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fenaco Genossenschaft stellt Geschäftsbericht 2023 vor

Erfreuliche Geschäftsergebnisse bei Convenience und der neuen Frischemarke Inoverde

"Ein solides und insgesamt positives Geschäftsjahr, das geprägt war von volatilen Rohstoffmärkten und den Nachwehen der vorangegangenen Krisenjahre", begann Martin Keller, Vorsitzender der Geschäftsleitung, die Bilanzmedienkonferenz der fenaco Genossenschaft nach der Begrüßung durch Pierre-André Geiser, dem Präsidenten des Verwaltungsrats. "Die Kosten waren hoch, teilweise schwächelte die Nachfrage, ein verregnetes Frühlingsgeschäft in den LANDI-Läden und unterdurchschnittliche Ernten forderten uns heraus. Auf der anderen Seite gab es auch viel Erfreuliches. Der Nettoerlös sank im Vergleich zum Vorjahr um 6,5 Prozent auf 7,54 Mrd. CHF. 2022 hatten außerordentliche Preiseffekte das Wachstum angetrieben, 2023 normalisierte sich die Situation. Es handelt sich um den zweithöchsten Nettoerlös in der Geschichte des Unternehmens."

Die Entwicklungen der Geschäftsfelder Lebensmittelindustrie und Detailhandel fielen positiv aus. "Das Geschäftsfeld Lebensmittelindustrie wuchs erfreulich. Der Nettoerlös stieg um 4,3 Prozent auf 1,51 Mrd. CHF - teilweise preisbedingt, teilweise Realwachstum. Die hohen Produktionskosten belasteten jedoch das Ergebnis. Das Geschäftsfeld Detailhandel überraschte mit einem Nettoerlös von 2,29 Mrd. CHF positiv."

EBIT trotz Rückgang zufriedenstellend
"EBIT sank kostenbedingt auf 107 Mio. CHF, mit einer Nettoerlösrendite von 1,4 Prozent liegen wir knapp unterhalb unserer Zielsetzung und des mehrjährigen Durchschnitts. Alles in allem ist das EBIT dennoch zufriedenstellend." Es habe hohe eigene Investitionen wie die schrittweise Einführung von SAP im Finanzbereich gegeben. Und auch im Zusammenhang mit dem 30. Jubiläum seien einmalige Kosten entstanden. "Eine erfreuliche Entwicklung verzeichnen wir beim Unternehmensergebnis. Es liegt mit 97 Mio. CHF deutlich über dem Vorjahr. Wir profitierten vom gestiegenen Zinsniveau und erzielten gute Finanzerträge. Im Vorjahr hatten zudem Sondereffekte das Ergebnis stark beeinflusst."

Eigenkapitalquote knackt Zielmarke
"Die Eigenkapitalquote liegt neu bei 63,1 Prozent (2022: 59,5 Prozent). Es ist eine Grenzzahl, die mich besonders freut. Bei meinem Antritt als Vorsitz der Geschäftsleitung lag die Eigenkapitalquote bei rund 40 Prozent. Nun haben wir die Zielmarke von 60 Prozent erstmals und gleich deutlich übertroffen. An dieser insgesamt erfreulichen Entwicklung beteiligten wir auch unsere Mitglieder. Anlässlich des 30-Jahre-Jubiläums stockten wir die fenaco Erfolgsbeteiligung für aktive Landwirte dauerhaft auf." Insgesamt gäbe es 13.727 Mitglieder, die davon profitieren.

"Sie sehen hier auf dem Bild das neue Agrarzentrum in Lyssach. Das bedeutet 30.000 qm geballte Agrarkompetenz. Allein hier haben wir über 26 Mio. CHF investiert. Unter anderem befindet sich auf dem Areal das mit 6.000 qm größte Saatgutlager der Schweiz."

Es gab außerdem einige Investitionen. "Im vergangenen Jahr investierten wir 155,5 Mio. CHF in die Modernisierung und die Erweiterung der Infrastrukturen und Anlagen sowie in Digitalisierungsprojekte." Auch den Fach- und Arbeitskräftemangel spürt die fenaco. "Umso wichtiger ist es, dass wir weiter in unsere Arbeitsgeberattraktivität investieren. Zum 01.01.2024 erhöhten wir unsere Gesamtlohnsumme um etwas mehr als zwei Prozent. Gleichzeitig laufen verschieden Projekte in der fenaco z. B. in den Bereichen Talent- und Nachwuchsförderung."


Martin Keller, Vorsitzender der Geschäftsleitung der fenaco

Das Jahr aus Perspektive der Landwirtschaft
Die Schweizer Landwirtschaft habe 2023 gleich mit mehreren Problemen zu kämpfen gehabt. "Im Pflanzenbau machte den Landwirten zum einen Nässe, Trockenheit und Hitze zu schaffen. Zum anderen fehlten ihnen aufgrund von regulatorischen Maßnahmen wirksame Pflanzenschutzmittel. Die Kartoffelernte lag beispielsweise nun das dritte Jahr in Folge deutlich unter den 90 Prozent Inlandsversorgung."

"Diese Darstellung ist natürlich keine wissenschaftliche. Dennoch sehen Sie im historischen Vergleich eindrücklich die problematische Entwicklung im Pflanzenbau mit zunehmend ertragsschwachen Jahren. Die aktuellen Diskussionen rund um die Einkommenssituation der Bauernfamilien allein auf die Produzentenpreise zu fokussieren, würde deshalb zu kurz greifen. Es braucht gute und faire Abnahmepreise, das steht für fenaco außer Frage. Gleichzeitig benötigen Landwirtinnen und Landwirte wieder mehr Ertragssicherheit. Der beste Richtpreis nützt einer Bauernfamilie nichts, wenn die Ernte ganz ausbleibt."

Nachhaltigkeitsstrategie bei der Photovoltaikenergie übertroffen
Das Unternehmen habe außerdem ein weiteres wesentliches Ziel erreicht: Der Anteil der Photovoltaikenergie aus eigenen Anlagen am Gesamtstromverbrauch, der laut Nachhaltigkeitsstrategie bis 2025 bei mindestens zehn Prozent liegen sollte, stieg auf 10,5 Prozent. "Ein Kernelement unserer Bestrebungen im Bereich PV bilden unsere AGROsolar-Anlagen. Durch die Kombination von Solaranlage mit Batteriespeicher können die Bauernbetriebe ihre Selbstversorgung im Energiebereich erhöhen. Zurzeit sind bereits 64 solcher Anlagen im Betrieb und über 20 weitere in Planung."

Convenience und Inoverde
Im Geschäftsbereich Convenience ist frigemo spezialisiert auf die Produktion und Vermarktung von hochwertigen Kartoffel-, Gemüse- und Früchteprodukten. Sowohl im Retail- als auch im Gastronomiebereich übertraf frigemo das absatzstarke Vorjahr und gewann dank Aufträgen von Neukunden Marktanteile. Die schwachen Ernten im In- und Ausland führten zu einer schwierigen Beschaffungssituation und hohen Rohstoffpreisen. Dennoch war die Lieferbereitschaft ganzjährig garantiert. Die regionalen Handelsfirmen erzielten einen Rekorderlös. Das Resultat ist insbesondere auf die vollständige Erholung des Gastronomiemarkts zurückzuführen. Während die Gemeinschaftsverpflegung nach wie vor unter dem Vor-Corona-Niveau lag, legten andere Segmente zu.

Der Geschäftsbereich Frische lancierte erfolgreich die neue Marke Inoverde. Der Name fenaco Landesprodukte verschwand damit vom Markt. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, entwickelt Inoverde seine Standortstrategie laufend weiter. In diesem Kontext richtete Inoverde die Frische Plattform Seeland in Ins (BE) konsequent auf Frischgemüse aus und verlagerte die Verarbeitung von Frischkartoffeln und Lagergemüse nach Bätterkinden (BE). In Etoy (VD) wurde ein bislang gemietetes Kernobstlager mit einer Kapazität von 1.800 Tonnen käuflich erworben. Mit Ausnahme der Karotten waren die Ernten in allen relevanten Produktkategorien unterdurchschnittlich, wobei es große regionale Unterschiede gab. Die Lagerbestände von Inoverde liegen damit unter den Zielwerten. Besonders angespannt ist die Situation beim Kartoffelpflanzgut. Die Marktnachfrage hingegen entwickelte sich insgesamt erfreulich, insbesondere bei den Verarbeitungskartoffeln und im Bio-Segment. Mit Letzterem konnte Inoverde über 10 Prozent wachsen

Ausblick für 2024
"Wir sind planmäßig gestartet und blicken verhalten positiv auf die kommenden Monate. Bis Ende des Jahres rechnen wir mit einem Nettoerlös etwa auf dem Niveau von 2023. Die Kostensituation dürfte angespannt bleiben. Sonderaufwendung, die 2023 zu Buche schlugen, fallen hingegen weg. In der Summe dürften sich das EBIT und das Unternehmensergebnis somit gegenüber dem Vorjahr leicht verbessern."

v.l.n.r.: Michael Feitknecht, Markus Hämmerli und Jürg Friedli

In der Geschäftsleitung steht nächstes Jahr außerdem ein Generationenwechsel an: Michael Feitknecht wird der Vorsitzende der Geschäftsleitung, Markus Hämmerli übernimmt die Leitung der Division Agrar und Jürg Friedli die Leitung des Departements Pflanzenbau (Freshplaza berichtete). "Ende Juni 2025 trete ich nach 13 Jahren als Vorsitzender der Geschäftsleitung zurück. Ich finde, dass der Zeitpunkt sowohl für die fenaco als auch für mich selbst der richtige ist. Ich freue mich, dass der Verwaltungsrat mit Michael Feitknecht eine Idealbesetzung für meine Nachfolge gefunden hat", sagte Keller.

"Die fenaco Genossenschaft als Agrarunternehmen im Dienst der Landwirtschaft ist auf Kurs", betonte Keller abschließend. "Dank der guten Basis, die wir uns in den vergangenen Jahren erarbeitet haben, einer guten Liquidität und einer hohen Eigenkapitalquote sowie einer langfristig ausgerichteten Strategie können wir trotz der aktuell anspruchsvollen Kostensituation in die weitere Entwicklung der Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft investieren und so unserem Zweck auch in Zukunft gerecht werden."

Hier gelangen Sie zum Geschäftsbericht 2023 der fenaco.

Weitere Informationen:
fenaco Genossenschaft
Erlachstrasse 5
Postfach
3001 Bern
Tel: +41 58 434 00 00
Mail: [email protected]
Web: www.fenaco.com
https://www.inoverde.ch/
https://www.frigemo.ch/index.php?id=95