Am Großmarkt Oldenburg wird zurzeit rege heimische Ware gehandelt, wie aus einer kleinen Umfrage vor Ort hervorgeht. Außer saisonalem Obst wie Beerenobst, Zwetschgen sowie den ersten Frühäpfeln prägen Salate und Freilandgemüse das Geschehen. Insbesondere im letzteren Produktbereich kam es im Zuge der Wetterschwankungen dieses Jahr vermehrt zu Warenverknappungen und entsprechend hohen Preisen.
Durch anhaltende Niederschläge seien die Feldbedingungen auch im Norden Deutschlands besonders nass gewesen. "Regionale Salate und Freilandgemüse standen somit zum Teil im Wasser, was wiederum zu einer Angebotslücke geführt hat. Speziell um KW 30 herum war sehr wenig Ware vorhanden", bilanziert David Sommer, Geschäftsführer der AS Frucht. Die Preise seien immer noch auf einem sehr hohen Niveau, sprich bis zu 30-40 Prozent über Vorjahresniveau, ergänzt er.
Oldenburger Großmarkthändler. Im Uhrzeigersinn: David Sommer von AS Frucht, Thorsten Hinz von Fruchtpartner GmbH, die Fassade des Kartoffelgroßhandels Ulrich und Marina-Chef Ekrem Kusu gemeinsam mit seinem Lagerleiter.
Der Stammsitz des Gastro-Großhandels Marina GmbH
Ähnliches berichtet man bei den Nachbarn der Marina GmbH, eines Gastro-Großhändlers mit Vollsortiment. "Bei gewissen Salat- oder Gemüsearten haben sich die Preise verglichen mit dem Vorjahr in etwa verdoppelt. Insgesamt ist die Preislage überall hoch und stabil, egal ob Kopf- oder Eisbergsalat. Auch in anderen Herkunftsländern, etwa den Niederlanden oder Spanien, liegen die Gemüsepreise weit über dem Durchschnitt, weshalb uns zurzeit eine Alternative fehlt", schildert Geschäftsführer Ekrem Kusu auf Anfrage. Gleiches gelte ihm zufolge für den Tomatenmarkt. "In diesem Bereich machen uns vor allem die extremen Preisschwankungen zu schaffen. Es werden zurzeit sogar Tomaten aus der Türkei bezogen, was sonst im Sommer eher seltener vorkommt."
Regionale Gurken der GBZ Papenburg im Lager der Fruchtpartner GmbH.
Bei den deutschen Gurken seien die Preise bereits die ganze Saison hindurch verhältnismäßig zu niedrig gewesen, bestätigt Thorsten Hinz, Geschäftsführer der Fruchtpartner GmbH. Er bietet unter anderem die beliebten Salatgurken des regionalen Partners Gartenbauzentrale Papenburg eG an. "Die niederländischen Lieferanten haben die Preise zu Saisonbeginn dermaßen niedrig gehalten, sodass sie auch im Hinblick auf die gestiegenen Produktionskosten kaum auskömmlich waren. Inzwischen hat sich der Preis einigermaßen stabilisiert, während Spanien bereits mit den ersten Exportmengen auf den Markt drückt. Insofern ist es bisher eine schwierige Vermarktungssaison gewesen."
Gesackte Kartoffeln im Lager der Firma Ulrich
Abgerundet wird das Angebotsspektrum des Oldenburger Großmarktes mit Kartoffeln und Zwiebeln der Firma Ulrich GmbH. "Wir warten noch auf die ersten neuerntigen Zwiebeln aus der Region und bedienen uns an der Ware aus den Niederlanden und Spanien. Auch das Kartoffelgeschäft ist zurzeit eher verhalten bei hohen, stabilen Preisen", fasst Hendrik Stojek, stellvertretender Niederlassungsleiter die Lage zusammen. "Wir sind mit den Frühkartoffeln durch und blicken auf eine erfolgreiche Kampagne mit überwiegend stabilen Partien zurück. Diejenigen, die keine ausreichenden Lagerkapazitäten haben, werden ihre Mengen früh vermarkten wollen, was wiederum mit den erhöhten Strom- und Lagerkosten zusammenhängt. Das wird sich auch in den Notierungen widerspiegeln."
Weitere Informationen:
www.fruchtpartner-ol.de
www.marina-gmbh.com
www.as-frucht.de