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7. Bio-Fachforum Kartoffel

AMI-Zahlen und -Daten zu Bio-Kartoffeln und Bio-Gemüse in Deutschland

Die Marktanalysten Christine Rampold und Tim Boenigk von der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH stellten auf dem Bio-Fachforum Zahlen, Daten und Fakten zum Bio-Markt vor. Die Bio-Fläche ist 2022 demnach um 3,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gewachsen. "Nach den großen Umstellerjahren 2016 und 2017 sind die Wachstumsraten kontinuierlich abgebaut worden. 2022 betrug die Gesamtfläche an ökologische bewirtschaftetem Land 1,8 Millionen Hektar, was etwa elf Prozent landwirtschaftlichen Fläche entspricht. Um das Ziel des 30-Prozent-Ökolandbaus bis 2030 zu erreichen, müsste ein jährlicher Zuwachs von zehn bis elf Prozent hinzukommen." Die größten Bio-Flächen in Deutschland sind in Bayern, Brandenburg sowie in Baden-Württemberg vorzufinden.


Tim Boenigk und Christine Rampold der AMI sowie Henning Niemann vom KÖN

Ferner wurde auch die Marktsituation für Bio-Kartoffeln und -Gemüse vorgestellt: 2022 gab es demnach einen Zuwachs von sieben Prozent der gesamten Bio-Kartoffelanbaufläche, was 12.800 Hektar entspricht, wovon allein 10.900 Hektar für Speisekartoffeln vorgesehen sind.

Im Wirtschaftsjahr 2021 wurden infolge der hohen Niederschlagsrate mehr Kartoffeln importiert. 2022 zeichnete sich wiederum durch einen schwächeren Abverkauf der Importware aufgrund der besseren Qualitäten der Lagerware ab. Zeitgleich stand im letzten Jahr auch für einen längeren Zeitraum deutsche Ware zur Verfügung. Während die Bio-Frühkartoffeln in vorherigen Jahren zu großen Mengen aus Ägypten und Israel stammten, werden sie mittlerweile vornehmlich aus Spanien und Portugal bezogen. Der Importanteil im Jahr 2021/2022 lag bei 55 Prozent. 2022/2023 ist der Anteil wiederum um zwölf Prozent gesunken.

Im Zeitraum von Januar bis September 2023 war der Verkaufsanteil von Bio-Kartoffeln bei den Discountern um 17,1 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum, womit mittlerweile 42 Prozent aller verkauften Bio-Kartoffeln über Discounter verkauft werden. Weitere 34 Prozent werden über Vollsortimenter, fünf Prozent über den Naturkostfachhandel und weitere 20 Prozent über andere Einkaufsstätten vermarktet.

Zahlen zu Bio-Gemüse
2022 lag die Anbaufläche für Bio-Gemüse bei insgesamt 17.560 Hektar, so Boenigk. Gegenüber dem Rekordjahr 2021 wurden 500 Hektar weniger bewirtschaftet, was dem Rückgang an Anbauflächen mit Hülsenfrüchten entspricht. 50 Prozent der Bio-Gemüseflächen werden in Bayern, NRW und Niedersachsen generiert. Prozentual gesehen sind die größten Bio-Flächenanteile mit 30 Prozent in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen vorzufinden. Die meistangebauten Produkte sind Wurzel- und Knollengemüsesorten, die etwa ein Drittel der Gesamtfläche ausmachen, gefolgt von Blatt- und Stängelgemüse mit etwa einem Viertel der Gesamtfläche. Grundsätzlich seien die Anbauflächen bei allen Kulturen stabil geblieben.

Der Importanteil bei Fruchtgemüse lag bei fast 90 Prozent, so etwa bei Paprika, Gurken und Tomaten. Der Anteil an heimischen Bio-Zwiebeln und -Möhren steigt jedoch an. Im Wirtschaftsjahr 2020/2021 war der Importanteil noch bei 40 Prozent bei den Zwiebeln, 2022/2023 wiederum nur bei 36 Prozent. Das am meisten verkaufte Gemüse ist mit 130.000 Tonnen das Bio-Fruchtgemüse. Insgesamt ist jedoch ein, wenn auch geringer, Nachfragerückgang von 3,5 Prozent über alle Gemüsearten zu sehen.

Großer Bio-Zuwachs bei Discountern
Die Discounter etablieren sich zunehmend mehr im Bio-Bereich. Immerhin liegt der Marktanteil im Bereich Bio-Gemüse bei rund 48 Prozent. Auf dem 2. Platz landen Vollsortimenter mit einem Marktanteil von 32 Prozent. Der Zuwachs in den Discountern ginge jedoch zulasten des Naturkostfachhandels und weiteren Einkaufsstätten wie etwa dem Wochenmarkt. Im aktuellen Jahr waren bei Fruchtgemüse und Kopfsalat Nachfragerückgänge zu vernehmen, was primär an der Angebots- und Preislage lag. Bei Produkten wie Spargel und Zwiebeln war wiederum ein Umsatzplus von 32 Prozent bzw. 22 Prozent zu verzeichnen.

Die Anbauflächen für Bio-Möhren liegen seit 2021 stabil bei etwa 3.000 Hektar. Hinsichtlich der Erntemenge war 2021 ein starkes Möhrenjahr. 2022 war aufgrund der Trockenheit wiederum sehr schwach. Der Importanteil lag bei 35 Prozent verteilt auf die Niederlande, Spanien, Dänemark und weitere Länder. Im aktuellen Jahr zeichneten sich zudem Preissenkungen aufgrund höherer Mengen ab. "Bei den Verbrauchern ist das angekommen: Die massiven Preissteigerungen machten sich auch bemerkbar für Kunden. Die Preise haben sich aber wieder im Handel auf ein normales Niveau stabilisiert." Bio-Möhren werden hauptsächlich aus den Niederlanden und Spanien importiert, allerdings falle der Importanteil geringer aus als in den Jahren zuvor.

Bei Bio-Zwiebeln gibt es einen Anstieg der Anbauflächen um zwölf Prozent von 2021 zu 2022 auf 1.600 Hektar. Insgesamt gäbe es aber eine relativ stabil angepasste Entwicklung der Erntemengen von sieben Prozent mehr zum Vorjahr. Die Trockenheit 2022 habe sich nicht allzu stark auf die Zwiebeln ausgewirkt, da auch viel beregnet werden konnte. 2021/2022 lag der Importanteil von Bio-Zwiebeln bei 36 Prozent, zuvor bei über 40 Prozent. Die Importe stammen zum Großteil aus den Niederlanden. Ursprünglich war das Preisniveau stabil bei 75,00 EUR/100 kg in Packstationen. Nasskalte Bedingungen im Frühjahr, erschwerte Aussaatbedingungen etc. führten zu verzögerten Rodeterminen und entsprechend zu einer temporären Angebotsverknappung, die sich mit steigenden Mengen aber auch in den Preisen wieder zeigt. Die Verbraucherpreise bei Zwiebeln waren aber recht stabil.

Weitere Informationen:
www.ami-informiert.de