In der zweiten Aprilwoche sanken die Temperaturen in großen Teilen Ungarns mehrere Nächte in Folge auf -7 Grad. "Dies kam genau zum falschen Zeitpunkt, da sich das Steinobst, inbesondere Kirschen und Marillen, bereits in der Vollblüte befanden. Obwohl wir die Frostschäden noch nicht genau beziffern können, sieht es vor allem bei den Marillen besonders düster aus. Auch bei den ersten zwei-drei frühen Süßkirschsorten wird es nahezu Totalausfall geben. Bei Äpfeln und Zwetschgen erwarten wir Verluste, allerdings nicht in dem Ausmaß wie bei den vorhin genannten Erzeugnissen", berichtet Sandor Makai, anerkannter Obstexporteur und -lieferant des Wiener Großmarktes.
In nahezu allen wichtigen Obstanbaugebieten der zentraleuropäischen Republik wird es Verluste geben, fährt Makai fort. "Es gibt zwar einzelne Betriebe, die glimpflich davongekommen sind, es handelt sich dabei jedoch um Ausnahmen. Insgesamt haben bis zu 80–90 Prozent der ungarischen Steinobstbetriebe bereits Frostschäden hinnehmen müssen. Die Frostschutzmaßnahmen, über die die meisten Obstbaubetriebe heutzutage verfügen, haben uns bei derartigen Minustemperaturen leider auch nicht helfen können."
Erste Erdbeeren aus ungarischem Anbau stoßen derzeit auf eine verhaltene Nachfrage, was vor allem dem harten Wettbewerb mit preisgünstiger Ware aus Griechenland geschuldet sei. Es handelt sich dabei laut Makai um ein vergleichsweise kleines Exportprodukt. Um den 20. Mai herum erwartet er die ersten Frühmarillen ungarischen Ursprungs. Trotz gravierender Frostschäden gibt es nicht nur negatives zu berichten. "Im vergangenen Jahr hat es bei sämtlichen Kulturen einen außergewöhnlich frühen Start gegeben, weshalb die Qualitäten leider auch nicht immer überzeugend gewesen sind. In diesem Jahr befinden wir uns wieder im normalen Zeitplan, daran müssen wir uns nun mit Blick auf den weiteren Saisonverlauf festhalten", schlussfolgert Makai.
BU: Erste frühe Erdbeeren aus Ungarn
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Makai Sándor
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