Die ägyptische Traubenkampagne entwickelt sich für die Erzeuger und Exporteure in eine positive Richtung, während die Branche in diesem Jahr in Bezug auf Produktion und Vermarktung von wichtigen Veränderungen geprägt ist. Salem Ghonim, ein Berater verschiedener ägyptischer Traubenunternehmen, erläutert diese Neuerungen.
"Die Exportkampagne läuft bisher gut. Gegen Ende der Kampagne exportieren wir weniger Mengen nach Europa, abgesehen von einigen späten Sorten, die von den europäischen Kunden weiterhin nachgefragt werden. Andererseits ist die Nachfrage aus arabischen Ländern wie Libyen, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten zur allgemeinen Überraschung stärker als üblich. Die ostasiatischen und europäischen Märkte haben ihre normale Nachfrage beibehalten. Die beliebtesten Sorten sind derzeit weiße Sorten, gefolgt von schwarzen. Rote Trauben sind in diesem Jahr nicht sehr gefragt."
Auch in Bezug auf die Preise ist die Saison für ägyptische Exporteure günstig. Ghonim erklärt: "Die Preise sind stabil geblieben, was vor allem darauf zurückzuführen ist, dass die Produktion im Vergleich zur letzten Saison um 20-30 Prozent zurückgegangen ist und dass die Kampagne früher als üblich begonnen hat. So haben einige Erzeuger dank ihrer Anbaumethoden früher als andere mit der Ernte begonnen, wodurch das Angebot während der gesamten Saison ausgeglichen blieb. Trotz des Produktionsrückgangs hat der rege Export die Preise auf dem heimischen Markt in die Höhe getrieben. Die Sortenvielfalt in Bezug auf die Reifung und den Markteintritt hat ebenfalls dazu beigetragen, das Angebot unter Kontrolle zu halten und die Preise auf einem zufriedenstellenden Niveau stabil zu halten."
Der massive Sandsturm, der Ägypten im Juni heimsuchte, verursachte mehr Angst als Schaden und trug sogar zur Stabilisierung der Preise bei, so Ghonim. "Der Sandsturm hat keine größeren Mengenverluste verursacht. Der beobachtete Schaden bestand darin, dass der Sand an der Schale der Trauben klebte, was das Waschen der Trauben erschwerte und sie vom Export ausschloss, aber auf dem heimischen Markt wurden sie problemlos verwertet."
Die aktuelle Saison ist auch durch eine stärkere Integration in der Wertschöpfungskette gekennzeichnet, fügt der Experte hinzu. "Wir sehen mehr und mehr Exporte auf Vertragsbasis anstelle von Exporten zum offenen Preis. Außerdem hat eine wachsende Zahl von Exporteuren ihre eigene Produktion mit Exklusivrechten für die Verwendung bestimmter Sorten aufgenommen. In diesem Jahr entfallen bis zu 90 Prozent des Volumens auf diese Art der Vermarktung. Die Kleinerzeuger und Exporteure richten ihr Augenmerk auf die Erschließung neuer Märkte in Afrika und Asien, wie es in dieser Saison der Fall war."
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Salem Ghonim
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