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Michael Schindler von der SL Schwanteland GmbH:

"Es zeichnet sich ein schwieriges Chicorée-Jahr ab"

Es zeichne sich ein recht schwieriges Produktions- und Vermarktungsjahr für den deutschen Chicorée ab. "Die europaweite Wurzelernte fällt stark unterdurchschnittlich aus. Es gibt einfach zu wenig Ware. Ursache dafür ist einerseits das trockene und kalte Frühjahr. Durch die Niederschläge und Staunässe hat sich die Ernte, die ohnehin schon später angefangen hat, bis jetzt hingezogen, was eher untypisch ist. Die Wurzelbauern versuchen, die Preise der Rohware entsprechend anzuziehen", schildert Michael Schindler, Chicorée-Vermarkter der SL Schwanteland GmbH mit Sitz im brandenburgischen Oberkrämer.


Geschäftsführer André Krötz (rechts) und Produktionsleiter Marcus Bielinski der SL Gartenbau GmbH.

Die Schwanteland GmbH vermarktet die Ware der Chicorée-Treiberei SL Gartenbau GmbH und zählt hauptsächlich LEH-Ketten im gesamten ostdeutschen Raum sowie den Berliner Großmarkt zu ihren Abnehmern. Schindler: "Die Nachfrage war bisher etwas geringer als im Vorjahr, aber nicht dramatisch. Insofern macht sich die Kaufzurückhaltung schon bemerkbar. Erschwerend hinzu kam, dass wir bedingt durch die gestiegenen Gesamtkosten höhere Preise am Markt durchsetzen mussten, was uns aber auch weitgehend gelungen ist." Insgesamt liegen die Preise deutlich über dem Vorjahresniveau.


In der Treiberei der SL Gartenbau werden sowohl deutsche als auch niederländische Wurzeln ausgetrieben.

Eine Nachfragesteigerung im weiteren Saisonverlauf sei Schindler zufolge nicht zu erwarten. "Es wird weiterhin schwierig werden. Wir gehen nun wieder auf den Sommer zu, in dem die Nachfrage sowieso nach unten tendiert. Ab September starten wir dann wieder in die neue Wurzelsaison." Um künftig unabhängiger am Markt agieren zu können und Engpässen vorzubeugen, zieht die SL Schwanteland GmbH nun in Betracht, selbst Chicorée-Wurzeln anzubauen.


Einblick in die Treibzelle. Der Anschluss von der alten zur neuen Wurzelernte lief in diesem Jahr recht glimpflich.

Auch in diesem Jahr sei die Qualität der geernteten Wurzeln stark unterschiedlich. Schindler: "Der Handel hat natürlich seine Wünsche, es werden überwiegend zwei bis drei Sprossen pro 500 Gramm-Packung verlangt. Die Wurzelgröße ist allerdings extrem schwierig zu steuern. Je nach Betrieb werden uns mitunter Partien angeliefert, die mit extrem viel Erde verklebt sind, große Probleme zeichnen sich jedoch in der Regel erst am Ende der Saison, wenn die letzten Wurzeln der alten Ernte ausgetrieben werden, so richtig ab."

Roter Chicorée legt leicht zu
Neben den 'marktüblichen', weißen Sprossen vermarktet die SL Schwanteland ebenfalls den roten Chicorée, ein absolutes Nischenproduk. "Nachdem wir das Produkt vor einigen Jahren eingestellt haben, haben wir es seit Anfang 2023 doch wieder platzieren können. Wir reden zwar von ganz geringen Mengen, dennoch haben wir die Verkaufsmenge leicht steigern können. Was die Produktion schwierig macht, ist die Tatsache, dass der rote Chicorée in der gleichen Treibzelle wie der Weiße ausgetrieben wird. Durch die höheren Produktionskosten und den geringeren Ertrag pro Treibkiste können aber letztlich höhere Preise für das Produkt erzielt werden", erläutert Schindler.

Der Marktanteil und Konsum des Chicorées sei im letzten Jahrzehnt relativ stabil geblieben, fährt Schindler fort. "Es wird meines Erachtens keine Riesensprünge mehr gegeben, ein bisschen Wachstumspotenzial sehe ich aber nach wie vor. Ich rechne also damit, dass sich der Chicorée-Markt stabil weiterentwickeln wird."

Bilder: SL Schwanteland GmbH

Weitere Informationen:
Michael Schindler
Bereichsleiter Handel
SL Schwanteland GmbH
Perwenitzer Chaussee 2
16727 Oberkrämer
Telefon : 03304 20 51 26
handel@sl-schwanteland.de
www.sl-schwanteland.de