Melden Sie sich für unseren täglichen Newsletter an um immer auf dem neusten Stand zu bleiben!

Anmelden Ich bin bereits angemeldet

Sign up for our daily Newsletter and stay up to date with all the latest news!

Abonnieren I am already a subscriber
Einstieg der vierten Generation bei Appelen Roes in Belgien

"Was in den Genen liegt, lässt sich nicht verleugnen"

Vor Kurzem ist die vierte Generation in das Apfelgeschäft der Familie Roes eingestiegen. Tochter Félice entschied sich für einen radikalen Karrierewechsel und tauschte ihre Anstellung im Bereich Akquisitionsrecht in einer Anwaltskanzlei gegen eine Tätigkeit in der Obstbranche. "Was in den Genen liegt, lässt sich nicht verleugnen", sagt sie im Beisein von Vater und Mutter, Gunter und Hilde Roes, des 125 Jahre alten gleichnamigen Unternehmens in Oud-Turnhout in Belgien.

© Appelen Roes
Gunter, Félice und Hilde Roes

Eigentlich handelt es sich bereits um die sechste Generation, denn der Familienbetrieb hat seine Ursprünge im Jahr 1900 als Bauernhof in Oud-Turnhout. "Mein Großvater stieg jedoch erst viele Jahre später in den Obstbau ein", erklärt Gunter. "Dort wurden die ersten Schritte im Obstbau unternommen, und im Laufe der Jahre sind wir auf eine Fläche von etwa 27 Hektar angewachsen. Wir sind hauptsächlich auf Äpfel spezialisiert, aber wir haben auch drei Hektar Kirschen. Diese verkaufen wir seit 2005 in unseren eigenen Hofläden, von denen wir mittlerweile drei in Oud-Turnhout, Herentals und Zoersel betreiben. Darüber hinaus stellen wir auch Säfte her und haben kürzlich unseren Apfelsaft mit Ingwer auf den Markt gebracht. Außerdem verkaufen wir auch Produkte wie Erdbeeren, Kartoffeln, Tomaten und Spargel von befreundeten Erzeugern."

Kontakt zu den Kunden
Appelen Roes hat sich von Anfang an bewusst für den Direktverkauf entschieden. "So können wir uns von anderen abheben. Indem wir dafür sorgen, dass das Obst direkt vom Feld zum Verbraucher gelangt. Das ist auch unser Motto: 'Op smaak geplukt'' (gepflückt, wenn es schmeckt). Wir pflücken die Früchte, wenn sie die optimale Qualität haben, und können sie direkt an unsere Kunden verkaufen. Außerdem haben wir schnell gemerkt, dass uns diese Arbeitsweise viel besser gefällt. Und das haben wir bis heute nicht bereut. Man hat direkten Kontakt zu den Kunden und erhält sofort Feedback zu den angebotenen Produkten. So können wir auch aus Kundensicht entscheiden, in welche Richtung wir gehen wollen, wo die Kunden einen Mehrwert sehen und was wir anbieten möchten. Letztendlich geht ein Teil auch in den Handel."

© Appelen Roes

Was den Anbau betrifft, so verfügt das Unternehmen über 24 Hektar Kernobst. "Wir haben uns für eine große Vielfalt an Sorten entschieden, von denen wir derzeit zwölf anbauen. Die Hauptsorte ist jedoch nach wie vor Jonagold", erklärt Gunter. Trotz der Signale in verschiedenen Medien in den vergangenen Monaten, dass die Beliebtheit der belgischen Sorte nachlässt, sieht der Erzeuger, dass diese immer noch am meisten gefragt ist. "Jonagold ist einfach immer noch die meistverkaufte Sorte. Das hat sich nicht geändert und ist oft immer noch das Erste, wonach die Leute fragen, wenn sie zu uns kommen. Aber natürlich schauen wir uns auch neue Sorten an und reagieren immer auf die Nachfrage unserer Kunden. Wir möchten ein möglichst breites Sortiment anbieten. Der eine mag es sauer, der andere süß und wieder andere knackig. Dann ist es wichtig, dass jeder den richtigen Apfel für sich mitnimmt. So schulen wir auch unsere Verkäufer, damit sie die Kunden optimal beraten können. Und diese Arbeitsweise gefällt uns gut."

Frischer Wind
Mit dem Eintritt von Félice weht nun wieder frischer Wind im Unternehmen, wobei es übrigens nicht selbstverständlich war, dass sie in das Familienunternehmen eintreten würde. "Es wurde mir zwar ein wenig in die Wiege gelegt, denn meine Mutter stammt ebenfalls aus einer Obsterzeugerfamilie in Flämisch-Brabant, mit der wir noch immer zusammenarbeiten. Ich bin also wirklich zwischen den Obstbäumen aufgewachsen, aber lange Zeit schien es, als würde ich in die Anwaltschaft gehen. Bis, wie bereits erwähnt, die Gene siegten und ich beschloss, dass die dynamische Obstbranche doch sehr schön ist. Es ist übrigens nicht so, dass ich von einem Tag auf den anderen eingestiegen bin", lacht sie.

© Appelen Roes

"Ich bin schon eine Weile im Unternehmen und habe noch viel zu lernen, wie meine Eltern arbeiten. Nach und nach werde ich dann mehr und mehr Schritte im Unternehmen machen, aber es wird sich nicht viel ändern. Als Familie sind wir meist einer Meinung, daher gehe ich davon aus, dass die Zusammenarbeit sehr gut weiterlaufen wird." Hilde ergänzt: "Wir sind jedoch fest davon überzeugt, dass Félice das Unternehmen auf ein höheres Niveau bringen kann. Es ist ein großer Wechsel, aber heutzutage muss man ein echter Unternehmer sein, um in dieser Branche ein erfolgreiches Unternehmen zu führen, was ihr mit ihrem Hintergrund sicherlich gelingen wird. Außerdem müssen wir uns keine Gedanken mehr über die Nachfolge machen, was in der heutigen Zeit nicht für jeden selbstverständlich ist."

Aktuell Kirschen und positiv gestimmt für die neue Apfelsaison
Es ist keinen Moment zu früh, denn bei dem Unternehmen aus Oud-Turnhout hat die Kirschsaison bereits begonnen und außerdem steht die neue Kernobstsaison vor der Tür. "Diese Woche haben wir mit der Ernte begonnen und die ersten Kirschen sind in den Handel gekommen", fährt Gunter fort. "Wir haben 14 verschiedene Sorten im Angebot, sodass wir eine gute Saison haben werden. Idealerweise hätte es für eine optimale Produktion etwas feuchter sein können, aber die Qualität ist sehr gut. Sie sind sehr lecker und haben außerdem eine schöne Größe. Die Sorten folgen perfekt aufeinander, sodass wir bis zum Beginn der neuen Kernobstsaison mit ausreichend Arbeit versorgt sind."

© Appelen Roes

Apropos Kernobst: Wie sieht der Erzeuger die neue Apfelsaison? "Auch die sieht sehr gut aus. Die Mengen scheinen in Ordnung zu sein, die Qualität ist gut. Außerdem wird innerhalb Europas keine Rekordernte erwartet, sodass wir auch bei der Preisgestaltung mit einem stabilen Marktpreis rechnen können. Es gibt im kommenden Jahr genug Platz für belgische Äpfel auf dem Markt, sodass wir insgesamt durchaus positiv gestimmt sind."

Weitere Informationen:
Appelen Roes
Steenweg op Sevendonk 95
2360 Oud-Turnhout, Belgien
Tel: +32 14 72 30 94
appelen@roes.be
www.appelenroes.be