Das zu milde Klima setzt dem spanischen Zitrusanbau auch in diesem Jahr spürbar zu. Die fehlenden Kältestunden spiegeln sich generell in einem schwächeren Behang der Bäume wider und die geringen Niederschlagsmengen führen zu mehr ausgelaugten Böden, was sich wiederum negativ auf die Produktionsmengen auswirke. "Diese negativen klimatischen Umstände führen insbesondere bei den frühen Clementinen und Orangen zu geringeren Erntemengen", schildert Thomas Heizmann des Freiburger Familienunternehmens Frischebrüder GmbH.
Die diesjährige Zitrussaison startete in der KW 42/43 mit den Frühclementinen Clemenrubi und Oronules. Geschmacklich seien die Früchte von Beginn an einwandfrei gewesen. Heizmann: "Es waren allerdings geringe Mengen an Kaliber 1-2 verfügbar. Denn die Hauptmenge entfiel auf die Kaliber 3 und 4, ein kleiner Teil sogar auf Kaliber 5." Zum Ende der KW 43 wurden die ersten Clementinen der Sorte Arrufatina, Mioro und Clemenpons verladen, in der KW 45 gefolgt von den ersten Clemenules. "Die Gesamtmenge der Clemenules wird deutlich geringer ausfallen als im letzten Jahr. Durch zwei starke Unwetter mit Hagel im Monat August in der Hauptanbauregion Castellón, hat sich das Erntevolumen für die aktuelle Saison abermals reduziert. Für die Folgesorten Clemenvilla, Tango, Nadorcott und Orri, die für die Monate Januar bis April/Mai zur Verfügung stehen, erwarten wir ähnliche Mengen wie im Vorjahr."
Clementinen in Holzsteigen
Ähnlich sieht es bisher bei den Orangen aus, fährt Heizmann fort. "Bei der Frühsorte Navelina werden deutlich geringere Erntemengen als im Vorjahr prognostiziert. Zudem hat die Sorte Navelina dieses Jahr eine atypische, eher längliche anstatt runde Form. Auch bei den Frühorangen dominiert die mittel- bis kleinfallende Ware, sprich die Kaliber 4-6. Für die Spätsorten Navel- und Lane Late, Navel Powel und Chislett rechnen wir ebenfalls mit geringeren Mengen im Vergleich zur letztjährigen Kampagne."
Eine positive Ausnahme am Zitrusmarkt seien die Zitronen, bei denen
deutlich größere Erntemengen im Vergleich zu letztem Jahr vorhergesagt werden. Auch hier seien die Kaliber aktuell jedoch eher klein- bis mittelfallend, so Heizmann. "Im späteren Saisonverlauf gewinnen die Früchte an den Bäumen jedoch an Größe, sodass spätestens ab Anfang Dezember auch ausreichend großfallende Kaliber vorhanden sind. Für die Sorte Primofiori wird ein Plus von rund 15-20 Prozent und für die Sorte Verna sogar ein Zuwachs von 40-50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr prognostiziert." Abgerundet wird das spanische Zitrussortiment der Frischebrüder GmbH durch Grapefruits, bei denen ähnliche Mengen wie vergangenes Jahr erwartet werden.
Grapefruits und Zitronen
Kostensteigerungen und Wettbewerb am europäischen Zitrusmarkt
Die beschriebene Situation führte in den letzten Monaten dazu, dass noch nie dagewesene Preise für Clementinen, Mandarinen sowie Orangen im bzw. auf dem Feld bezahlt wurden, beobachtet der Fruchtimporteur. "Große Organisationen und Packhäuser haben den 'freien Erzeugern' sehr hohe Preise für ihre Ware bezahlt. Folglich ist insbesondere bei den genannten Zitrusfrüchten mit abermals deutlich höheren Preisen als im Vorjahr zu rechnen. Verstärkt wird diese Entwicklung durch die mitunter extremen Kostensteigerungen in allen Bereichen, ob Energie, Verpackung oder Diesel."
Die Philosophie hinter der Eigenmarke lautet "Vom Baum direkt zu Dir nach Hause – THEO´s- Früchte – schmecke die Natur."
Neben Zitrusfrüchten aus Spanien sind aktuell noch Grapefruits und Zitronen aus der Türkei sowie Clementinen und Zitronen aus Italien verfügbar. "Griechenland wird in KW 48 mit den ersten Clementinen und in KW 49/50 mit den ersten Orangen in die Saison starten", weiß Heizmann. "Es ist jedoch anzumerken, dass auch diese Länder mit den gleichen klimatischen Veränderungen, etwa milden Temperaturen und fehlendem Niederschlag zu kämpfen haben. Griechenland etwa erwartet bei Clementinen ähnliche Mengen zum Vorjahr, jedoch überwiegend kleinere Kaliber. Bei den Orangen sind deutlich geringere Mengen und ebenfalls kleinere Kaliber vorhanden. Es herrscht somit in nahezu allen Anbauregionen/-ländern ein sehr ähnliches Bild, indem sich der Klimawandel zunehmend bemerkbar macht."
Sanguinelli-Blutorangen (l) und Blattclementinen
Eigenmarke im Aufwind
Die 2019 gegründete Frischebrüder GmbH handelt die spanischen Zitrusfrüchte seit nunmehr drei Jahren unter der bereits etablierten Eigenmarke Theo's Früchte. "Wir kooperieren ausschließlich mit auserwählten Erzeugerbetrieben, die alle Qualitätskriterien von Theo's in vollem Umfang erfüllen. Durch eine optimale Wertschöpfungskette stellen wir kurze, direkte Lieferwege sicher. Neben der Belieferung unserer regionalen Kunden im Großraum Freiburg, finden wir von Jahr zu Jahr auch neue Abnehmer außerhalb der Region, die wir von unserer Eigenmarke überzeugen können", schlussfolgert Heizmann.
Bilder: Frischebrüder GmbH
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