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Torsten Jonas, Geschäftsführer der Pilzgarten GmbH:

"Die Nachfrage für Kräuterseitlinge ist seit 2006 ungebrochen hoch"

"Die Saison für Kräuterseitlinge ist gut gestartet. Während es Ende September noch recht verhalten losging, laufen die Geschäfte seit Oktober deutlich besser, wobei sich auch das Weihnachtsgeschäft allmählich ankündigt", so Torsten Jonas, Geschäftsführer der Pilzgarten GmbH aus Helvesiek. Das 1996 gegründete Unternehmen ist auf die Produktion von Bio-Edelpilzen nach Demeter-Richtlinien spezialisiert. Vor dem Wechsel zum Demeterverband zählte das Unternehmen bis 2009 noch zum Naturlandverband.


Torsten Jonas

Anhaltende Nachfrage
"Die Nachfrage für Kräuterseitlinge ist seit 2006 ungebrochen hoch. Das Produkt hat sich in dieser Zeit hervorragend entwickelt. Das ist nicht zuletzt der Importware aus Südkorea in den letzten zehn Jahren zu verdanken. Dadurch konnten sich Kräuterseitlinge gut etablieren", weiß Jonas. Pro Woche produziert das Unternehmen sechs bis acht Tonnen Kräuterseitlinge. "Wir bieten ausschließlich holzzersetzende Pilze an, also sprich: fast alles, außer Champignons und Wildpilzen. Zu unserem Sortiment zählen auch Exoten wie Samthauben, PomPom Blanc und rote, gelbe und graue Austernpilze. Allerdings sind die produzierten Mengen bei diesen Exoten auch deutlich geringer."

Hohes Preisniveau
Die Preise für Kräuterseitlinge, aber auch für weitere Produkte, liegen Jonas zufolge auf einem hohen Niveau. "Durch die gestiegenen Kosten wird es auch schwierig, die Preise zu halten. Es würde mich wundern, wenn es anderen Erzeugern - unabhängig davon, was sie produzieren - nicht ebenso ergehen würde. Schließlich sind Pilze ein sehr arbeits- und damit auch personalintensives Produkt, was sich in den hohen Löhnen widerspiegelt", gibt Jonas zu bedenken. "Die Energiekosten haben sich zwar wieder etwas entspannt, jedoch sind wir längst nicht mehr auf dem Vorkriegsniveau. Die Rohstoffpreise sind seit der überhitzen Situation im Vorjahr auch wieder leicht gesunken, bleiben aber deutlich teurer als noch 2021. Wir werden aber nie wieder auf die alten Preise kommen." Seine Kosten konnte der Pilzzüchter nur in geringem Ausmaß weitergeben.


Drei Tonnen Kräuterseitlinge kurz vor der Ernte

Der Attention-Getter "Rosenseitling"
Das Interesse an Rosen- und Limonenseitlingen ist zwar groß, allerdings gelinge der Anbau nur über Quersubventionierungen. "Die Haltbarkeit von Rosenseitlingen ist extrem begrenzt. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Rosenseitlinge solch ein Renner werden wie Kräuterseitlinge", sagt Jonas. "Wir haben insgesamt elf Sorten, die wir als Substrate herstellen. Rosenseitlinge haben zwar ihre Fans, die sie auch zum Teil vorbestellen, jedoch werden die Absätze überschaubar bleiben. Das Produkt ist eher ein Attention-Getter. Mit einem Wochenmarktstand ließen sich solche Exoten vermutlich besser verkaufen. Er ist aber kein Artikel, den man ohne Erläuterung in einem Ladengeschäft in der Auslage anbieten kann."

Zukunftsweisende Investitionen
"Zur Herstellung der Pilze wird sehr viel Wasserdampf verbraucht, wofür wir wiederum auf Gas angewiesen sind. Dank unseres neuen Kesselhauses ist der Gasverbrauch deutlich niedriger. Ferner haben wir bereits 2021 in eine äußerst große PV-Anlage investiert. Zwar konnten wir dadurch nicht sämtliche Kostensteigerungen abfedern, jedoch haben diese Optimierungsmaßnahmen verbunden mit den hohen Investitionen dazu geführt, dass wir zumindest einzelnen Problemen entgegenwirken können", konstatiert Jonas. "Wären wir noch auf dem alten technischen Stand, hätten wir die Preise massiv erhöhen müssen."

Der Großteil der Ware wird über den Naturkostgroßhandel vermarktet sowie an verschiedene Obst- und Gemüsegroßmärkte in Deutschland. "Über andere Händler wird unsere Ware auch an selbstständige Einzelhändler (SEH) verkauft. Übermengen werden mitunter auch an Kunden in Anrainerstaaten exportiert. Das meiste wird aber hierzulande verkauft." An den Großhandel werde der Großteil über IFCO- oder EPS-Steigen in zwei Kilo-Gebinden oder in 1-kg-Spankörben verkauft. Schalenware produzieren sie nur im geringen Ausmaß.

Besseres Geschäftsjahr 2023
Jonas zufolge sollen die Geschäfte für sein Unternehmen in diesem Jahr besser gelaufen sein als 2022. "Obwohl die Auswirkungen von der Inflation und andere Krisen weiterhin spürbar sind, können wir gerade mit den Kräuterseitlingen gute Absätze verzeichnen. Es handelt sich dabei seit jeher um ein sehr hochwertiges Produkt. Die Zielgruppe unserer Produkte waren auch noch nie die Discounter. Unsere Kunden sind nach wie vor bereit, genügend Geld für Pilze auszugeben. Das Marktsegment der veganen und vegetarischen Ernährung hat in den vergangenen Jahren zugenommen. So ist eine neue Kundengruppe entstanden, die unsere Pilze 'regional und nach Demeter-Richtlinien produziert' aus Überzeugung kaufen."

Dennoch stellen die Inflation sowie der schwankende Bio-Markt weiterhin Herausforderungen dar. "Man muss genau beobachten, ab welchem Punkt die Verbraucher anfangen, bei Produkten wie Pilzen zu sparen." Auch die Endpreise im Bio-Laden oder im Supermarkt können recht unterschiedlich ausfallen. Deutschland ist immer noch ein Land, indem viele Bio-Kunden diese Produkte aus Überzeugung eben auch im Bio-Fachhandel suchen. Ob der Bio-Fachhandel auch in Zukunft seine Rolle behaupten kann, hängt aber unter anderem davon ab, ob er es schafft, sich weiterhin vorn zu positionieren und auf welche Art und Weise."

Weitere Informationen:
Torsten Jonas
Pilzgarten GmbH
Fabrikstraße 12
27389 Helvesiek
Tel (+49) 42 67 933-0
E-Mail [email protected]
Webseite: https://www.pilzgarten.de