sich primär der Beschaffung und Vermarktung von Bundkräutern sowie Kressen (FreshPlaza.de berichtete). Neben der deutschen Eigenproduktion sowie Importen aus Südeuropa und Ostafrika kooperiert das Familienunternehmen seit nunmehr zwei Jahren mit der Leafood, einer hochmodernen, CO₂-neutralen Vertical Farm in Litauen. Lammert: "Diese Kooperation hilft uns, gewisse Spitzen bei ausgewählten Produkten wie Basilikum und Microgreens entsprechend abzudecken." Die Auswahl an Kressen wird derweil peu-a-peu weiter ausgebaut. "Zu den neuesten Innovationen zählen Erbsen- und Knoblauchkresse. Unsere Kressen finden über mehrere Absatzkanäle, ob LEH, Gastronomie oder verarbeitende Betriebe, ihren Weg zum Verbraucher, und die Nachfrage nimmt weiterhin zu, da der Artikel dem heutigen Gesundheits- und Ernährungstrend gerecht wird."

Das Team von Dreesen Kräuter am Gemüsering-Stand auf der Fruit Logistica 2024 mit Robert Dreesen (m) und Artur Lammert (r).
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Artur Lammert
Dreesen Frische Kräuter GmbH & Co. KG
Rosental 30
53332 Bornheim
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