Die FAS Warschau prognostiziert für das Wirtschaftsjahr 2025/26 eine Gesamtkirschenproduktion in Polen von 115.000 Tonnen, darunter 80.000 Tonnen Sauerkirschen und 35.000 Tonnen Süßkirschen. Dies entspricht einem Rückgang von 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr und einem Rückgang von 53 Prozent gegenüber dem Sechsjahresdurchschnitt. Starke Fröste im April und Mai 2025 beschädigten die Kirschanbauflächen, insbesondere frühreifende Sorten, wodurch sich die Ernte verzögerte und das Gesamtangebot geringer ausfiel. Von März bis Ende Mai kam es mehrfach zu Frösten, was die Wetterprobleme, die die Kirscherträge in Polen in den letzten Jahren beeinträchtigt haben, noch verschärfte.
Nach Angaben des polnischen Statistikamtes belief sich die Gesamtproduktion von Kirschen im Wirtschaftsjahr 2024/25 auf 161.200 Tonnen, 110.200 Tonnen Sauerkirschen und 51.000 Tonnen Süßkirschen. Dies bedeutet einen Rückgang um 32 Prozent gegenüber dem Wirtschaftsjahr 2023/24. Die Produktion von Sauerkirschen ging um fast 35 Prozent zurück, während die von Süßkirschen um 26 Prozent sank.
Trotz des für die Saison 2025/26 prognostizierten Produktionsrückgangs dürfte die Kirschenanbaufläche leicht um 0,3 Prozent auf 34 500 Hektar ansteigen. Dies ist in erster Linie auf die Neuanpflanzung von Sauerkirschen zurückzuführen, die häufig alte Apfelbäume oder veraltete Kirschsorten ersetzen. Einige Erzeuger verlagern auch den Anbau von Beerenfrüchten wie Schwarzen und Roten Johannisbeeren - und neuerdings auch Himbeeren - auf Kirschen, insbesondere auf Sauerkirschen. Von 2020 bis 2025 haben die Erzeuger ihre Obstgärten zunehmend modernisiert, um rentablere Sorten anzubauen.
Im Gegensatz dazu ist die Gesamtanbaufläche für Kirschen im Wirtschaftsjahr 2024/25 um 1 Prozent zurückgegangen. In den zurückliegenden Jahren ist die Gesamtkirschenanbaufläche in Polen relativ stabil geblieben. Offiziellen Angaben zufolge wird die Anbaufläche für Sauerkirschen im Jahr 2025 auf 25.000 Hektar und für Süßkirschen auf 9.500 Hektar geschätzt.
Allerdings gibt es je nach Quelle erhebliche Abweichungen bei den gemeldeten Kirschenanbauflächen. So schätzte das polnische Statistikamt für das Jahr 2024 eine Fläche von 24.900 Hektar für Sauerkirschen, während die Agentur für die Modernisierung des Agrarmarktes der EU und das Landwirtschaftsministerium 18.058 Hektar meldeten. Der Nationale Verband der Kirschenerzeuger unterstützt die niedrigere Zahl und weist darauf hin, dass das Statistikamt die Anbaufläche für Kirschen möglicherweise überschätzt, weil es auch die nicht kommerzielle Produktion, z. B. in Hausgärten, einbezieht, die in der Haupterntezeit manchmal zur Marktversorgung beiträgt.
Nach Schätzungen der Branche liegen die Durchschnittserträge bei Sauerkirschen zwischen 10 und 15 Tonnen pro Hektar. Diese Zahlen deuten darauf hin, dass die vom Statistischen Amt gemeldete Fläche möglicherweise nicht mit der tatsächlichen kommerziellen Produktivität übereinstimmt, obwohl Unterschiede in der Methodik - wie die Einbeziehung oder der Ausschluss der Hausgartenproduktion - die Diskrepanz erklären könnten. Eine genauere Schätzung der Ernte für 2025 wird Ende Juni vorliegen.
Um den vollständigen Bericht zu lesen, klicken Sie hier.
Weitere Informationen:
USDA
Tel.: +1 (202) 720-2791
press@usda.gov
www.usda.gov