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Catering-Großhändler Boekel AGF realisiert Expansion am bestehenden Standort

"Wir werden immer internationaler"

Welche Frau gründet mit 22 Jahren einen Catering-Großhandel und erzielt fast 14,5 Jahre später einen Umsatz von über 10 Millionen Euro? Die Antwort findet sich in 's-Hertogenbosch, wo Lycke van Boekel die Firma Boekel AGF leitet. "Das Wachstum ist in vollem Gange. Unser erster Kunde ist uns noch immer treu, aber wir haben nach und nach international expandiert und beliefern nun Kunden in Belgien, Deutschland und Frankreich."

© Boekel AGF

Lycke erklärt das Wachstum vor allem mit der konstanten Qualität. "Wir können keine Aufträge ablehnen. Wir haben eine Lieferquote von 99,8 Prozent, das haben wir in der Backend-Organisation gut geregelt. Natürlich gibt es jede Saison Engpässe bei bestimmten Produkten, aber dank guter Vereinbarungen mit unseren Lieferanten, sowohl mit Erzeugern als auch mit Genossenschaften und Großhändlern, können wir die Nachfrage unserer Kunden immer bedienen."

"Alternativen sind oft schwierig, denn Chefköche sind ziemlich neurotisch", lacht Lycke. "Sie haben oft ein Rezept im Kopf, und wenn darin beispielsweise Himbeeren vorgesehen sind, ist es nicht einfach, diese durch eine andere rote Frucht zu ersetzen. Deshalb ist es so wichtig, dass man das gesamte Sortiment liefern kann."

Allerdings hat sich die Kundennachfrage seit der Gründung im Jahr 2011 stark verändert. "Damals lag das Schneiden noch weitgehend beim Chefkoch. Jetzt übernehmen wir das komplett. Wir haben mittlerweile über 300 geschnittene Variationen in unserem Sortiment und darüber hinaus gibt es immer Raum für Sonderanfertigungen", erzählt die Unternehmerin. "Neben den geschnittenen Produkten sind regionale Produkte sehr gefragt. Gurken aus Erdwärme oder regionaler Grünkohl aus dem kalten Boden spielen beispielsweise eine viel größere Rolle als früher."

Die Umstellung auf Bio-Produkte haben laut Lycke hingegen noch wenige Gastronomen vollzogen. "Dies bleibt ein sehr schwieriger Markt. In den großen Städten gibt es zwar etwas mehr spezielle Bio-Restaurants, aber anderswo hat sich das noch nicht wirklich durchgesetzt. Das lässt sich auf der Speisekarte oft nicht rentabel kalkulieren. Und auch in Stoßzeiten möchte man als Gastronom seinen Apfelkuchen zu einem angemessenen Preis verkaufen können. Die Leute sind zwar bereit, für Bio etwas mehr zu bezahlen, aber nicht zu viel, und das ist bei Bio immer ein spannungsgeladenes Thema."

© Boekel AGF

Was die Spitzenzeiten angeht, ist das erste Quartal in der Gastronomie traditionell das schwächste Quartal des Jahres. "Echte Spitzenzeiten erleben wir nach wie vor zu besonderen Anlässen wie Weihnachten. Im Sommer haben wir viele Festivals als Kunden, während im Winter der Schwerpunkt eher auf Restaurants und Hotels liegt", erzählt Lycke. Das sonnige Wetter in diesem Jahr kurbelt den Verkauf deutlich an. "Man merkt, dass die Terrassen voll sind. Auch der Verkauf von beispielsweise Spargel läuft sehr gut."

Die Corona-Pandemie hat die Gastronomie erschüttert, und das ist bis heute zu spüren. "Ich finde, dass die Gastronomie unverhältnismäßig hart getroffen wurde. Es gibt immer noch viele Gastronomiebetriebe, die die ausgezahlten Corona-Hilfen zurückzahlen müssen, und ich denke, es wäre gut, wenn die Regierung eine längere Rückzahlungsregelung für diese spezielle Branche einführen würde."

"Mit all den Tarifverträgen und Mieterhöhungen kommen die Kosten von allen Seiten. Die gesamte Gastronomie hatte zwei Jahre lang keine offenen Stellen und hat so gut es ging versucht, alle Mitarbeiter zu halten. Diesen Zustrom bekommt man jetzt nicht mehr so schnell wieder auf die Beine. Früher waren sogenannte Triple-A-Standorte wie die De Korte Putstraat in Den Bosch immer sieben Tage die Woche geöffnet, jetzt sieht man, dass auch diese Restaurants einen Ruhetag einlegen, weil sie mit dem Personal nicht mehr auskommen."

Van Boekel selbst sieht die Logistik als größte Herausforderung. "Die Belieferung der Innenstädte mit all den neuen Anforderungen, die an den Transport gestellt werden, wird wirklich eine Herausforderung. Aber wir sehen immer noch mehr Chancen als Herausforderungen. Deshalb wollen wir auch expandieren und unseren derzeitigen Standort umbauen. Glücklicherweise können wir hier noch in die Höhe gehen."
© Boekel AGF

Weitere Informationen:
Lycke van Boekel
Boekel AGF Horecagroothandel
De Meerheuvel 8
5221 EA 's-Hertogenbosch, Niederlande
Tel: 073 760 1200
boekel@boekelagf.nl
www.boekelagf.nl