Chiquita Panamá, eine Tochtergesellschaft des amerikanischen Unternehmens Chiquita Brands, hat angekündigt, alle Aktivitäten in der panamaischen Provinz Bocas del Toro bis auf Weiteres einzustellen. Grund dafür ist ein Streik, der am 28. April begonnen hat und noch immer andauert.
In einer Erklärung teilte das Unternehmen mit, dass es sich um eine vollständige Einstellung der Anbau-, Verpackungs-, Export- und Verwaltungsprozesse handelt. Laut Chiquita ist der Streik "unberechtigt" und die Beschäftigten hätten die Bananenplantagen "vollständig im Stich gelassen". Das Unternehmen spricht von höherer Gewalt und erklärt, dass die Situation außerhalb seiner Kontrolle liege.
Durch die Unterbrechung hat Chiquita nach eigenen Angaben bereits einen Schaden von 70 Millionen Euro erlitten. Der Streik fällt mit allgemeinen sozialen Unruhen in Panama zusammen, darunter Proteste von Bildungsgewerkschaften und Arbeitern gegen staatliche Maßnahmen wie eine Reform des Sozialversicherungssystems.
In seiner Erklärung bedauert Chiquita die Folgen für die Region: "Diese Situation betrifft Hunderte Familien, lokale Unternehmer und andere Glieder der Kette, die von einem stabilen Bananenanbau in Bocas del Toro abhängig sind."
Vergangene Woche gab das Unternehmen bekannt, dass es etwa 5.000 Mitarbeitende entlassen wird, die sich an dem Streik beteiligen. Die Maßnahme folgt auf das Scheitern von Gesprächen zwischen der Gewerkschaft und der Regierung. Laut Chiquita haben die verlassenen Plantagen inzwischen "irreparable Schäden" erlitten.
Gleichzeitig gab es positive Nachrichten aus dem Nachbarland Costa Rica: Chiquita hat dort seine Zusammenarbeit mit dem staatlichen Hafen an der Karibikküste wieder aufgenommen. Ein erstes Schiff mit Import- und Exportgütern ist bereits eingetroffen. Das Unternehmen hat diesen Hafen bereits in der Vergangenheit genutzt.
Quelle: efe.com