Seit der Einführung des Lufttrocknungsverfahrens durch das Unternehmen Mefus & Frisch hat sich die industrielle Landschaft spürbar verändert. Ursprünglich für die Lebensmittel- und Pharmaindustrie sowie die Produktion von Lithium-Ionen-Batterien konzipiert, fand die innovative Technologie auch Anwendung in der Konservierung von Geräten, Materialien, Dokumenten und Kunst. Das größte Anwendungspotenzial zeige sich jedoch nach wie vor im Bereich Obst und Gemüse, allen voran in der Kategorie Beerenobst, bestätigt Geschäftsführer Thomas Frisch im Interview.
Einblick in die Tunneltrocknung von Heidelbeeren: Am Eingang werden die nassen Beeren auf das Band gestellt und durch konditionierte Luft im Tunnel getrocknet. Hier werden die Beeren direkt in das Kühlhaus zur weiteren Verarbeitung gefördert.
Die ersten Systeme nutzten die Abwärme von Kälteanlagen für die Wärmezufuhr. In den vergangenen Jahren wurde das Verfahren durch Adsorptionstrocknung weiter optimiert. Es gewinne zunehmend an Bedeutung in der Nahrungsmittelproduktion, insbesondere bei der Trocknung von Heidelbeeren, wo herkömmliche Methoden an ihre Grenzen stoßen, beobachtet Frisch. "Die Anwendung unserer Rotationstrockner reduziert nicht nur Schimmelbildung in der Verpackung, sondern ermöglicht auch eine flexible Ernte zu jeder Zeit, unabhängig von Witterungseinflüssen. Beim Verpacken profitieren wir von exakten Produktgewichtsabschätzungen, da das Gewicht des Wassers bereits verdunstet ist."
Thomas Frisch (hier auf der expoSE 2023) leitet zusammen mit seinem Vater Gerhard die Geschicke des im Kreis Warendorf beheimateten Unternehmens.
Probleme beim Verpacken und Lagern lösen
Der Einsatz von Rotationstrocknern, bei denen feuchte Luft durch ein rotierendes Adsorptionsmittel-beschichtetes Sorptionsrad geleitet wird, ermöglicht niedrige Restfeuchtgehalte bis zu −65 °C. Dies sei besonders in der Lebensmittelindustrie relevant, wo Prozesslufttrocknung mit sehr niedrigen Taupunkten gefordert ist, so Frisch, der auf die erfreuliche Innovations- und Investitionsfreudigkeit in der Beerenbranche hinweist. "Die steigende Nachfrage resultiert aus der Notwendigkeit, Lagerfähigkeit und Qualität zu gewährleisten. Besonders in Jahren mit viel Niederschlag während der Ernte sind unsere Anlagen gefragt, um Probleme beim Verpacken und Lagern zu lösen."
Der Messestand auf der Fachveranstaltung expoSE in Karlsruhe stand auch in diesem Jahr im Zeichen innovativer Kältetechnik für landwirtschaftliche Zwecke. Mefus & Frisch blickt auf einen gelungenen Auftritt auf der Spargel- und Beerenmesse zurück. "Die Messe war insgesamt gut besucht und wir hatten positive Gespräche mit Bestandskunden. Die expoSE ist für uns von großer Bedeutung, da sie eine Plattform bietet, um unser gesamtes Produktionsportfolio zu präsentieren und innovative Ideen auszutauschen", erläutert Frisch.
Wachstumspotenzial für innovative Spargel- und Beerenbetriebe
Hinsichtlich der Zukunft des Spargel- und Beerensektors betont der Unternehmer die Bedeutung von Qualität und guten Verkaufspreisen. Obwohl kleinere Betriebe bereits aufgeben, sieht Frisch Wachstumspotenzial für diejenigen, die bereit sind, in innovative Technologien zu investieren. "Die Herausforderung besteht meines Erachtens vor allem darin, unter zunehmenden Reglementierungen und schwierigen Rahmenbedingungen die Produktion aufrechtzuerhalten. Nichtsdestotrotz ist die Stimmung schon positiver als letztes Jahr. Es gibt weiterhin ernsthaftes Interesse an Lösungen, die Arbeitskosten sparen. Eine Imagekampagne für Spargel könnte das Interesse junger Verbraucher steigern und die Branche insgesamt beleben."
Besuchen Sie das Unternehmen auf der Fruit Logistica: Halle 4.1 | A-46
Bilder: Mefus & Frisch
Weitere Informationen:
Thomas Frisch
MEFUS & FRISCH Kältetechnik GmbH
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