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Rita Demaré übergibt das Zepter bei der Jahresversammlung der VBT

Trotz rückläufiger Mengen erreicht VBT 2024 Rekordumsatz

Am Mittwoch, dem 21. Mai, war Salons De Waerboom erneut Schauplatz der Jahresversammlung des Verbands belgischer Gartenbaugenossenschaften (VBT). An dem Standort in der Nähe von Brüssel kamen alle Interessengruppen der verschiedenen belgischen Genossenschaften wieder zusammen, nachdem sie den ganzen Tag über auf das vergangene Jahr zurückgeblickt hatten. Der Abend stand jedoch weitgehend im Zeichen des Abschieds von Rita Demaré als Vorsitzende des VBT, die das Zepter an Dirk van den Plas übergab.

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© Jannick Flach | FreshPlaza.de

Den ganzen Tag über saßen die Vorstandsmitglieder zusammen, um auf das Jahr 2024 zurückzublicken. Ein Jahr, das natürlich wieder die üblichen Herausforderungen mit sich brachte. Wie in jedem der vergangenen zehn Jahre gab es wieder Wetterextreme, gestiegene Produktionskosten und zunehmende geopolitische Unsicherheit. Im Jahr 2024 sank daher das Gesamtvolumen der angelieferten und verkauften Produkte bei den Genossenschaften, die dem VBT angeschlossen sind. Angeschlossene Genossenschaften sind BelOrta, Coöperatie Hoogstraten, REO, Groupement des Producteurs Horticoles Namurois, Ingro und LTV.

Laut dem Jahresbericht wurden 4 Prozent weniger Gemüse und fast 3 Prozent weniger Obst angeliefert. Dennoch stieg der Umsatz bei Gemüse um 6 Prozent und bei Obst um 16 Prozent. "Wir haben insgesamt einen Rekordumsatz von 1,26 Milliarden EUR im Frischmarkt und 155 Millionen EUR im Tiefkühlmarkt (Ingro) erzielt. Ein Rekordumsatz bedeutet jedoch noch keinen Rekordgewinn", warnen sie. "Dem steigenden Umsatz standen nämlich steigende Produktionskosten und immer strengere Produktionsanforderungen gegenüber. Mehr denn je müssen wir uns daher als Obst- und Gemüseproduzenten in Genossenschaften zusammenschließen und gemeinsam das erforderliche Gegengewicht bilden. Der VBT will dabei eine Vorreiterrolle übernehmen."

Nach einem Tag voller Besprechungen war das Abendprogramm jedoch der Entspannung gewidmet. Später am Abend gab es daher ein Walking Dinner mit Getränken, aber nicht bevor Tessa Avermaete, belgische Agrarökonomin und Postdoktorandin an der KU Leuven, das Publikum auf eine Reise in eine Zukunft mit gesunden und nachhaltigen Lebensmitteln mitnahm. In ihrem Vortrag betonte sie, wie wichtig es ist, dass alle Akteure im Lebensmittelsystem gemeinsam Anstrengungen unternehmen, um Nachhaltigkeit zu erreichen. Sie plädiert für einen ganzheitlichen Ansatz, bei dem Produktion und Konsum in Einklang gebracht werden und wissenschaftlich fundierte Politik und Bürgerbeteiligung im Mittelpunkt stehen. Sie sucht nach einem ausgewogenen Ansatz, bei dem Gesundheit und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen. Tessa glaubt, dass Verbraucher eine wichtige Rolle bei der Förderung einer gesunden und nachhaltigen Ernährung spielen. Dabei wurde auch das anwesende Publikum "ermahnt", damit es sich an die Arbeit macht. Luc Vanoirbeek, Sekretär des VBT, nutzte die Präsentation, um anzukündigen, dass er selbst mit den Ratschlägen von Tessa loslegen werde.

© Andries Gunter | FreshPlaza.de
Rita Demaré: "Dankbar für die schönen Worte"

Brückenbauer
Nach der Präsentation wurde Rita Demaré noch kurz in den Mittelpunkt gestellt. Den Auftakt machte der flämische Landwirtschaftsminister Jo Brouns. Er entschuldigte sich für seine Abwesenheit, lobte aber den unermüdlichen Einsatz und das Engagement von Rita. "Genießen Sie Ihre wohlverdiente Zeit für sich und Ihre Familie." Anschließend ergriff Lode Ceyssens, Vorsitzender des Bauernverbands, das Wort. "20 Jahre lang haben Sie den Gartenbausektor geprägt. Niemand kennt die Struktur und die Menschen hinter einem Gartenbaubetrieb besser als Sie. Sie haben wie kein anderer die Auswirkungen von Wetter, Markt und Politik verstanden. Dieses Wissen haben Sie stets auf durchdachte und menschliche Weise eingesetzt", beschrieb er. "In diesen 20 Jahren hat sich die Welt verändert, und REO hat sich mit ihr verändert. Dank Ihrer Führung wurde REO stärker, innovativer und bereit für die Zukunft. 2024 brachte einen Rekordumsatz, aber noch wichtiger ist, dass REO zu einem Leuchtturm der Zuversicht und Stabilität geworden ist. Auch innerhalb der VBT waren Sie ein Brückenbauer. Sie haben an Zusammenarbeit und einen fairen Markt für Groß und Klein geglaubt, getreu dem genossenschaftlichen Gedanken."

Ihr Nachfolger Dirk van den Plas blickte auf die Geschichte zurück. "Ihre Geschichte als Vorsitzende begann an einem besonderen historischen Ort: der niederländischen Botschaft in Neu-Delhi, wo einst die Unabhängigkeit Pakistans unterzeichnet wurde. Während einer VDT-Reise wurde dort beschlossen, dass Sie die erste weibliche Vorsitzende der VDT werden sollten. Eine Entscheidung, die wir nie bereut haben. Ihr Engagement für die Branche, Ihre Leidenschaft und Ihre Führungsstärke in schwierigen wie in guten Zeiten sind bewundernswert. Sie haben es verstanden, Tatkraft mit Empathie zu verbinden, und Sie haben eine Kultur der Zusammenarbeit aufgebaut, die uns alle gestärkt hat. Im Namen aller Mitglieder der VBT: Vielen Dank für Ihr langjähriges Engagement. Wir werden Sie vermissen, wünschen Ihnen aber viel Erfolg für Ihre Zukunft."

© Andries Gunter | FreshPlaza.de
Luc Vanoirbeek, Dirk van der Plas, Rita Demaré, Lode Ceyssens, Didier Algoet, Maarten De Moor

Zusammenarbeit als Schlüsselwort
Zum Schluss hatte natürlich Rita selbst das Wort. "Es fühlt sich seltsam an, heute Abschied zu nehmen, aber ich bin froh, heute noch hier zu sein. Die schönen Worte tun mir gut. Man fragt mich, wie ich das alles in den vergangenen Jahren geschafft habe. Was ich getan habe, habe ich nie allein getan. Zusammenarbeit war immer der Schlüssel zwischen Erzeugern, Genossenschaften und Organisationen. Nicht als Konkurrenten, sondern als Partner, die sich gegenseitig stärken. In den letzten Jahresberichten kann man nachlesen, was der VBT alles geleistet hat, aber ich möchte hier noch einmal die wichtigsten Punkte im Gartenbausektor hervorheben. Für den VBT und den Genossenschaftssektor ist Zusammenarbeit ein Schlüsselwort. Gemeinsam auf den Markt gehen. Genossenschaften sind im Gartenbau unverzichtbar. Zusammenarbeit zwischen Genossenschaften, mit Blick auf die Genossenschaftsmitglieder. Jede Zusammenarbeit muss den Produzenten zugutekommen, auch langfristig. Genossenschaften und Landwirtschaftsverbände sind keine Konkurrenten. Auch Genossenschaften untereinander nicht. Sie müssen nicht bei einem Gärtner punkten, aber es ist wichtig, dass man sich gegenseitig auf Trab hält. Das erreicht man, indem man sich an einen Tisch setzt und einander zuhört."

"Ich plädiere für eine weitere Stärkung der Zusammenarbeit. Ich bin überzeugt, dass diese Zusammenarbeit auch für unsere Abnehmer langfristig besser ist. Wenn das nicht der Fall ist, muss man miteinander reden. Man muss keine Angst vor starken Genossenschaften haben. Wenn dies auf transparente und respektvolle Weise geschieht, hat der Genossenschaftsmitglied langfristig Abnahmesicherheit und der Abnehmer Produktsicherheit. Ich bin zuversichtlich, dass meine Nachfolger gemeinsam mit Ihnen den eingeschlagenen Weg weitergehen werden. Kooperationen werden immer notwendig bleiben, um die Produzenten von Obst und Gemüse, aber auch von Tiefkühlkost zu stärken. Dies liegt auch im Interesse der Abnehmer und letztlich der Verbraucher. Wir müssen Führungskräfte sein, die bereit sind, zuzuhören, vorausschauend zu denken und zu kommunizieren. Das wünsche ich Ihnen allen für die Zukunft. Vielen Dank!" Diese Worte wurden während des Walking Dinners noch ausführlich diskutiert.

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Sehen Sie sich hier den vollständigen Jahresbericht an

Weitere Informationen:
VBT
info@vbt.eu
www.vbt.eu