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Kolumbien:

"Wir sind ein Referenzpunkt für die Einhaltung von Due-Diligence-Richtlinien in Europa"

Im Jahr 2024 hat Kolumbien einen Meilenstein im Bananenexport erreicht: Zum ersten Mal wurde die Grenze von 1 Milliarde US-Dollar überschritten, mit einem Gesamtwert von 1,026 Milliarden US-Dollar. Emerson Aguirre, Vorsitzender von Augura, der Organisation, die mehr als 70 Prozent des nationalen Bananenanbaus vertritt, betont, dass es Zeit ist, den wahren Wert der kolumbianischen Banane anzuerkennen.

© Augura

Ein bemerkenswerter Aspekt des kolumbianischen Modells ist der soziale Dialog mit den Arbeitnehmern. Laut Aguirre sind 92 Prozent der Arbeitnehmer gewerkschaftlich organisiert und verdienen im Durchschnitt das 1,6-Fache des Mindestlohns. "Das ist das Ergebnis von Vereinbarungen zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern. Dieser Ansatz hat Kolumbien zu einem Referenzpunkt für die Einhaltung von Due-Diligence-Richtlinien gemacht, insbesondere auf dem europäischen Markt."

Darüber hinaus sind mehr als 600 kleine Erzeuger in Magdalena, die in Genossenschaften organisiert sind, aktiv in den Sektor eingebunden. Das fördert die lokale wirtschaftliche Entwicklung, die über die großen Exportunternehmen hinausgeht.

© Augura

Aguirre weist auch auf die Herausforderung hin, internationale Nachhaltigkeitsstandards zu erfüllen. Eine einzige Banane kann bis zu elf verschiedenen Zertifizierungen unterliegen, was mehr als 60 Audittagen pro Jahr entspricht. Das erhöht die Betriebskosten erheblich. Er plädiert für mehr Harmonisierung und Effizienz zwischen den von verschiedenen Märkten geforderten Gütesiegeln.

© Augura

Ein weiterer Punkt ist der derzeit zur Überprüfung anstehende Zollsatz von 10 Prozent, den die Vereinigten Staaten lateinamerikanischen Lieferanten auferlegen. Eine Erhöhung dieses Zollsatzes speziell für Kolumbien würde die Position auf dem US-Markt gefährden. Rund 15 Prozent der nationalen Bananenexporte gehen in die USA, was mehr als 15 Millionen Kartons entspricht. Aguirre betont, dass man mit der kolumbianischen Regierung zusammenarbeitet, um dieses Szenario zu vermeiden.

Im logistischen Bereich hat Kolumbien dank jährlicher Verträge mit Reedereien, durch die die Auswirkungen der weltweiten Containerkrise begrenzt werden konnten, einen Vorsprung gegenüber anderen Ländern der Region. Das sorgt für mehr Stabilität, da man nicht vom Spotmarkt abhängig ist.

© Augura

Abschließend richtet Aguirre einen Appell an die europäischen Supermärkte: "In den vergangenen zehn Jahren sind Produkte wie Trauben und Orangen teurer geworden, Bananen jedoch nicht. Es ist an der Zeit, dass Bananen nicht länger das billigste Obst im Supermarkt sind. Ein fairer Preis ist notwendig, um die gesamte Lieferkette aufrechtzuerhalten."

Weitere Informationen:
Emerson Aguirre
Asociación de Bananeros de Colombia (Augura)
Tel.: +57 315 356 5815
presidente@augura.com.co
www.augura.com.co